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Tokio 2021: 14. Gold für deutsches Dressurteam

Tokio/JPN (fn-press). Die erste Entscheidung im Pferdesport bei den Olympischen Spielen in Tokio ist gefallen. Dank der Glanzleistungen aller drei deutschen Teamreiterinnen - Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit TSF Dalera, Isabell Werth (Rheinberg) mit Bella Rose und Dorothee Schneider (Framersheim) mit Showtime FRH - gewinnt Deutschland zum 14. Mal die Goldmedaille in der Mannschaftswertung Dressur. Die USA gewinnen die Silbermedaille, Großbritannien folgt auf dem Bronzerang.

Insgesamt bewarben sich acht Teams um die Medaillen. 

Jessica von Bredow-Werndl war nicht nur die letzte Starterin des Grand Prix Special, sie lieferte auch das beste Ergebnis an diesem Tag ab: deutlich über 84 Prozent - und das, obwohl ihre Trakehnerstute TSF Dalera (v. Easy Game) sich zu Beginn der Einerwechsel erleichterte und dabei kurz aus dem Takt kam. „Sie hat gemistet, worüber wir uns ja freuen – und dass sie nicht stehengeblieben ist, sondern weitergegangen ist. Ich glaube jetzt nicht, dass das die Leistung geschmälert hat“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu.



Zusammen mit dem Ergebnis von Jessica von Bredow-Werndl kam das deutsche Trio auf 8.178 Punkte und platzierte sich damit auf Platz eins, mit deutlichem Abstand vor den US-Amerikanern mit 7.747 Punkten und Großbritannien mit 7.723 Punkten. „Der große Abstand beschäftigt mich nicht. Das geht Schritt für Schritt. Ich beschäftige mich mit unseren Pferden und mit unseren Reitern und dass wir unser Team, so gut es geht, an den Start zu bringen“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. „Alle haben fantastisch geritten, es zelebriert. Das war große Klasse. Ich habe es wirklich genossen“, sagte sie. Besonders fasziniert habe sie, dass alle drei ihre Leistung wiederholen oder sich sogar noch steigern konnten. „Jessis Ergebnis ist halbwegs ähnlich wie im Grand Prix, sie hat ihre Leistung wiederholt, die anderen beiden haben nochmal eineinhalb bis zwei Prozent darauflegen können. Das ist ein Riesenschritt, gerade auf diesem Niveau. Ich bin sehr stolz auf das Team.“



Als erste Starterin für das deutsche Team waren Dorothee Schneider mit dem 15-jährigen Hannoveraner Showtime FRH für das deutsche Team an den Start gegangen. Sie begann mit einem Paukenschlag: gleich zweimal gab es die 10,0 für die Grußaufstellung. Weitere Höhepunkte folgten Schlag auf Schlag, lediglich ein falsches Angaloppieren. Glücklich erklärt Dorothee Schneider nach ihrem Ritt: "Ich bin ganz, ganz stolz auf mein Pferd, so wie er heute schon auf dem Abreiteplatz war, immer in Verbindung immer vor mir, er hat mir immer positiven Druck in die Hand gegeben. Er drückt ab und arbeitet über den Rücken in die Hand, das war ein Gänsehaut-Gefühl. Das waren gute Pirouetten heute. Aber wieder ein kleiner Fehler. Beim Übergang aus der Passage in den Mitteltrab ist er mir einmal kurz angaloppiert, das ist natürlich schade. Aber er ist auch danach wieder direkt bei mir gewesen, und wir konnten auch den Mitteltrab danach noch zeigen, er hat auch nahtlos weitergemacht. Ich bin heute wirklich total happy mit dem Pferd."



Auch Isabell Werth und Bella Rose als zweite deutsche Starter präsentierten sich in Topform: 83,298 Prozent. "Ich bin total happy über Bella, sie hat eine fantastische Prüfung gezeigt. Natürlich würde ich mich über ein paar Punkte mehr auch freuen, aber am Ende des Tages bin ich lange genug im Sport, dass ich mich erstmal hier über das Pferd freue. Warum sollte ich mich ärgern, sie ging fantastisch und wir werden sehen, was heute passiert. Ich war unglaublich happy, dass sie auch so relaxt war. Am ersten Tag war sie noch sehr eifrig und jetzt war sie richtig zuhause in dem Viereck", sagte Werth direkt nach ihrem Ritt. Am Ende des Tages konnte sie sich über ihre siebte Goldmedaille bei Olympischen Spielen freuen. 

Silber ging etwas überraschend an das US-Team. Großen Anteil hatte daran insbesondere die in Deutschland geborene Sabine Schut-Kery, die seit Jahren in Kalifornien beheimatet ist. Sie kam bei ihrem Olympia-Debüt mit ihrem 15-jährigen Hannoveraner Hengst Sanceo (v. San Remo) auf über 81 Prozent und sicherte ihrem Team als letzte Reiterin die Silbermedaille. Zum US-Team gehören außerdem der gebürtige Rheinländer Steffen Peters mit Suppenkasper sowie Adrienne Lyle mit Salvino. Es ist seit 1948 die erste Silbermedaille für ein US-Team, allerdings gab es schon sieben Mal Bronze, zuletzt 2016 in Rio.



Die Bronzemedaille in Tokio sicherte sich das britische Team, für das die dreifache Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit dem noch recht unerfahrenen Gio als letzte Team-Reiterin das beste Ergebnis ablieferte. Fehler in den Einerwechseln verhinderten ein Ergebnis über 80 Prozent. Ebenfalls im Team startete auch der 54-jährige Carl Hester, der bereits seit 1992 an Olympischen Spielen teilnimmt, und in Tokio ein Pferd von seiner Teamkollegin Dujardin gesattelt hat, den zwölfjährigen Wallach En Vogue. Verstärkt wird das Trio durch Charlotte „Lottie“ Fry mit dem Rapphengst Everdale. 



Endstand: 


GER: 8.178,0 Punkte

USA: 7.747,0 

GBR: 7723,0

DEN: 7.540,0 

NED: 7.478,5

ESP: 7.198,5

SWE: 7.210,0

POR: 6.965,5

Tags: Dressur, Olympische Spiele, Tokio

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