Gründerwettbewerb: Ein Rundumpaket für Ponyreitschulen
Warendorf (fn-press). Neue Ponys, Helme oder eine Ausbildung für die Reitlehrerin – im vergangenen Jahr fand die Premiere des Gründerwettbewerbs für Ponyreitschulen statt. Über 180 Vereine und Betriebe bewarben sich, um mit Unterstützung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) eine Ponyreitschule zu gründen, zu erweitern oder umzustrukturieren. Derzeit läuft die Bewerbungsphase für die zweite Projektrunde, der Bewerbungsschluss wurde nun sogar bis zum 14. Juli verlängert. Die zwölf Gewinner der ersten Runde befinden sich währenddessen noch mitten im Projekt, das über ein Jahr läuft. Zwei von ihnen berichten über ihre Erfahrungen.
„Durch das Projekt können jetzt 80 neue Kinder einmal in der Woche zum Reitunterricht kommen und das bereits nach einem halben Jahr. Unser Ziel war es, 100 innerhalb eines Jahres zu gewinnen und die Anfragen nehmen kein Ende“, freut sich Stephanie Ziegler vom Reitclub Horkheim und Siegerin aus dem Vorjahr über den Verlauf des Projekts. Alle Gewinner des Gründerwettbewerbs für Ponyreitschulen bekommen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 5.000 Euro. Der Reitclub Horkheim konnte mit dem Geld die Ausbildung einer neuen Reitlehrerin bezahlen. Außerdem hilft die FN den Siegern durch persönliche Gespräche bei der Umsetzung von Maßnahmen: „Wir waren zur Beratung in Warendorf und die FN war auch hier vor Ort. Es war gut, Dinge gemeinsam zu reflektieren und zu durchdenken. Besonders der Austausch zwischen den Höfen ist außerdem sehr, sehr gut“, erzählt Ziegler. Die Gewinner-Reitschulen würden sich auch gegenseitig mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen unterstützen. Abgerundet wird das Programm durch Sachleistungen – die Sieger erhalten also ein Rundumpaket. Das bestätigt auch Ralf Rannenberg vom Reitverein Giebelwald e. V.: „Das Gesamtpaket ist gut, mit den Geldaufwendungen konnten wir Shettys kaufen, Uvex hat uns mit Helmen ausgestattet, Waldhausen mit Equipment für die Ponys, Derby mit Futter und Effol mit Pflegeprodukten. Außerdem waren unsere Angestellten auf einer Fortbildung. Wir würden direkt wieder am Wettbewerb teilnehmen. Das, was wir jetzt umsetzen konnten, wäre ohne den Gründerwettbewerb so schnell nicht möglich gewesen.“
Der Gründerwettbewerb für Ponyreitschulen wurde von der FN in Kooperation dem Verein mit Pferde für unsere Kinder e.V. ins Leben gerufen, da deutschlandweit Angebote für Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren fehlen und Ponyreitschulen oft lange Wartelisten haben. Mit dem Wettbewerb sollen Besitzer und Gründer von Ponyreitschulen bei der Entwicklung wirtschaftlich tragfähiger Vereine und Betriebe unterstützt werden. Dabei ist die Basis für eine Bewerbung ein auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Gesamtkonzept, das aus einem pädagogischen Konzept und der kindgerechten Infrastruktur mit Schulponys, Ausbildern und speziellen Umbaumaßnahmen besteht. Bewerber müssen zunächst ein Bewerbungsformular und ein Konzept einreichen. In einer zweiten Bewerbungsstufe werden die besten Bewerber zu einer Vorstellungsrunde eingeladen. In der dritten Runde erarbeiten die Bewerber dann einen ausführlichen Businessplan, der darüber entscheidet, welche zehn Vereine und/oder Betriebe ab Dezember 2017 für ein Jahr gefördert werden. Der Businessplan sei zwar aufwendig, sagt Rannenberg, aber: „Das ist eine gute Sache, da man lernt, über lange Zeit einen Plan aufzustellen. Das kaufmännische Denken geht in der Reiterbranche leider sehr oft unter.“ Auch für Ziegler waren nicht nur Geld und Sachleistungen hilfreich bei der Umsetzung der Maßnahmen: „Uns hat schlussendlich der Wettbewerb selber geholfen. Er war der Anreiz, das Ganze in die Hand zu nehmen.“
Der Bewerbungsschluss für die nächste Runde des Gründerwettbewerbs wurde noch einmal um zwei Wochen verlängert. Stichtag ist nun der 14. Juli 2017. Weitere Informationen gibt es online unter oder persönlich bei Flavia Lehmkämper (Tel. 02581/6362-239 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).