BCH 2021: Zwei Start-Ziel-Siege bei den Finals der Dressurponys
Warendorf (fn-press). Der letzte Tag der 28. Bundeschampionate in Warendorf war der Finaltag für die fünf- und sechsjährigen Dressurponys. Bei den Fünfjährigen wurde D-Gold AT NRW zum neuen Bundeschampion gekürt, bei den Sechsjährigen siegte PAV Nachtschwärmer – beides Hengste. Der im letzten Jahr zum dritten Mal in Folge siegreiche Hengst Cosmo callidus NRW landete in diesem Jahr auf dem zweiten Platz.
Das waren zwei spannende Finals: Bei den Fünfjährigen war es zum Schluss knapp, bei den Sechsjährigen gibt es gleich zwei Vize-Champions. Neverland WE, gezogen in Weser-Ems, landete am Ende mit seiner Reiterin Sophie Luisa Duen auf Platz drei bei den fünfjährigen Dressurponys hinter Genesis BL auf Rang zwei. In der Finalprüfung gingen insgesamt 15 Reiterinnen an den Start, die sich zuvor erfolgreich in der Qualifikationsprüfung einen der Startplätze sichern konnten.
Bei den Sechsjährigen konnte sich Carolina Miesner, die mit dem in Hannover gezogenen Hengst PAV Nachtschwärmer siegte, mit ihrem zweiten Pony (ebenfalls ein in Hannover gezogener Hengst) PAV Timm Thaler den zweiten Platz erkämpfen. In diesem Finale starteten elf Paare, die allesamt gute Ritte zeigten.
Fünfjährige Dressurponys
D-Gold AT NRW v. Dreidimensional I AT NRW – Dimension AT NRW (Züchter und Besitzer: Adolf Theo Schurf) betrat mit seiner Reiterin Alessa Marie Maass am Morgen als erstes Paar das Dressurviereck. Gerichtet wurde die Prüfung von Horst Eulich, Dr. Michael Hubrich und Katja Westendarp, die sich durchweg beeindruckt zeigten und den Ritt von Maass mit einer Gesamtnote von 8,5 bewerteten. Eines der Highlights hob Kommentator Dr. Dietrich Plewa nach dem Ritt besonders hervor: „Ein wirklicher Höhepunkt war der Schritt – dieser hätte kaum besser sein können. Der Schritt ist wunderbar durch den Körper gehend und mit sehr sehr viel Schulterfreiheit“. Für diese Grundgangart gab es die Wertnote 9,5. Aber auch die Taktsicherheit, der Schwung und die Grundqualität wurden positiv hervorgehoben. In der Qualifikationsprüfung noch auf Platz 3, stand das Paar somit in der Finalprüfung der fünfjährigen Dressurponys auf Platz 1. Auch in den beiden Jahren zuvor war der Hengst bereits erfolgreich auf den Bundeschampionaten bei den Reitponys – dreijährig auf Platz 1, vierjährig auf Platz 2.
Auf Platz zwei landete am Ende der in Hannover gezogene Genesis BL v. Golden West – FS Don’t Worry (Züchterin und Besitzerin: Inga Bulle) mit seiner Reiterin Lena Bücker. Passend zum Ritt dieses Paares kam dann auch die Sonne richtig raus. Der Hengst beeindruckte die Richter*innen mit „guten bis sehr guten Grundgangarten“ und einem Trab, bei dem das Pony „unheimlich schön energisch abfußt mit viel Schulterfreiheit“. Für diese Gangart gab es die Wertnote 8,5. Noch besser schnitt Genesis BL im Schritt ab: Für das deutliche Abfußen, die Klarheit und die gute Dehnung gaben die Richter*innen die Wertnote 9,0. In der Qualifikationsprüfung landete das Paar auf Platz 2, im Finale ebenfalls – mit einer Endnote von 8,3.
Den dritten Platz erreichte Neverland WE v. FS Numero Uno – Champus K (Züchter: Reinhard Kramer, Besitzer: Josef und Christiane Wilbers) mit seiner Reiterin Sophie Luisa Duen. Dieses Paar erfreute die Richter*innen mit einer „außerordentlich ansprechenden Vorstellung“ und einem „fast durchweg guten Seitenbild und in gewünschtem Rahmen“. Die Bestnoten bekamen die beiden für den Schritt und die Gesamtbeurteilung – hierfür wurden sie jeweils mit einer 8,5 belohnt. Ihr Ergebnis aus der Qualifikationsprüfung (Endnote 8,0 und Platz 5) konnten sie verbessern und verdienten sich mit einer Gesamtnote von 8,2 den Bronze-Rang.
Sechsjährige Dressurponys
Auch die sechsjährigen Dressurponys zeigten sich von ihrer besten Seite – allen voran der Rapphengst PAV Nachtschwärmer v. Nemax – FS Don’t Worry (Züchterin und Besitzerin: Gabriele Heemsoth) mit seiner Reiterin Carolina Miesner. Besonders die Trabtour gefiel den Richter*innen (Cornelia Albrecht, Knut Danzberg, Katja Westendarp): „Der Trab zeichnet sich durch deutliches Abfußen, ein sehr aktives Hinterbein, Schwung und einen sehr elastischen Bewegungsablauf aus“, so Kommentator Dr. Dietrich Plewa – dafür gab es eine 9,0. Für die Durchlässigkeit, den Schritt und den Gesamteindruck bekam das Paar eine 8,0. Für die gesamte Vorstellung gab es eine 8,1 und somit den Sieg für dieses Paar, das bei der Qualifikationsprüfung mit einer 7,6 noch auf dem fünften Rang landete. Auch im letzten Jahr war der Hengst bereits erfolgreich unterwegs und lag am Ende auf Platz zwei bei den Fünfjährigen.
Dicht dahinter auf Platz zwei stand am Ende der in Westfalen gezogene Hengst Cosmo callidus NRW v. Cosmopolitan – Cyriac WE (Züchter: Bernd Sabel, Besitzerin: Maria Crone-Münzebrock) mit seiner Reiterin Lilly Marie Collin. Bereits in den letzten Jahren überzeugte der braune Ponyhengst bei den Bundeschampionaten – so auch dieses Jahr. Er sei „zweifellos ein hochtalentiertes und qualitätsvolles Pony“. Für den Trab vergaben die Richter die Traumnote von 9,5: „Der Trab ist unheimlich schön durchweg im Bergauf mit deutlichem, klaren Abfußen – bewundernswert“ lautete der Kommentar. Der Ritt enthielt jedoch auch kleine Spannungsmomente. Am Ende gab es die Gesamtnote 8,0 und somit den zweiten Rang.
Ebenfalls auf Platz zwei landete der in Hannover von Gabriele Heemsoth (ebenso Besitzerin) gezüchtete Hengst PAV Timm Thaler v. Talisman – Nico the Champ. Er wurde – wie PAV Nachtschwärmer – von Carolina Miesner vorgestellt und überzeugte besonders im Trab: „Total elastisch, durchweg locker und fließend durch den Körper gehende Bewegungen“ beschrieb Dr. Dietrich Plewa diese Gangart. Lediglich im Schritt gab es kleinere Abzüge, was an der guten Gesamtnote von 8,0 für dieses Paar jedoch nichts änderte. Auch mit diesem Pony stand Carolina Miesner am Ende der Qualifikation auf Platz 5 mit 7,6 und konnte sich somit in der Finalprüfung deutlich verbessern.
Am Ende beider Prüfungen wurde neben den Schleifen für die Championatssieger auch der Tierschutzpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vergeben. Beim BMEL-Tierschutzpreis wird das Verhalten des Ponys und der Umgang des Reiters mit dem Pony bewertet. Bei den fünfjährigen Dressurponys wurde Franziska Haase für den Umgang mit dem Hengst Timms Ozzie ausgezeichnet. Sie handelte „überlegt und klar strukturiert“, so das Urteil. Zudem stach die „auffallend gute Nacharbeit nach der Prüfung“ besonders hervor. Bei den Sechsjährigen gab es gleich zwei ausgezeichnete Paare: Sowohl Carolina Wiesner mit PAV Timm Thaler als auch Lilly Marie Collin mit Cosmo callidus NRW durften Schleifen und Urkunden entgegennehmen.