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DJM Voltigieren: Bronze für Arne Heers

Timmel (fn-press). Die Gruppe Oldenburg (Landesverband Weser-Ems), Mona Pavetic (Neuss/LV Rheinland) und Philip Goroncy (Drensteinfurt/LV Westfalen) sowie das Pas-de-Deux Jana Schuhmacher (Ockfen) und Hannah Bidon (Freudenburg) vom Landesverband Rheinland-Pfalz sind die Deutschen Jugendmeister im Voltigieren 2021. Nach vier spannenden Wettkampftagen setzten sich diese U18-Pferdeakrobaten im Reitsport-Touristik-Centrum (RTC) in Timmel gegen die Konkurrenz durch. Zur Siegerin der U21-Pilotprüfung kürte sich Alina Roß (Userin).

Überraschungs-Sieg für Gastgeber
Die Königsdisziplin im Fahr- und Reitverein Timmel entschieden die Lokalmatadoren für sich. Und das war eine absolute Überraschung. Die Mannschaft um Trainer und Longenführer Sven Henze war ohne große Ambitionen zum deutschen Junioren-Championat angereist. Am Ende beerbte die Mannschaft aus dem gastgebenden Landesverband die Titelverteidiger vom RSV Neuss-Grimlinghausen, die den DJM-Triumph im Jahr 2019 gefeiert hatten. Mit ihrem Pferd Cleiner Onkel war die Gruppe mit Platz drei in der Pflicht in den Wettkampf gestartet. Im Anschluss gewannen die Vertreter des Landesverbandes Weser-Ems dann mit ihrer von Queen-Musik begleiteten Choreografie beide Kürumläufe und krönten sich mit einer Wertung von 7,694 Punkten zu den neuen Deutschen Meistern. Teil der Mannschaft waren Lily Warren und Arne Heers. Die beiden Bundeskader-Voltigierer hatten Anfang August bei der Weltmeisterschaft im französischen Le Mans die Goldmedaille im Pas-de-Deux gewonnen. Für das Turnier in Timmel entschieden sie sich nun – entsprechend dem Reglement – in der Mannschaft sowie im Einzel an den Start zu gehen und auf eine Teilnahme im Doppelvoltigieren zu verzichten. Die beiden Voltigierer sorgten gemeinsam mit ihren Gruppenmitgliedern für die erste Medaille einer Mannschaft aus dem Landesverband Weser-Ems auf einer Deutschen Meisterschaft.

Auf Platz zwei der DJM landete das Juniorteam des VV Köln-Dünnwald. Die Rheinländer um Longenführerin Alexandra Knauf stiegen mit Platz zwei in der Pflicht in das Turnier ein und ließen mit ihrer 13-jährigen Hannoveraner-Stute Highlight Platz drei in der ersten Kür und den zweiten Platz in der Finalkür folgen und freuten sich mit einer Gesamtwertung von 7,611 Punkten über Silber.
Bronze ging – wie bereits zur DJM 2019 – an das Juniorteam des Hamburg-Wentorfer Reitvereins (HWR). Die Mannschaft von Trainer Hendrik Brühl voltigierte mit dem 13-jährigen Goldjunge – longiert von Jacqueline Lux – zu final 7,592 Punkten. Die Norddeutschen waren mit dem Pflichtsieg in den Wettkampf gestartet und belegten die Plätze vier und drei in den anschließenden Küren. Auf Rang vier folgten die amtierenden Weltmeister und Preis-der-Besten-Sieger vom VV Ingelsberg. Die Bayern, die 2019 Silber geholt hatten, kamen mit ihrem 14-jährigen Wallach Elias sowie Longenführerin Michelle Arcori auf 7,274 Punkte. Auf den weiteren Plätzen: TUS Fortuna Saarburg vom Landesverband Rheinland-Pfalz mit Enzo und Longenführerin Carolin Noner (Wertnote: 7,084), das Juniorteam Krumke (Sachsen-Anhalt) mit DSP San Zero und Marion Schulze (7,069) sowie die noch sehr junge Mannschaft aus Sachsen vom RVV Schenkenberg (6,868), Diese hatten mit dem 16-jährigen Oldenburger Springpferd Cascais (Longe: Katja Wagner) vor allem mit Platz vier in der Pflicht geglänzt hatte.

Vize-Weltmeisterin Pavetic eine Klasse für sich
Eine wahre Achterbahnfahrt war der Wettkampf der U18-Damen. In der Meisterschaft, die über vier Umläufe (jeweils zwei Mal Pflicht und Kür) ausgetragen wurde, rangierten zwischenzeitlich insgesamt sieben Athletinnen auf den Podestplätzen. Souverän siegte am Ende die Vize-Weltmeisterin Mona Pavetic aus Neuss. Die 18-Jährige, die 2019 Silber gewonnen hatte, trat nun in die Fußstapfen ihrer Landesverbands-Kollegin Fabienne Nitkowski, der Siegerin der DJM Krumke 2019. Pavetic gewann nun in Timmel zwei der vier Umläufe – in beiden Pflichtdurchgängen lag die junge Frau vom Team Norka des VV Köln-Dünnwald vorn. Lediglich in den Küren – in denen sie das Thema und den Disneyfilm „Mulan“ interpretierte – musste die Rheinländerin jeweils einer Konkurrentin den Vortritt lassen. Im Endergebnis siegte Pavetic mit einer Wertnote von 8,169 Punkten und setzte sich damit mit über dreieinhalb Zehntel Vorsprung an die Spitze des Feldes. Zu diesem Erfolg trugen maßgeblich der 12-jährige KWPN-Wallach Eyecatcher sowie Longenführerin Alexandra Knauf bei.
Sensationell auf dem Silber-Rang landete die Lokalmatadorin Lily Warren aus Oldenburg. Die 16-Jährige vom Landesverband Weser-Ems war mit Rang sechs in der ersten Pflicht in das Turnier gestartet und beendete die Meisterschaft schließlich mit einem Sieg in der abschließenden Kür (8,187). Damit voltigierte sie zu einem Endergebnis von 7,799 Punkten. Die Athletin von der Reit- und Fahrschule Oldenburg verwies gemeinsam mit dem 17-jährigen Holsteiner Capitano sowie Longenführer Sven Henze die Konkurrenz auf die weiteren Plätze und verbuchte den wohl bislang größten Erfolg ihrer Einzel-Karriere. Warren hatte im Jahr 2019 als damals 13-Jährige bereits den „Preis der Zukunft“ in Warendorf gewonnen. Beim Preis der Besten in diesem Jahr hatte sie auf Rang vier abgeschlossen. Gemeinsam mit ihrem Pas-de-Deux-Partner Arne Heers war sie im August bei den globalen Titelkämpfen im französischen Le Mans Weltmeisterin geworden.
Über Rang drei freute sich Paula Waskowiak (Kirchlengern). Die 17-jährige Westfälin konnte damit ihre Platzierung der DJM in Krumke 2019 bestätigen, bei der sie ebenfalls die Bronzemedaille gewonnen hatte. Die diesjährige Preis-der-Besten-Siegerin vom VV Volmerdingsen voltigierte auf dem Rücken von Djaibolo mit Longenführerin Tabea Struck zu 7,729 Punkten im Gesamtergebnis und verwies damit die Viertplatzierte Johanna Timm vom Hamburg-Wentorfer Reiterverein mit nur sechs Tausendstel Punkten Abstand auf Platz vier (7,723). Die 15-Jährige war im Zirkel von Timmel mit dem 18-jährigen Rheinländer Diavolo of Farms End sowie ihrem Trainer und Longenführer Hendrik Brühl am Start. Ganz dicht dahinter (7,669) lag Gianna Ronca aus Monheim, die Bronzemedaillen-Gewinnerin der diesjährigen WM in Le Mans. Die 18-Jährige vom VV Köln-Dünnwald voltigierte auf dem 17-jährigen belgischen Warmblut Eldorado van't Gestelhof an der Longe von Ines Nawroth und verbuchte 7,669 Punkte in der Endabrechnung. Dahinter folgten die 15-jährige Mia Kluge (Hamburg/7,591), Sarah Liersch (Bayern/7,489) und Frances Nandy Moldenhauer (Sachsen-Anhalt/7,475).

Bei den Herren machte der Vize-Weltmeister Philip Goroncy aus Drensteinfurt vom Landesverband Westfalen das Rennen und beerbte den 2019-Champion Jannik Liersch aus Bayern. Goroncy hatte 2019 Silber gewonnen und krönte sich nun mit einer Gesamtwertung von 8,017 Punkten zum nationalen Champion. Der 18-Jährige vom RV Wehdem-Oppendorf, der im Mai den Preis der Besten in Warendorf und bei der WM in Le Mans WM-Silber gewann, voltigierte mit seinem 16-jährigen Fuchs-Wallach Hendrikx an der Longe von Antje Döhnert zu vier Siegen in allen vier Umläufen. Platz zwei ging an Bela Lehnen aus Moers. Der 16-jährige Rheinländer vom VV Köln-Dünnwald – seines Zeichens einst Mannschafts-Weltmeister mit dem Juniorteam Neuss in Ermelo 2019 – kam in der Summe aller vier Durchgänge auf 7,472 Punkte. Er voltigierte mit seiner „Niki-Lauda-Kür“ auf dem Rücken von Formel 1 d.C., longiert von Alexandra Knauf. Bronze ging an Arne Heers für den Landesverband Hannover auf Cleiner Onkel, longiert von Sven Henze (7,041).

Führungswechsel im Pas-de-Deux-Finale
Die erste Medaillen-Entscheidung des abschließenden Wettkampftages in Timmel fiel im Pas-de-Deux. Hier setzten sich in einem hauchdünnen Herzschlag-Finale Jana Schuhmacher und Hannah Bidon durch und sicherten sich nach Silber im Jahr 2019 nun die Goldmedaille. Damit traten die jungen Damen aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz die Nachfolge der amtierenden Deutschen Jugendmeister und Titelverteidiger Ronja Kähler und Julian Kögl an. Die Athleten aus Berlin-Brandenburg konnten ihren Titel aus dem Jahr 2019 altersbedingt nicht mehr verteidigen. Vor allem für Jana Schuhmacher war der Triumph einen Tag vor ihrem 18. Geburtstag sicherlich ein ganz besonderes Geschenk. Gemeinsam mit ihrer 17-jährigen Partnerin Hannah Bidon, ihrem Pferd Enzo sowie Longenführerin Carolin Noner rangierte das Team vom TSV Fortuna Saarburg nach dem ersten der beiden Kürdurchgänge auf Rang zwei (7,265). Am Sonntag konnten sich die Rheinland-Pfälzer schließlich noch einmal deutlich steigern und verbuchten eine Wertung von 7,621 Zählern. Damit kamen die Saarburger in der Totalen auf ein Ergebnis von 7,443 Punkten und verwiesen die bis dato Führenden Lisa-Marie Gerritzen (16) und Sophia Franz (13) auf Rang zwei. Die Baden-Württembergerinnen voltigierten mit Gozer an der Longe von Christina Ender zu 7,429 Punkten (Durchgang eins: 7,426/ Durchgang zwei: 7,431). Damit freuten sich die Süddeutschen mit ihrem Kürthema zu „Alice im Wunderland“ über die Silbermedaille. Platz drei und somit die Bronzemedaille ging an den Landesverband Berlin-Brandenburg. Liesbeth Erna Fraatz (14/Wandlitz OT Stolzenhagen) und Finn Gallrein (15/Bernau) vom RV Integration aus Bernau, die im Mai den Preis der Besten in Warendorf gewonnen hatten, turnten mit ihrem 16-jährigen Oldenburger Wallach Longinus – longiert von Hendrik Falk – zur Melodie „Auenland“ aus dem Film „Herr der Ringe“ zu 7,17 Punkten. Die amtierenden Weltmeister Lily Warren und Arne Heers vom gastgebenden Landesverband Weser-Ems hatten sich, wie bereits erwähnt, gemäß DJM-Reglement für Starts im Einzel und mit der Gruppe und gegen das Doppelvoltigieren entschieden.

Alina Roß gewinnt U21
Bereits am Samstag endete der Wettbewerb für die U21.Voltigierer, der erstmals im Rahmen einer Deutschen Jugendmeisterschaft stattfand. Insgesamt 18 Athletinnen und Athleten aus elf Landesverbänden traten die Reise in die Gemeinde Großefehn im Landkreis Aurich nach Ostfriesland an. Am Ende setzte sich eine Voltigiererin souverän durch: Alina Roß aus Userin dominierte in Timmel alle drei U21-Prüfungen. Zunächst setzte sich die 20-jährige mit einem deutlichen Sieg in der Pflicht (Wertnote: 8.071) mit über zwei Zehntel Vorsprung an die Spitze des Feldes. Am zweiten Wettkampftag ließ die Sportpolizistin aus Mecklenburg-Vorpommern einen ersten Rang im Technikprogramm – Wertung: 8.094 – folgen. Besonderheit in dieser Prüfung: Gefordert werden bei U21 nur drei anstatt der üblichen fünf Technikelemente. In der Kür kassierte die Siebtplatzierte der diesjährigen Weltmeisterschaften in Budapest schließlich ebenfalls einen Sieg (Note: 8.366) – diesmal sogar mit fast vier Zehntel Vorsprung auf die Konkurrenz. Machte summa summarum 8,185 Zähler. Für Roß, die schon im Vorfeld als eine der Favoritinnen galt, ein besonderer Erfolg. Denn die Championatskader-Athletin war in Timmel nicht wie üblich mit dem 16-jährigen Deutschen Sportpferd DSP San Zero, sondern mit ihrem Nachwuchs-Vierbeiner Baron im Zirkel eingelaufen. Der elfjährige Oldenburger Wallach geht seine erste Saison und durfte bereits beim internationalen Turnier im schwedischen Flyinge im Juli Erfahrungen sammeln. Dort hatte sich noch etwas nervös gezeigt. In Timmel präsentierte sich der Rappe an der Longe von Alinas Vater Volker Roß bereits deutlich souveräner. „Baron hat seine Sache hier richtig toll gemacht und konnte sich von Runde zu Runde steigern. In der Kür lief er am besten“, sagte Alina Roß, die ihr Pferd mit dem U21-Start auch auf die Saison 2022 vorbereiten wollte.
Rang zwei sicherte sich Kathrin Meyer vom Landesverband Schleswig-Holstein. Die 20-Jährige, Siegerin der ersten U21-Pilotprüfung im Rahmen des Preis der Besten in Warendorf, war erneut mit ihrem Pferd San Classico und ihrer Mutter und Longenführerin Sonja Meyer am Start. Die Studentin kam in Timmel insgesamt dreimal auf den zweiten Platz (Pflicht: 7.843, Technik: 7.767, Kür: 7.981) und beendete das Turnier folglich auch auf diesem (total: 7,838). „Ich bin sehr zufrieden mit Sunny, der hat sich von Runde zu Runde verbessert. Mit meinen eigenen Leistungen bin ich allerdings nicht so zufrieden. Ich weiß, dass ich mehr kann, als in den drei Runden. Grundsätzlich bin ich aber sehr froh über diesen Start, da die drei Technikübungen doch deutlich leichter zu verpacken sind und man auch nicht so Zeitdruck hat“, analysierte Meyer.
Platz drei (7,267) ging an Oceane Schattleitner. Die 19-Jährige erzielte mit Amontillado – longiert von Julia Handel –  7,267 Punkte. Bemerkenswert: Die Bayerin war lediglich mit Rang zehn in der Pflicht in das Turnier gestartet. Anschließend schob sie sich mit Rang drei im Technikprogramm an ihren Konkurrentinnen vorbei und schloss den Wettkampf mit Platz vier in der Kür ab. Einen Achtungserfolg sicherte sich Hannah Weidemann vom Landesverband Hannover, die in der abschließenden Kür mit ihrem Pferd Sammy Lou (Longe: Madlen Pöhlmann) mit Rang drei glänzte (7,709). Rang vier der Gesamtwertung gab es für Diana Harwardt aus Bernau bei Berlin (LV Berlin-Brandenburg). Die 20-Jährige voltigierte mit Longinus (Longe: Andrea Harwardt) zu 7,114 Punkten und verwies damit Alice Layher (Baden-Württemberg/7,004) und Vanessa Littwitz (Hamburg/6,998) auf die weiteren Ränge.
Junioren-Bundestrainer Kai Vorberg: „Wir hatten hier zum ersten Mal eine Pilotprüfung U21 im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaft integriert. Im kommenden Jahr soll – so es von der FEI im November auf der Generalversammlung bestätigt wird – ein eigenes U21-Championat, sprich eine Europameisterschaft, geben. Deshalb ist es gut, dass wir in Deutschland frühzeitig eine nationale Serie aufgestellt haben, die in der kommenden Woche bei den Deutschen Meisterschaften in Verden ihr Finale haben wird.“

Das Fazit des Bundestrainers zur diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaft in Timmel: „Es war sportlich auch ohne richtige Saison im Vorfeld eine hochwertige Deutsche Jugendmeisterschaft. Sportlich und organisatorisch waren diese DJM in Timmel ein hervorragendes Event. Auch die Durchmischen in einigen Disziplinen, in denen nicht alle WM-Starter ihre erhofften Platzierungen erreichen konnten, zeigt, dass wir in Deutschland in der Breite auf hohem Niveau gut aufgestellt sind.“

Tags: DJM Voltigieren, Timmel

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