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Michael Jung gewinnt internationale Vielseitigkeit in Marbach

Marbach a.d.L. (fn-press). Führung nach Dressur, dann ein Fehler im Springen und zum Ende des Geländes doch der Sieg: So lässt sich der Auftritt von Michael Jung und fischerChipmunk FRH bei der internationalen Vier-Sterne-Vielseitigkeit in Marbach kurz und bündig zusammenfassen. Für den dreifachen Olympiasieger aus Horb war der CCI4*-S-Sieg auf der Schwäbischen Alb zugleich verbunden mit dem siebten Gewinn des Titels Berufsreiterchampion Vielseitigkeit.

Es wurde allerdings knapp. Nur eine Nullrunde konnte Michael Jung und seinem Hannoveraner den Sieg noch sichern, denn seine mehrfache Teamkollegin Sandra Auffarth (Ganderkesee) hatte mit Viamant du Matz bereits abgeliefert. Mit einem fehlerfreien Parcours am Freitag und nur 2,0 Zeitstrafpunkten im finalen Gelände legte sie ein Endergebnis von nur 28,7 Minuspunkten vor. Jung startete mit 27,7 Minuspunkten - 22,5 Minuspunkten aus der Dressur, 5,2 Strafpunkte aus dem Springen – in die von Rüdiger Schwarz konzipierte Geländestrecke und kam tatsächlich innerhalb der erlaubten Zeit ins Ziel. Das bedeutete den Sieg für ihn und Platz zwei für Auffarth. 
Neben Jung gelang nur noch der Österreicherin Lea Siegl mit dem in Bayern gezogenen DSP Fighting Line (v. Ostermond xx) eine Nullrunde im Gelände. Als Einzige beendete sie die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis und rückte mit nur 29,9 Minuspunkten vom 26sten Platz nach Dressur auf den dritten Platz vor. Vierter wurde der Australier Andrew Hoy mit Vassily de Lassos (31,0 Minuspunkte), mit dem er bereits 2019 Dritter in Marbach gewesen war. Im vergangenen Jahr musste die Veranstaltung coronabedingt ausfallen, in diesem Jahr fand sie ohne Zuschauer statt. 

Dank Horse & Country TV-Livestream konnten die Zuschauer jedoch am Bildschirm die Geschehnisse in Marbach miterleben, so auch das Vier-Sterne-Gelände, das aufgrund von Wetterkapriolen vom Samstag auf Sonntag verschoben worden war. So konnten sie auch die „Aufholjagd“ von Ingrid Klimke und SAP Hale Bob OLD miterleben. Die amtierenden Europameister hatten auf Platz zwei in der Dressur begonnen, waren aber wie Jung im Springen zurückgefallen. Mit einer schnellen Geländerunde – nur sechs Sekunden über der erlaubten Zeit – kehrten sie in die Top Ten zurück. Mit exakt 35 Minuspunkten beendete SAP Hale Bob OLD die Prüfung um genau ein Zehntel vor seiner Stallkollegin Equistro’s Siena just do it und Ingrid Klimke auf Platz acht.

Weiterhin einen Platz unter den ersten Zehn sicherte sich Sandra Auffarth mit ihrem zweiten Pferd Let’s Dance (32,7/Platz 5) sowie der aus Gomadingen stammende und jetzt in Heidmühlen beheimatete ehemalige Championatsreiter Dirk Schrade. Er wurde mit dem Holsteiner Schimmel Casino Sechster (33,0 Minuspunkte) und gewann damit zugleich die Bronzemedaille im Berufsreiterchampionat hinter Jung und Auffarth. „Dirk hat hier mit seinen beiden Pferden einen sehr guten Eindruck hinterlassen und sich damit auch für die Europameisterschaften wieder ins Gespräch gebracht“, sagte Bundestrainer Hans Melzer.

Als erste Vier-Sterne-Prüfung in Deutschland erfreut sich die internationale Vielseitigkeit auf dem Gelände des Haupt- und Landgestüts Marbach seit Jahren großer Beliebtheit nicht nur bei den deutschen Reitern. Für Bundestrainer Hans Melzer und den Ausschuss Vielseitigkeit war die Veranstaltung ein erster Meilenstein in Richtung Olympische Spiele in Tokio und Europameisterschaften in Avenches: „Die Dressur und das Gelände liefen wirklich super. Durch die Verlegung des Geländeritts auf Sonntag hatten wir optimale Bedingungen und die Pferde konnten hier wunderbar Kondition tanken. Das Springen war anspruchsvoll und da es vor der Geländeprüfung stattgefunden hat, waren einige Pferde auch etwas ‚wilder‘. Hier werden wir in Baborowko und Luhmühlen die richtigen Eindrücke bekommen“, sagte Hans Melzer. Besonders erfreut war der Bundestrainer, dass sich sämtliche Olympiakaderpferde bereits topfit präsentierten. „Die flogen hier rüber wie bei einem Geländetraining“, sagte er.
Aber nicht nur die Toppferde hinterließen einen guten Eindruck. So hatten nicht nur Sandra Auffarth und Ingrid Klimke mehrere Eisen im Feuer, sondern auch Michael Jung. Neben fischerChipmunk FRH und Nachwuchspferd Highlighter hatte er auch fischerWild Wave gesattelt, mit dem er 2019 den Olympiatest in Tokio gewinnen konnte. Die beiden kamen auch schnell und sicher ins Ziel – hatten aber im Eifer des Gefechts einen Sprung ausgelassen und mussten damit ausscheiden.
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Tags: Vielseitigkeit, Marbach, Berufsreiterchampionat Vielseitigkeit

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