Vilamoura: Keine Medaille aber viel Perspektive
Vilamoura/Portugal (fn-press). Mit etwas Pech, aber viel Perspektive für die kommenden Aufgaben sind die Europameisterschaften der Nachwuchsspringreiter in Portugal bisher verlaufen. Das U21-Team um Peter Teeuwen hat Rang fünf in der Mannschaftswertung belegt. Die Junioren wurden 13., die Children Sechste.
Die Bronzemedaille war zum Greifen nah, doch Pechfehler im zweiten Umlauf des Nationenpreies bedeuteten Rang fünf für das Team der Jungen Reiter bei der Europameisterschaft in Portugal. Im Einlaufspringen, einem Zeitspringen auf S-Niveau, war das deutsche Team bereits gut gestartet: Matthis Westendarp (Wallenhorst) und Stalido blieben fehlerfrei und waren so schnell, dass es zu Rang vier am ersten Tag reichte. Auch Hannes Ahlmann (Reher) und Nerrado legten super vor, wurden Achte im Einlaufspringen. Sönke Fallenberg (Ennigerloh) und Chakira TF, die unter anderem bereits die Finalqualifikation von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport in Mannheim gewonnen hatten, kamen ebenso mit einem Hindernisfehler aus dem Parcours wie Henrike Ostermann (Löningen) und Air Force One. Max Haunhorst und Chaccara hatten eine kleine Unsicherheit an der Kombination, so dass sie als fünftes Paar in der Einzelwertung an den Start gingen.
Nach einer Nullrunde von Matthis Westendarp und Stalido sowie je einem Fehler für Ahlmann, Ostermann und Fallenberg lim ersten Umlauf des Nationenpreises lag das deutsche Team zunächst noch auf Medaillenkurs. Im zweiten Umlauf klapperte es jedoch bei allen, so dass am Ende Rang fünf von 16 Mannschaften heraussprang. Die Goldmedaille der Jungen Reiter geht nach Belgien, Silber an Irland, Bronze an Großbritannien. "Die Reiter*innen und Pferde waren grundsätzlich in Topform. Alle Reiter*innen haben aber kleine Fehler gemacht und bei diesem Niveau und den Abmessungen wird das eben sofort mit einem Springfehler bestraft", sagte U21-Bundestrainer Peter Teeuwen. "Wir müssen reiterlich noch eine Nuance besser werden, so dass wir auch ohne Glück eine Medaille bekommen können. Die Pferde sind gut genug."
In der Einzelwertung sieht es vor allem für Matthis Westendarp und den Hannoveraner Stakkato-Nachkommen Stalido gut aus: Vor dem Finale am Sonntag liegen sie mit 5,45 Punkten in Führung. Auch Sönke Fallenberg und Hannes Ahlmann gehen im Einzelfinale an den Start. Teeuwen meint: "Die drei Reiter sind hunderprozentig konzentriert und wissen, dass es um Alles geht."
Auch in der Teamwertung der Children (U14) hat sich Belgien die Bronzemedaille gesichert. Die deutsche Mannschaft mit Naomi Himmelreich (Niederbrechen) mit Cornet's Adel, Paula Pahl (Jülich) mit Easy Kolibra Mo, Tony Stormanns (Eschweiler) mit Dia Nova, Fabio Thielen (Losheim) mit Dede V, Lennard Tillmann (Grevenbroich) mit Oreal Des Etains Z ist mit 16 Punkten Sechste geworden – ganz knapp hinter Frankreich.
Naomi Himmelreich und Cornet’s Adel sind dabei in allen Runden fehlerfrei geblieben und haben hervorragende Chancen auf eine Einzelmedaille. Gemeinsam mit acht Paaren liegt sie in Führung. Ebenfalls fehlerfrei in den beiden Umläufen des Nationenpreises waren Lennard Tillmann und Oreal Des Etains Z, deren Ergebnis nicht für die Mannschaft zählte. „Im ersten Umlauf hatten wir ein paar Pechfehler, die Kinder haben gut geritten. Aber im zweiten Umlauf haben bei Paula und Fabio die Nerven einen kleinen Streich gespielt. Da fehlt einfach noch ein bisschen Erfahrung. Naomi und Tony sind toll geritten. Lennard hat sich im Nationenpreis auch toll gezeigt und damit den rabenschwarzen ersten Tag ausgemerzt“, resümiert U14-Bundestrainer Eberhard Seemann. „Wir hatten eine Super-Saison bisher, haben uns mehr ausgerechnet und schauen jetzt voll fokussiert auf die Einzelwertung, in der Naomi und Tony an den Start gehen."
Viel gelernt haben die Junioren in Vilamoura. Johanna Beckmann (Löningen) mit Alphajet DB, Mick Haunhorst (Hagen) mit Ireland, Alia Knack (Sauldorf) mit Campari, Lasse Nölting (Neustadt) mit Lazio und Hanna Schreder (Regen) mit Lakisha belegten Rang 13 in der Mannschaftswertung. "Die Paare haben viel Potenzial und Perspektive", sagt Peter Teeuwen.