Strzegom: Nationenpreissieg für deutschen Damen-Team
Strzegom/POL (fn-press). Beim internationalen Vielseitigkeitsturnier im polnischen Strzegom hat das deutsche Team den Nationenpreis vor Polen und Belgien gewonnen. In der Einzelwertung setzte sich Einzelreiterin Jule Wewer (Garstedt) mit Ruling Spirit an die Spitze.
Eine Woche nach der Deutschen Meisterschaft in Luhmühlen wurde Deutschland durch Elena Otto-Erley (Warendorf) mit Finest Fellow und Katharina Tietz mit Aspen T sowie die EM-Teilnehmerinnen Josefa Sommer (Immenhausen) und Nadine Marzahl (Munster) mit ihren Nachwuchspferden GEKE Equigrip's Simple Smile beziehungsweise Victoria vertreten. „Diese Teamaufstellung war von langer Hand so geplant“, sagte Bundestrainer Hans Melzer. In der Dressur musste das Quartett zwar noch den Polen den Vortritt lassen, rückte dann mit drei Nullrunden im Gelände ganz dicht auf die Gastgeber heran. Bis auf Nadine Marzahl mussten sich die Teamreiterinnen nur Zeitfehler ankreiden lassen. „Und das Gelände war reell schwer, vor allem technisch höchst anspruchsvoll. Parcourschef Guiseppe della Chiesa hat hier keine Rücksicht darauf genommen, dass die meisten Nationen kurz vor den Olympischen Spielen und den Europameisterschaften nicht mit ihren Top-Paaren am Start waren. Seine Meinung war: Jeder muss wissen, wo er steht“, sagte Melzer. Auch wenn bis auf Elena Otto-Erley mit dem selbst gezogenen Rheinländer Finest Fellow im Springen keine Deutsche fehlerfrei blieb, konnte sich das Team zum Schluss im Springen die Spitzenposition erobern. Mit 151,0 Minuspunkten siegten sie mit Abstand vor Polen (165,2 Minuspunkte) und Belgien (205,1 Minuspunkte).
Das beste Ergebnis in der Einzelwertung des CCI4*-NC-S erzielte die 28-jährige Jule Wewer, die kurzfristig für Strzegom nachgenannt hatte. Sie saß im Sattel des mittlerweile 18-jährigen Ruling Spirit (v. Rubin Royal – Silvio I), mit dem sie bereits 2014 Deutsche Meisterin der Jungen Reiter wurde. Nach der Dressur noch Zweite legte das Paar zusammen mit der Schwedin Frida Andersen und Box Leo die schnellste Runde Zeit im Gelände vor – nur zwei Sekunden über der erlaubten Zeit – und sicherte sich damit trotz zweier Fehler im Springen mit 35,8 Minuspunkten den Sieg vor Fouaad Mirza aus Indien mit Dajara (40,4) und dem Polen Mateusz Kiempa mit Lassban Radovix (40,5). Als beste deutsche Teamreiterin belegte Josefa Sommer mit GEKE Equigrip's Simple Smile mit 40,9 Minuspunkten Platz fünf.
Einen Sieg in der langen Drei-Sterne-Prüfung CCI3*-L konnte außerdem Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit dem achtjährigen polnischen Halbblüter Rósveel für sich verbuchen (34,4 Minuspunkte). Jule Wewer landete mit Zweitpferd Snipes auf Platz vier (42,7), nur ein Zehntel dahinter Katharina Tietz (Asendorf) mit Chapeau Claque auf Platz fünf (42,8).