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EM Dressur: Von Bredow-Werndl und Dalera sind Europameisterinnen

Hagen a.T.W. (fn-press). Die Olympiasiegerinnen sind auch die neuen Europameisterinnen: Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) und TSF Dalera BB haben in Hagen a.T.W. ihren ersten Einzel-Europameistertitel gewonnen. Im Grand Prix Special erreichten sie 84,271 Prozentpunkte. Nach einem besonders emotionalen Tag gewannen Isabell Werth (Rheinberg) und Weihegold OLD mit 81,702 Prozent die Silbermedaille vor der Dänin Cathrine Dufour und Bohemian (81,079 Prozent).

Am Ende machten sie es spannend: Ein Fehler in den Einerwechseln ließ das Publikum raunen, bis dahin war es im Stadion mucksmäuschenstill gewesen. Doch die letzte Mittellinie gelang Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB perfekt. 15 Mal zückte das Richtergremium die Höchstnote zehn für die letzten Passagen, Piaffen, das Halten und Grüßen. „Es fühlt sich einfach krass an und ich kann es noch nicht glauben“, sagte die neue Europameisterin nach ihrem Siegesritt. Nach ihrem Olympiasieg ist dies der zweite Einzel-Titel für die 35-jährige Bayerin. „Ich glaube, dass das Publikum Dalera noch einen weiteren Kick verschafft hat. Sie kam hier rein mit gespitzten Ohren und hat sich erstmal umgeguckt. Ehrlich gesagt, ich auch. Es ist doch anders, ungewohnt, aber verdammt schön, endlich wieder mit Publikum zu reiten. Man fühlt sich auch irgendwie noch mehr getragen von der Atmosphäre. Also tausend Dank an das super Publikum.“

Für Isabell Werth hatte der Donnerstag mit einem schönen Moment begonnen. Sie besuchte Bella Rose in der Tierklinik und fand ihre Olympia-Stute wohlauf und schon wieder Gras fressend vor. Am Vortag war Bella Rose mit einer Kolik in die Klinik gebracht und umgehend operiert worden. „Sie ist wieder wohlauf und ich hoffe, wenn alles gut geht, dass sie die Klinik in ein paar Tagen wieder verlassen kann“, sagte Isabell Werth. „Ich habe das beim Ritt mit Weihegold völlig ausgeblendet. Ich muss sagen, es war heute nicht der einfachste Tag, motiviert aufs Viereck zu gehen und wirklich alles zu geben. Aber wenn man losreitet, dann fängt man an, alles um einen herum zu vergessen. Das war heute wirklich ein top Ritt, ohne Fehler. Wir haben viel riskiert und Weihe hat super mitgekämpft.“

Auf Platz elf abgeschlossen und damit ebenfalls qualifiziert für die Grand Prix Kür, in der am Samstag noch einmal Einzel-Medaillen vergeben werden, haben sich Helen Langehanenberg (Billerbeck) und die Holsteiner-Stute Annabelle. Sie erreichten im Grand Prix Special 75,228 Prozent. „Es war mein erklärtes Ziel, das hier fehlerfrei zu schaffen, da ich im Grand Prix gesehen habe, was so ein Einer-Fehler hier gekostet hat. Ich war im Grand Prix nicht unzufrieden. Es wäre nicht korrekt, das zu behaupten. Aber für die Mannschaft habe ich mir eben etwas anderes gewünscht. Da will man ja keinen Fehler machen, aber das passiert leider“, sagte Langehanenberg rückblickend über ihren Grand Prix. „Umso glücklicher und stolzer bin ich heute. Annabelle war konzentriert, sie war fokussiert, ich hatte wirklich zu jeder Sekunde das Gefühl, sie hört mir zu und ich habe das im Griff.“

Mit ihrem Ergebnis von 74,802 Prozent lagen Dorothee Schneider (Framersheim) und Faustus auf Platz 14 des Klassements im Grand Prix Special. Das hätte die Qualifikation für die Kür bedeutet, dort dürfen jedoch nur maximal drei Paare einer Nation antreten. „Ich bin zwar nicht glücklich, dass ich nicht Kür reiten kann, aber ich gönne es Helen von Herzen und ich arbeite definitiv daran, dass ich mit Faustus auch in diese Richtung komme. Denn er hat definitiv alles, was er braucht. Und die Fehler werden wir auch noch in Griff kriegen“, kündigte Schneider an. Insgesamt war sie zufrieden mit dem Auftritt des 13-jährigen Hannoveraners. „Allein dieses Einreiten mit diesem Pferd, wie er die Mittellinie langgaloppiert. Er hatte wirklich tolle Momente, er hat wirklich Lust, sich selbst zu zeigen und er ist ein Stück weit selbstbewusster als im Grand Prix gewesen.“ 

Tags: Europameisterschaften Dressur

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