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EM Dressur: Drittes Gold für von Bredow-Werndl und Dalera

Hagen a.T.W (fn-press). Jessica von Bredow-Werndl und die Trakehner Stute TSF Dalera BB haben ihre siebte Goldmedaille in diesem Jahr gewonnen. Bei den Dressur-Europameisterschaften in Hagen a.T.W. siegte das Paar aus Bayern auch in der abschließenden Kür. Mit einem Ergebnis von 91,021 Prozent rangierten sie vor der Dänin Cathrine Dufour mit dem Westfalen Bohemian und der Britin Charlotte Dujardin mit Gio. Isabell Werth und Weihegold OLD, die im Special Silber gewonnen hatten, belegten in der Kür Rang vier. Das dritte deutsche Paar, Helen Langehanenberg und Annabelle, schloss das Championat auf Rang 14 ab.

„Ich hatte das Gefühl, es war heute noch besser als in Tokio. Es war für mich gefühlt die beste Prüfung mit Dalera bisher, überhaupt in meinem ganzen Leben. Unabhängig von den Punkten, die wir dafür bekommen haben. Das war sehr emotional für mich. Dalera hatte heute das perfekte Maß an Energie und war zu einhundert Prozent bei mir“, berichtete Jessica von Bredow-Werndl nach ihrer Kür. Vor gut sieben Wochen hatte die 35-Jährige Aubenhausenerin mit Dalera Doppel-Gold bei den Olympischen Spielen gewonnen, im Juni zweimal Gold bei den Deutschen Meisterschaften. Nun, nach Team-Gold und Gold im Special auch noch in der Kür. „Es fühlt sich an wie ein Märchen, einfach unglaublich. Das Gefühl, vor Publikum zu reiten, war ein völlig anderes. Die Zuschauer sind total mitgegangen. Ich habe den Jubel gehört, als ich Dalera im Stall vorbereitet habe. Und während meiner Prüfung haben sie mich getragen. Es ist so schön, das zurück zu haben“, sagte sie.

Nach Team-Gold und Einzel-Silber griff Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold (von Don Schufro – Sandro Hit) in der Kür nach ihrer dritten EM-Medaille. Doch es lief anders als erwartet. „Es war heute eine Kraftfrage, der Akku war leider leer. Es begann vielleicht etwas unglücklich, weil sie äppeln musste, aber normalerweise macht ihr das nichts aus. Bei dem Fehler am Ende der Traversale merkte ich, dass ihr die Kraft ausging und ich musste sehen, dass ich es irgendwie nach Hause bringe. Ich wusste: Ok, heute geht’s eben nicht und darauf habe ich mich unterwegs eingelassen. Wer mich kennt weiß, dass ich bis zum Ende fighte. Und die letzte Linie war wirklich gut“, beschrieb Isabell Werth ihre Gefühlswelt in der Kür. Mit 84,896 Prozent auf Platz vier hinter Dujardin und Gio (87,246 Prozent), damit konnte sie gut leben: „Das ist total gerechtfertigt. Und trotzdem in Anbetracht der Umstände ein gutes Ergebnis. Ich fahre nicht enttäuscht nach Hause.“ Aufgrund der Luxus-Situation, dass Isabell Werth neben Weihegold OLD mit Olympia-Stute Bella Rose und Nachwuchspferd DSP Quantaz noch zwei weitere Top-Pferde zur Verfügung stehen, war die Rappstute in diesem Jahr noch nicht zu allzu vielen Turniereinsätzen gekommen. „Sie ist zuletzt beim Nationenpreis in Rotterdam gegangen, aber dieses Jahr noch kein Turnier mit Grand Prix Special und Kür. Man arbeitet ja daraufhin, dass die Formkurve beim Championat ganz oben ist, aber die letzte Kondition kommt eben beim Turnier. Gestern hatte sie noch richtig Speed und wenn die Kür gestern gewesen wäre, dann hätte sie den auch mitgenommen“, sagte Werth über die stets so zuverlässige Weihegold, mit der sie schon unzählige Triumphe feiern durfte.

Das dritte deutsche Paar in der Kür, Helen Langehanenberg (Billerbeck) und Annabelle (von Conteur – Linaro), erhielten 77,214 Prozent. Damit schlossen sie das erste Championat der 13-jährigen Holsteiner Stute auf Platz 14 ab. Für einen Aussetzer in der Galopppirouette gab es mächtig Punktabzug. „Das war ein völliges Kommunikationsproblem, ich werde da wahrscheinlich eine schlechte Hilfe gegeben haben. Eigentlich fällt ihr diese Linie leicht und sie kennt die auch. Draußen habe ich es genau so geritten, da ging es wie von selbst. Ich bin eigentlich nicht unzufrieden, da waren viele gute Sachen drin. Es war heute der letzte Tag, am ersten Tag war sie ein bisschen spritziger“, sagte Langehanenberg. Über ihr erstes Championat mit Annabelle, bei dem sie Team-Gold gewonnen hatten, sagte sie: „Ich bin happy. Ich habe mir diesen Platz hart erarbeitet. Wir hatten einen brillanten Special und haben es geschafft, uns in die Kür vorzuarbeiten. Mit dem Endergebnis bin ich nicht zufrieden, aber auf der anderen Seite finde ich auch nicht, dass sie grundschlecht ging. Sie hat sich gut gezeigt. Da sind viele Klippen drin, in dieser Kür und wir sind sie noch nicht furchtbar oft geritten.“

Mit bisher zweimal Team-Gold, dreimal Einzel-Gold und zweimal Einzel-Silber ist die deutsche Bilanz bei dieser Europameisterschaft herausragend. In Hagen tragen die Senioren und U25-Reiter*innen ihre Europameisterschaften parallel aus. Am Sonntag werden die letzten Medaillen in der U25-Kür vergeben. „Das ist bisher eine tolle Medaillenausbeute. Es waren aber auch einfach tolle Ritte mit wunderbaren Platzierungen und einer Dalera und einer Jessica, die alles überstrahlen. Sie hatten zwei Olympia-Goldmedaillen im Gepäck, aber hier wurden die Karten neu gemischt. Sie haben ihre Leistungen hier wieder genauso bestätigt und das rechtfertigt auch ihren Start bei dieser EM“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Bei Isabell Werth und Weihegold sei schon in der Vorbereitung auf die Kür zu spüren gewesen, dass Weihegold etwas müde war. „Dann wird es in der Prüfung auch etwas mühevoller und dann passieren Fehler. Aber Isabell hat es genau richtig gemacht und dem Pferd signalisiert: Das ist schon gut so Mädchen, wir fahren das jetzt nach Hause. Sie hat nicht versucht, es zu erzwingen.“ 

Tags: Dressur, Europameisterschaften, Jessica von Bredow-Werndl

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