DM Springen: Felix Haßmann und Finja Bormann führen Wertungen an
Riesenbeck (fn-press). Parcourschef Peter Schumacher und sein Team hatten einen kniffligen Job, um bei den ersten Wertungsprüfungen für die Deutschen Meisterschaften in der Damen- und der offenen Wertung das richtige Maß zu finden. Denn die beiden Qualifikationen für die Finals am Samstag (Damen) und Sonntag (offene Wertung) sind in internationale Prüfungen gebettet – und die Strategie sieht damit für jeden Reiter anders aus. In den beiden Wertungen führen derzeit der Vorjahressieger Felix Haßmann (Lienen) und Finja Bormann (Harsum).
Noch dazu kam beim CSI**-Springen am Freitagmorgen, der ersten Qualifikation für die Damenwertung, dass nicht nur ein internationales Feld beisammen war, sondern auch die deutschen Männer in dieser Prüfung mitmischten. So entschied sich Peter Schumacher, der für seinen Aufbau bei seiner ersten Senioren-DM von allen Reitern hoch gelobt wird, für ein „echtes Fehler-Zeit-Springen, mit Distanzen und kurzen Wendungen“. Seine Strategie ging auf: 15 Damen der DM-Wertung blieben fehlerfrei, die Männer konnten eher auf Sieg reiten, weil für sie erst das im Anschluss ausgetragene CSI*** als erste Qualifikation für die Meisterschaft zählte.
Die Wertung der Damen dominierte Finja Bormann (Harsum) mit A crazy son of Lavina vor Katrin Eckermann (Sassenberg) auf ihrem erst sieben Jahre alten Meisterschaftspferd Cala Mandia und Laura Klaphake (Steinfeld) auf Camalita. Es wird spannend in der zweiten Qualifikation am Samstag, die nach Angaben des Parcourschefs Schumacher wieder schwer und technisch werden soll. Finja Bormann über ihre Führung: „Ich bin sehr zufrieden, mein Pferd sprang phantastisch, er fühlt sich spitze an. Es war ein sehr, sehr schnelles Springen und wir waren in Anführungsstrichen „nur“ 14., es war aber auch erstmal meine Devise, jetzt noch nicht alles zu geben in diesem Springen, sondern vor allem auf Null zu setzen. Dass es am Ende gereicht hat und wir nun vorne liegen bei den Damen, das freut mich natürlich.“ Auf die Medaillenchance angesprochen, antwortet sie realistisch: „Natürlich hört sich das gut an, Medaillenchancen zu haben, aber dieses erste Springen zählt am wenigsten von den Wertungsprüfungen, von daher muss ich jetzt versuchen, die Nerven zu behalten, ruhig zu bleiben und weiter konzentriert zu reiten.“ Die zweite Wertungsprüfung der Damen steht am Samstag um 13 auf dem Programm, ehe um 17.30 Uhr das Finale der besten zwölf Starterinnen beginnt.
Auch in der ersten Wertungsprüfung in der offenen DM-Wertung ging es am Freitag in einem 1,50 Meter-Springen um eine schnelle Zeit. Hier starten mit Sophie Hinners und Jana Wargers nur zwei Damen. „Wir haben zwei Wendungen, in denen Zeit gut gemacht werden kann. Das Herzstück ist eine Doppel-Planke mit einem Oxer davor und danach“, sagte Peter Schumache vor der Prüfung. „Da werden wohl die meisten Fehler gemacht.“ Er sollte Recht behalten, auch wenn es insgesamt 17 fehlerfreie Ritte gab.
In einem Weltklassefeld, das schon fast einem internationalen Championat würdig ist, zeigte der Weltranglisten-Erste Steve Guerdat, wie ein Sieg eingeritten werden kann. „Mir gelang wirklich vom ersten bis zum letzten Schluss alles“, sagte der Schweizer, der mit einem Vorsprung von über zwei Sekunden mit seiner zwölfjährigen Stute Uranie De Belcour über die Zielline ritt (0/64.74). Er hat die Stute erst ein Jahr lang unter dem Sattel. „Ich musste mich an sie gewöhnen, sie musste sich an mich gewöhnen“, sagt Guerdat, der bekannt dafür ist, mit feiner Reiterei auch die sensibelsten Pferde auf seine Seite zu bringen.
Bester Deutscher wurde Vorjahresmeister Felix Haßmann, der mit Cayenne WZ Zweiter wurde (0/67.35). „Cayenne war top drauf, hat sich im Parcours super konzentriert und ich bin sehr zufrieden“, sagte Haßmann, der nun die offene DM-Wertung anführt, gefolgt von Philipp Weishaupt (Riesenbeck) mit Asathir und Philipp Schulze Topphoff (Havixbeck) mit Concordess NRW. In der zweiten Qualifikation werden am Sonntag die Punkte verdoppelt, ehe ab 15 Uhr das Finale der besten zwölf Reiter ansteht. Foto: Sportfoto Lafrentz