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Balve: Jessica von Bredow-Werndl verteidigt Meistertitel in der Dressur

Balve (fn-press). „Neue und alte Deutsche Meisterin hört sich gut an“, sagt Jessica von Bredow-Werndl. Bei den Deutschen Dressurmeisterschaften in Balve sicherte sich die 35-Jährige Aubenhausenerin mit TSF Dalera BB zum zweiten Mal in Folge die DM-Goldmedaille im Grand Prix Spezial. Silber ging an Isabell Werth mit Bella Rose, Bronze an Dorothee Schneider mit Showtime FRH.

Jessica von Bredow-Werndl, am Tag zuvor bereits Siegerin im Grand Prix, war die erste der drei Medaillengewinnerinnen auf dem Viereck und legte mit ihrer 14-jährigen Trakehner-Stute TSF Dalera BB (von Easy Game – Handryk) mit einer bis auf zwei Winzigkeiten gelungenen Vorstellung die Messlatte hoch. 84,883 Prozent gab es für das Paar, mit denen die sie ihr bisheriges Rekordergebnis im Grand Prix Spezial von München noch einmal übertreffen konnten. „Ich hab es heute spannender gemacht als geplant. Aber abgesehen von den beiden Hick-Ups fühlte es sich trotzdem genauso gut und kraftvoll an wie gestern. Dalera war einfach unbeschreiblich“, sagte die Titelverteidigerin, für die es in Balve, wie für ihre Mitstreiterinnen, auch um einen Platz im Olympiaaufgebot geht. „Ich mache mir keine Gedanken darüber, was mir dieses Jahr noch bringen kann. Ich werde einfach gut reiten“, sagte von Bredow-Werndl. „Und heute haben wir gesehen, dass es immer noch ein paar Ecken und Kanten gibt, die ich beheben möchte.“

Am Ende eines wahren Dressur-Krimis blieb es bei Platz eins für Jessica von Bredow-Werndl vor Isabell Werth, die bereits zu Beginn der Prüfung mit Zweitpferd Quantaz (von Quaterback – Hohenstein) ein Zeichen gesetzt hatte. Der DSP-Hengst, der im vergangenen Jahr mit dem Otto-Lörke-Preis ausgezeichnet worden war, glänzte vor allem in den Passagen und am Ende auf 83,490 Prozent. „Aber ging eine tolle Prüfung, sehr souverän und hat einen Riesensprung seit München gemacht in der Durchlässigkeit und der gesamten Selbstpräsenation“, lobte Werth. Bis zum letzten Start lag Quantaz auf Platz zwei, musste die Silbermedaille dann aber doch seiner Stallkollegin, der 17-jährigen westfälischen Stute Bella Rose (von Belissimo M – Cacir AA) überlassen. Sie beendete den Spezial mit 83,902 Prozent . Den 17ten Meistertitel vor Augen hatte Werth alles riskiert, wobei ihr jedoch kurz vor Schluss ein kleiner Fehler bei den Galoppwechsel unterlief. „Ich war gut dran und dachte, ich wäre schon zuhause. Aber ich war es eben nicht! Das ist wie im Springen, der letzte Sprung gehört auch noch dazu“, nahm es die sechsmalige Olympiasiegerin mit Humor. Sie lobte ihre dreimalige Europameisterin und Doppelweltmeisterin Bella Rose: „Das war von gestern ein Riesenschritt nach vorne. Man sieht, das ganze Pferd ist schon wieder mehr präsent. Passage und Piaffe waren schon sehr gut, der Trab auch sehr gut und die Anlehnung insgesamt viel stabiler als gestern. Jetzt braucht sie nur noch etwas Kraft und ein, zwei Prüfungen, dann hoffe ich, dass wir die alte Form wiederhaben“, sagte Werth.

Da in der Meisterschaft nur eine - die bessere - Platzierung je Reiter gewertet wird, ging die Bronzemedaille allerdings nicht an Werth und Quantaz, sondern an die viertplatzierten Dorothee Schneider (Framersheim) und Showtime FRH. Der Hannoveraner (von Sandro Hit – Rotspon), der im Mai in München sein Comeback nach den Europameisterschaften 2019 gefeiert hat, begann souverän mit einer gelungenen Trabtour, machte jedoch sowohl in den Zweier- als auch Einerwechseln Fehler. Insgesamt erzielte das Paar 80,275 Prozent. „Showtime hat Lust zu gehen. Er war die ganze Zeit vor mir, außer bei den Wechseln. Die Feinabstimmung müssen wir noch optimieren. Ich bin heute auch ein bisschen unentschlossen hingeritten“, sagte Schneider, die sich erst sieben Wochen zuvor das Schlüsselbein gebrochen hatte. „Daran hatte ich noch etwas zu knapsen. Vor allem mental. Deswegen war es gut für mich, so schnell wie möglich wieder aufs Pferd zu steigen“, sagte die Reiterin. „Ich bin auf dem aufsteigenden Ast. Fühle mich schon besser und sicherer. Die Heilung dauert seine Zeit, das ist normal.“ Neben Showtime FRH hatte Schneider ihr Bronzepferd von 2020, Faustus, gesattelt und belegte mit ihm Platz sieben (76,922 Prozent). Schneider: „Ich werde nun mit beiden Pferden die Wechsel verstärkt üben zu Hause. Da war ja hier in Balve der Wurm drinnen bei beiden. Ich muss schauen, was ich da optimieren kann.“

Sehr zufrieden mit den Leistungen ihrer Reiter*innen zeigte sich Bundestrainerin Monica Theodorescu: „Alle Reiter zeigen sich hier in bester Form. Es ist normal, dass hier und da noch ein Fehler passiert – wir sind ja noch am Anfang unseres Sichtungsweges. Wir sind aber sehr sehr gut im Plan. Alle Pferde in der Prüfung waren super“, so die Bundestrainerin. „Jessi marschiert absolut verdient von einer persönlichen Bestleistung zur nächsten. Dalera regeneriert richtig gut zwischen den Turnieren. Die kann man runter fahren und ‚in den Urlaub schicken‘ und genauso wieder ‚anschieben‘. Sie will performen. Showtime ebenso. Das ist schon gewaltig. Und Bella Rose ist nun schon 17 und ihr Temperament ist ungebrochen. Das sind einfach besondere Pferde!“

Für die Dressurreiter geht die DM am Samstag ab 12:00 Uhr mit der Grand Prix Kür weiter. Alle Starter- und Ergebnislisten aus Balve gibt es hier.

Die DM kann zudem im kostenlosen Livestream, bereitgestellt von ClipMyHorse, verfolgt werden. Dieser ist hier zu finden.

Zudem zeigen ARD und ZDF Reiten in Fernsehen und Livestream zu folgenden Zeiten:

Samstag:
15.05 - 17.50 Uhr Springreiten Männer, Stream
17.11 - 17.50 Uhr Springreiten Männer, ZDF

Tags: Dressur, Deutsche Meisterschaften, Jessica von Bredow-Werndl

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