Balve: 16. Meistertitel für Isabell Werth, der zweite mit Weihegold OLD
Balve (fn-press). Bei den Deutschen Meisterschaften der Dressurreiter in Balve hat Isabell Werth (Rheinberg) ihren 16. Titel gewonnen. Nachdem sie am Samstag mit Weihegold OLD im Grand Prix Special Zweite geworden war, führte sie das Klassement in der Grand Prix Kür mit einem Weltklasse-Ergebnis von 90,825 Prozent an. Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) und TSF Dalera BB, die am Vortag erstmals Deutsche Meister im Special geworden waren, gewannen in der Kür mit 89,350 Prozent Silber. Erneut auf den Bronze-Rang ritten Dorothee Schneider (Framersheim) und Faustus mit 81,6 Prozent.
300 zusätzliche Zuschauer erhielten in dieser Woche kurzfristig noch Flanierkarten für das Longines Balve Optimum – eine Änderung der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW hatte es möglich gemacht. Auf der Waldtribüne sorgten sie zusammen mit den Gästen in den Zelten an den langen Seiten des Dressurvierecks für eine mehr als würdige Atmosphäre bei diesen besonderen Deutschen Meisterschaften. Bis zum Schluss begleiteten sie die Medaillengewinner auf der letzten Ehrenrunde dieses Wochenendes mit ihrem Applaus. „Es war eine wunderbare, feierliche Atmosphäre. Die Zuschauerzahl hat sich dadurch auch gar nicht so gering angefühlt. Es war eine sehr stilvolle und würdige Meisterschaft, die mit Blick auf die vergangenen Jahre ihresgleichen sucht“, schwärmte Isabell Werth und betonte: „Ich habe es nicht als Ersatz-Meisterschaft empfunden, ganz im Gegenteil. Großes Kompliment an Rosalie und ihr Team!“
Veranstalterin Rosalie von Landsberg-Velen blickte zufrieden auf die vergangenen Tage zurück: „Ich bin traurig, dass es nun vorbei ist. Nach vielen Monaten der Unsicherheit bin ich froh, dass wir es so gemacht haben. Die Reiter und Pferde haben uns mit ihren tollen Leistungen belohnt. Unterm Strich können wir mega dankbar sein. Diese Deutsche Meisterschaft wird allen als etwas ganz Besonderes in Erinnerung bleiben.“
Erneutes Duell der "Super-Stuten"
Das sportliche Niveau hätte nicht höher sein können. Allen voran lieferten sich Isabell Werth mit Weihegold und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera sowohl im Special als auch in der Kür ein enges Duell. In der Kür legte das Paar aus Bayern 89,350 Prozent vor. Werth und Weihegold, die als letzte starteten, konnten das noch überbieten. „Weihe war fantastisch, ich bin rundum zufrieden. Das war eine ihrer besten Küren. Es gab nichts, wo ich sagen kann: Wir haben etwas liegen lassen. Weihe hat alles gegeben, von Anfang bis Ende“, sagte Isabell Werth, die ihren Titel in der Kür, den sie 2019 mit Emilio gewonnen hatte, verteidigte. „Jeder Titel freut mich und ist emotional. Natürlich pushen mich Niederlagen. Aber auch mit dem gestrigen Ergebnis im Special konnte ich gut leben.“
Jessica von Bredow-Werndl, die am Samstag ihren ersten DM-Titel gefeiert hatte, war ebenso glücklich über Silber: „Dalera war heute auf den Punkt super frisch und hat keine Fehler gemacht. Es hätte auch wieder klappen können und natürlich wollte ich wieder gewinnen. Aber ich bin nicht enttäuscht, sondern noch mehr motiviert, weiter an mir zu arbeiten“, sagte sie und schwärmte von ihrer Stute: „Ich bin stolz auf die Entwicklung von Dalera. Sie hat noch mehr Kraft und Kondition bekommen. Mehr kann ich mir nicht wünschen. Aber sie kann noch mehr, denn es fällt ihr alles leicht.“
Ebenso zufrieden war Dorothee Schneider mit dem ersten Championat ihres zwölfjährigen Faustus, der Schneiders Top-Pferde Showtime FRH und DSP Sammy Davis jun. sehr gut vertrat. Mit einem Ergebnis von 81,600 Prozent gewannen Schneider und Faustus, wie schon im Special, Bronze. Damit platzierten sie sich ganz knapp vor Ingrid Klimke (Münster) und Franziskus, die auf 81,350 Prozent kamen. Fünfte wurde Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Annabelle und einem Ergebnis von 79,850 Prozent. Auch für die zwölfjährige Holsteiner Stute ist es die erste Deutsche Meisterschaft, genau wie für den gleichaltrigen DSP-Wallach Santiano R, mit dem Sönke Rothenberger (Bad Homburg) in Balve Sechster wurde (79 Prozent).