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Piaff-Förderpreis: Ann-Kathrin Lindner und FBW Sunfire gewinnen Finale

Kronberg (fn-press). U25-Europameisterin Ann-Kathrin Lindner (Ilsfeld) hat mit ihrem Wallach FBW Sunfire das Finale des Piaff-Förderpreises im hessischen Kronberg gewonnen. Neun Teilnehmer starteten in der finalen Prüfung dieser nationalen Dressur- Serie für unter 25-jährige Reiter. Lindner und Sunfire setzten sich mit 75,5 Prozent an die Spitze des Klassements und feierten damit einen absolut gelungenen Abschluss dieses zwar schwierigen, für sie jedoch überaus erfolgreichen Jahres. Platz zwei belegten Alexa Westendarp (Wallenhorst) und Der Prinz vor Ellen Richter (Bad Essen) mit Vinay.

Nachdem die ersten Qualifikationen für das Finale des Piaff-Förderpreises zu Beginn der Saison Corona-bedingt abgesagt werden mussten, begann die Serie Ende Juni auf dem Schafhof in Kronberg. Auch damals schon dominierten Lindner und Sunfire die U25-Prüfungen. Kurz darauf folgte die Nominierung für das deutsche Team, mit dem sie bei der U25-Europameisterschaft in Ungarn im August Mannschaftssilber gewannen. Hinzu kamen Einzel-Gold und Bronze in der Grand-Prix-Kür. Im September stellten sie bei der letzten Piaff-Förderpreis-Qualifikation in Balve mit 76,526 Prozent eine neue persönliche Bestleistung auf. In der Finalprüfung des Piaff-Förderpreises wird stets der „lange“, internationale Grand Prix geritten, so wie er auch im Seniorenbereich geritten wird. Einige Finalteilnehmer bestritten diese Prüfung in Kronberg zum ersten Mal. Im Rahmen eines Lehrgangs am Bundestützpunkt in Warendorf hatten U25-Bundestrainer Sebastian Heinze und Chefbundestrainerin Monica Theodorescu sie darauf vorbereitet.

Beeindruckende Leistungen
Ann-Kathrin Lindner und der elfjährige Württemberger FBW Sunfire (von San Amour – Freudenfeuer) meisterten die Herausforderung auf dem Schafhof ohne Fehl und Tadel und bewiesen, dass sie auf dem besten Wege in Richtung des internationalen Grand-Prix-Sports sind. „Ich bin überglücklich und freue mich so sehr, dass wir das Jahr so abschließen konnten“, sagte Lindner nach der Prüfung. Aufgrund der zahlreichen Corona-bedingten Turnierausfälle verlief die Vorbereitung auf das Finale zwar anders als gewöhnlich, doch im entscheidenden Moment ließen sich Lindner und Sunfire, die zu Hause von Karl-Heinz Streng traininert werden, das nicht anmerken: „Heute in der Finalprüfung hat man gemerkt, dass wir voll da waren“, sagte die 24-Jährige, auf die im neuen Jahr neue Herausforderungen warten: Bisher teilte sie sich ihre Tage zwischen ihrer Tätigkeit als Physiotherapeutin und der Ausbildung ihrer Pferde auf. Zum Januar 2021 will sie sich selbständig machen und sich voll auf den Dressursport konzentrieren. Eine erfolgreiche Karriere ist ihr nach den Leistungen in diesem Jahr unbedingt zuzutrauen. „Ann-Kathrin ist eine absolute Prüfungsreiterin, sehr ehrgeizig und immer fokussiert“, sagte U25-Bundestrainer Sebastian Heinze, der insgesamt sehr beeindruckt von den Auftritten seiner Schützlinge in Kronberg war: „Was für ein Finale! Da kann man sich wirklich auf die Zukunft freuen, wenn man sieht, wie gut hier geritten wurde und welche Prozentzahlen die drei top-platzierten Pferde erreicht haben, die vorher noch keinen langen Grand Prix gegangen sind.“

Die 22-jährige Alexa Westendarp, die als Bereiterin auf dem Hof Kasselmann tätig ist und neben Lindner, Raphael Netz und Hannah Erbe ebenfalls Teil der deutschen EM-Equipe in Ungarn war, belegte mit ihrem 13-jährigen Hannoveraner Der Prinz (von Diamond Hit – Davignon) sowohl in der Einlaufprüfung als auch im Grand Prix Rang zwei. Dritte wurde jeweils die 24-jährige Ellen Richter mit dem erst neunjährigen Westfalen Vinay (von Vitalis – Warkant). Westendarp und Der Prinz, die von Bianca Kasselmann trainiert werden, erreichten im Grand Prix 72,420 Prozent. Richter und Vinay, deren Heimtrainer Oliver Oelrich ist, kamen auf 72,240 Prozent.

Dankbarer Rückblick und hoffnungsfroher Ausblick
Rückblickend zeigten sich alle Reiter und der Bundestrainer vor allem dankbar, dass die Saison noch so glücklich beendet werden konnte - unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen auf dem Schafhof. „Das Piaff-Förderpreis-Finale ist ein absolutes Highlight am Ende der Saison, auf das sich alle freuen“, sagte Sebastian Heinze. „Alle mussten in diesem Jahr sehr flexibel sein, der Turnierkalender hat sich aufgrund von Corona immer wieder verändert. Aber auch die Veranstalter waren flexibel. Wir waren sehr glücklich, dass die EM stattfinden konnte und für uns auch noch so erfolgreich gelaufen ist. Nachdem dann klar war, dass Stuttgart ausfallen muss und sich abzeichnete, dass es auch mit der Festhalle nichts wird, waren wir dem Team vom Schafhof umso dankbarer, dass sie wieder eingesprungen sind und uns so tolle Bedingungen bieten konnten."

Zwar bleibt die Zukunftsplanung aufgrund der Corona-Pandemie weiter ungewiss, doch zumindest in einer Hinsicht kann der Bundestrainer positiv gestimmt auf 2021 blicken: „Ich freue mich darauf, 2021 aus dem Vollen schöpfen zu können, denn altersmäßig bleiben mir alle Reiterinnen und -Reiter erhalten, sie wachsen also noch nicht aus der U25-Klasse heraus. Das heißt, wir können auch in der nächsten Saison auf die Erfahrungen der Reiter und Pferde zurückgreifen, die sie in diesem Jahr gesammelt haben.“


Alle Ergebnisse aus Kronberg

Über den Piaff-Förderpreis:


Der Piaff-Förderpreis ist die wichtigste deutsche Dressur-Serie für unter 25-jährige Nachwuchsreiter, die auf dem Weg in den internationalen Grand-Prix-Sport sind. In der Regel finden die Qualifikationen auf vier hochkarätigen Dressurturnieren in Deutschland statt, das Finale wird traditionell beim Weltcup-Turnier Stuttgart German Masters im November ausgetragen. Dies war in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Geritten wird bei den Qualifikationen jeweils die Intermediaire II sowie der U25 Grand-Prix. Beim Finale müssen die Finalisten den U25-Grand-Prix sowie den aktuellen internationalen Grand Prix bewältigen. Benannt wurde der Piaff-Förderpreis nach dem berühmten Dressurpferd Piaff von Olympiasiegerin Liselott Schindling-Rheinberger, besser bekannt unter dem Namen Linsenhoff. Die Liselott Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressurreitsports ist es auch, die diese Serie ermöglicht.

Tags: Piaff-Förderpreis

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