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Forsyth FRH: Aus ganz wenig viel gemacht

Verden (psvhannover-aktuell). Mit ihm hätte wohl keiner gerechnet: Forsyth FRH wurde Hannoveraner Hengst des Jahres. Dabei ist der sprunggewaltige Braune nicht nur selbst im Parcours bis hin zu Nationenpreisen erfolgreich gewesen, sondern hat mit seiner Tochter Fine Lady auch bis zu Olympischen Spielen erfolgreiche Nachkommen. Für den verstorbenen Züchter nahm sein Sohn Heinrich Eckhoff die wertvolle Auszeichnung im Rahmen der Verdener Hengstkörung entgegen.

Forsyths Karriere begann fast auf den Tag genau vor 23 Jahren in der Niedersachsenhalle. Jochen Meyer, Allwörden, hatte den sportlichen For Pleasure/Dorian-Sohn aus der Zucht von Heinrich Eckhoff Senior, Beckdorf, zur Körung gebracht. Dort überzeugte er beim Freispringen und zog im I. Celler Lot im Landgestüt ein. In Adelheidsdorf legte er seinen 300-Tage-Test als Dritter im Teilindex Springen ab und schlug dann den Weg in Richtung Sport ein. Bei Holger Baum, der in Hofheim-Wallau vor den Toren Frankfurts mit seiner Familie einen Zucht- und Ausbildungsstall mit Hengststation betreibt, wurde Forsyth in den Sport gebracht. Holger Baums Tochter Nicole Wenz ritt ihn im Bundeschampionat 2001 auf den glänzenden achten Platz, bevor er mit Toni Haßmann international auf Schleifenjagd ging. Zweimal traten die beiden für Deutschland im Nationenpreis an, in der Aachener Soers waren sie ebenso in den Ergebnislisten zu finden, wie auf vielen anderen renommierten Turnierplätzen in ganz Europa. Ausgezeichnet mit dem Namenszusatz des Hannoveraner Fördervereins, kam Forsyth FRH 2006 wieder zurück auf den Fohlenhof und feierte zahlreiche Erfolge mit der damals 16 Jahre alten Franziska Baum-Gundlach. 2012 ging seine Karriere im Sport zu Ende.
 
Während seines Sporteinsatzes stand Forsyth den Züchter über Holger Baums Hengststation und das Landgestüt Celle zur Verfügung. Züchterisch hatte der mittelgroße Braune nie den allergrößten Zuspruch. Seinen Nachkommen wird Sensibilität und ein Kämpferherz nachgesagt. Aus den wenigen Chancen hat der heute 25-Jährige aber unglaublich viel gemacht. Nur 253 Nachkommen haben ihn zum Vater. Sein einziger gekörter Sohn ist For Edition aus der Zucht von Holger Baum, der nicht nur sein Hengstexamen gewonnen hat, sondern auch mit dem US-Amerikaner Taylor Land international bis 1,60 Meter erfolgreich war. Von 136 eingetragenen Turnierpferden haben 40 Erfolge in schweren Springen – das ist fast jedes dritte eingetragene Turnierpferd, das Forsyth zum Vater hat. 22 seiner Söhne und Töchter sammelten Schleifen in internationalen Parcours für zehn verschiedene Nationen. Eine Tochter gewann olympisches Edelmetall: Fine Lady sprang mit dem Kanadier Eric Lamaze in Rio de Janeiro 2016 zu Bronze in der Einzelwertung. Der Zuchtwert für die höchste erreichte Klasse (HEK) für Forsyth FRH kletterte vergangenes Jahr auf 144 Punkte. Das entspricht in etwa dem Zuchtwert, der aufgrund der Ergebnisse der Zuchtstutenprüfungen berechnet wurde und bei 147 liegt.
 
Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband seit 1992 einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus. Neben einem hochdotierten Scheck erhält der Züchter ein wertvolles Ölgemälde aus dem Atelier von Manfred Busemann.
 
Hannoveraner Hengst des Jahres 2020: Forsyth FRH. Foto: Hannoveraner Verband

Tags: Hannoveraner Verband, Hengst des Jahres

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