Riders Tour: Maurice Tebbel und Don Diarado siegen in Hagen
Hagen am Teutoburger Wald (fn-press). Der deutsche Olympiakader-Reiter Maurice Tebbel (Emsbüren) hat mit seinem Spitzenhengst Don Diarado einen perfekten Auftakt in die grüne Saison gefeiert. Beim internationalen Springturnier Horses&Dreams auf dem Hof Kasselmann gewannen die beiden den Großen Preis vor Patrick Stühlmeyer (Steinfeld) mit Varihoka Du Temple und Christopher Kläsener (Emsbüren) mit Classic Man V. Die Prüfung war zugleich Auftakt der Bemer Riders Tour.
Dass große Sport-Events in Corona-Zeiten überhaupt stattfinden können, ist auch nach mehr als einem Jahr Pandemie noch nicht selbstverständlich. Möglichen machen das vor allem die unermüdlichen Veranstalter*innen mit Hilfe ihrer Sponsor*innen und akribisch erarbeiteten Infektionsschutzkonzepten. So groß die Freude darüber war, dass Horses&Dreams stattfinden konnte, so sehr hätte man Maurice Tebbel an diesem Sonntag ein frenetisch jubelndes Publikum gewünscht. Nach neun Jahren ist es ihm nun erstmals gelungen, den Großen Preis von Hagen zu gewinnen, das quasi sein Heimatturnier ist. Nicht einmal 45 Auto-Minuten vom Hof Kasselmann entfernt lebt die Familie Tebbel in Emsbüren. „Hagen ist für mich immer ein absolutes Highlight, normalerweise treffe ich hier auch immer viele Bekannte. Vor neun Jahren bin ich hier zum ersten Mal den Großen Preis geritten, umso glücklicher bin ich, dass es jetzt endlich mit einem Sieg geklappt hat“, sagte Tebbel, der doppelten Grund zum Feiern hatte, denn vor zwei Tagen wurde er 27 Jahre alt.
Spannender hätte diese erste Etappe der Riders Tour nicht verlaufen können. 13 Reiter*innen hatten sich mit ihren Pferden für den entscheidenden zweiten Umlauf qualifiziert. Christopher Kläsener, der sich im vergangenen Jahr auf der Anlage der Tebbels selbstständig gemacht hat, gelang mit dem Westfalen-Wallach Classic Man V (von Cornet Obolensky – Gralshüter) eine fehlerfreie und vor allem schnelle Runde im zweiten Durchgang: 43.41 Sekunden. Patrick Stühlmeyer schaffte es anschließend mit dem französischen Hengst Varihoka Du Temple diese Zeit knapp zu unterbieten. Die beiden benötigten 43.38 Sekunden für den Parcours.
Maurice Tebbel hatte die Entscheidung als letzter Starter selbst in der Hand. Mit dem zwölfjährigen Rheinländer Hengst Don Diarado (von Diarado – Lord Lancer), mit dem er 2018 schon die deutschen Farben bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA vertreten hatte, galoppierte Tebbel in 42.96 Sekunden über die Ziellinie. „Ich hatte schon im ersten Umlauf ein gutes Gefühl. Das Stechen fing an mit einem langen Weg, dann kamen die Kurven und Wendungen, da musste man erstmal den richtigen Fluss finden. Aber mein Pferd hat super mitgemacht. Er ging am Freitag schon richtig gut und war zweimal fehlerfrei, das hat mir auch für heute ein gutes Gefühl gegeben. Ich freue mich, dass der Plan für dieses Wochenende so gut aufgegangen ist“, sagte Tebbel nach der Siegerehrung. Top-Platzierungen gab es auch für zwei Reiter aus dem PSV Hannover: Alexa Stais wurde mit Quintato Vierte (43,86 Sekunden im Stechen) und Josch Löhden mit Ultimus Sechster (44,02 im Stechen). Mit Cera konnte Alexa Stais außerdem das Finale der Mittleren Tour (CSI2*) für sich entscheiden.
Für den Springsport sei es von großer Bedeutung, dass die Bemer Riders Tour 2021 weitergeht, so Maurice Tebbel. „Vor allem, weil eben auch jüngere Reiter eine Chance bekommen, bei diesen Turnieren zu starten. Jetzt mit den ersten 20 Punkten ist man natürlich noch motivierter.” Respekt zollten die Springreiter*innen den Veranstaltern Ullrich und Francois Kasselmann, die keine Mühen gescheut hatten, um Horses&Dreams unter den schwierigen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie überhaupt zu realisieren und tatsächlich eine Turnieratmosphäre schufen, obwohl das Publikum schmerzlich vermisst wurde. Die zweite Etappe der Riders Tour beginnt bereits am 7. Mai und geht bis zum 9. Mai beim Pferdefestival Redefin. Als weitere Stationen sind geplant Pferd International in München, das Fest der Pferde auf Hof Frese Immenhöfe, das Hamburger Derby, eine weitere Etappe im Rahmen der Dressur-Europameisterschaften in Hagen a.T.W. sowie das Finale im Februar 2022 in Neumünster.