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Grüner Stall: Sieger des Biodiversitäts-Wettbewerbs gekürt

Warendorf (fn-press). 50 Bewerbungen sind bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für den Ideen- und Aktionswettbewerb „Wer hat die schönste Biodiversitätsecke?“ eingegangen, die zwölf besten und schönsten Projekte wurden nun mit Preisen ausgezeichnet. Ziel des Wettbewerbs war es, die biologische Vielfalt, also den Reichtum an Tier- und Pflanzenarten, in den Reit- und Fahrvereine sowie Pferdebetrieben zu vergrößern und somit deren nachhaltige Zukunft mitzugestalten. Die FN hatte den Wettbewerb im Rahmen des Projekts „Grüner Stall“ ausgeschrieben.

„Die eingereichten Projekte haben allesamt eine Belohnung verdient, denn sie sind mit ganz viel Mühe und Liebe zum Detail gestaltet worden. Was noch wichtiger ist: Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt verschiedener Tier- und Pflanzenarten in den Vereinen und Betrieben“, sagte Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Vereine, Umwelt, Breitensport und Betriebe.

Den ersten Platz belegt der RFV Karben e.V. in Hessen und erhält dafür 500 Euro. Der größte Teil der Anlagenfläche war einst ein Abbaugebiet für Sand und Kies. Heute stehen dort stattliche Bäume, die die Vereinsmitglieder in Joghurtbechern auf dem Balkon herangezogen und später eingepflanzt haben. Der Verein hat zudem Teiche angelegt, die dem Land Hessen 1994 den Umweltschutzpreis wert waren. Ein Teich wurde als nutzbarer Wasserspeicher umgebaut und ist eine Oase für Molche, Frösche, kleine Fische, Libellen etc. In der Führanlage gibt es einen weiteren kleinen Tümpel und bei starkem Regen wird das Regenwasser vom Springplatz in eine extra angelegte Senke geleitet, wo es langsam versickern kann. Jährlich werden die Anpflanzungen ergänzt und zum Beispiel Blumenwiesen erschaffen. Mit Totholzinseln und Laubhaufen bietet der Verein vielen Lebewesen einen Unterschlupf. Kinder betreiben eine „Mikro-Baumschule“, dabei sammeln sie im Herbst zum Beispiel Nüsse und Eicheln und topfen diese ein. Eine Imkerin kümmert sich auf der Anlage um zwei Bienenvölker und erklärt den jungen Teilnehmer*innen von Ferienfreizeiten, wer in den Stöcken wohnt und was dort geschieht. Zahlreiche Vogelhäuser wurden neu auf der Anlage aufgehängt, auch wird zurzeit an Schlafplätzen für Fledermäuse gearbeitet.

Auf Platz zwei rangiert der PSV Roggenburg e.V. aus Bayern. Der Verein erhält 250 Euro. Die Vereinsmitglieder haben Blühstreifen auf Koppeln und an drei Südhängen angelegt. Natürliche Wasserquellen sind vorhanden, eine Quelle wurde bereits als ökologischer Teich angelegt. In Kooperation mit Schulen, Kindergärten und Mitgliedern hat der Verein Insektenhotels, Totholzecken sowie Igel- oder Wieselhäuser errichtet. Im Stall sowie im unmittelbar angrenzenden 60.000 Quadratmeter großen Wald leben viele Tiere, wie z.B. Füchse, Dachse und Rehe. Um die vorhandene Biodiversität zu bewahren und zu fördern, soll hier ein Lehrpfad in Kooperation mit einer Biologin, Schulen/Kindergärten und der Gemeinde entstehen. Auch Nistkästen für Rauchschwalben, Schleiereulen, Mehlschwalben, Mauersegler sowie Halbhöhlenbrüterkästen, Höhlenbrüterkästen und Nistkästen für Fledermäuse werden in Kooperation mit Mitgliedern, Schulen, Kindergärten und den Landkreisbeauftragten nach Bauplan online und in Präsenz gefertigt.

Der RSV St. Hubertus Wesel-Obrighoven aus dem Rheinland belegt Platz drei und erhält dafür ebenfalls 250 Euro. Auf der Vereinsanlage wurde ein Teich mit reichlich Schilf und Wassergräsern errichtet, der derzeit auch ein Zuhause für ein Entenpärchen ist. Kinder und Jugendliche haben Nistkästen, ein Insektenhotel sowie ein Futterhäuschen aus vielen Naturstoffen gebaut. Weitere Insektenhotels sollen folgen. Vor der Reithalle ist aus Kiesflächen eine große Blühwiese entstanden. Im Herbst folgt eine heimische 60 Meter lange Buchenhecke, außerdem ziert eine Hagebuttenhecke auf 300 Metern die Zufahrt zur Geländestrecke und bietet viele Früchte für den Winter. Um Wasser zu sparen, gibt es eine vollelektrische Anlage mit Regensensor. Für die Hecken und Sträucher werden wassersparende Tropfschläuche verwendet.

Die Plätze vier bis sechs belegen folgenden Vereine und Betriebe, sie erhalten jeweils ein Biodiversitäts-Paket im Wert von 100 Euro:
Betrieb Alexandra Fischer / Hannover
Reitanlage Vikarienkamp / Rheinland
Gut Heinrichshof / Sachsen

Die Plätze sieben bis zwölf belegen folgende Vereine und Betriebe, sie erhalten je einen Nistkasten des Naturschutzbundes (NABU) sowie eine bienenfreundliche Saatmischung:
Reitsportverein Felsenmühle Thale e.V. / Sachsen-Anhalt
RFV Wustrau / Berlin-Brandenburg
IG Partner Pferd e.V. / Hannover
Betrieb Hof Warner / Weser-Ems
RV Sundern-Spexard / Westfalen
Tölt e.V. Lotushof / Berlin-Brandenburg

Alle weiteren Teilnehmer*innen erhalten ebenfalls eine bienenfreundliche Saatmischung sowie, genau wie alle platzierten Vereine und Betriebe, ein Stallschild als Anerkennung und Dank für den ehrenamtlichen Einsatz.  

Tags: Biodiversität, Grüner Stall

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