Springpferdemeeting für Berufsreiter und Ausbilder in Luhmühlen unter strengen Auflagen
Westergellersen (psvhannover-aktuell). Unter strengsten Hygiene-Vorschriften veranstaltete der RV „Der Montagsclub“ vom 30. April bis 3. Mai 2020 in Luhmühlen ein Late-Entry Springpferdemeeting ausschließlich für Berufsreiter und Ausbilder, das kurzfristig vom Landkreis Lüneburg genehmigt wurde.
„Wir wollten diese Veranstaltung starten, um zu zeigen, dass die strengen Hygienemaßnahmen im Zuge der SARS-CoV-2-Pandemie auch in der Praxis auf einem Turnier ohne Zuschauer umzusetzen sind. So können wir den Behörden, insbesondere den Gesundheits- und Ordnungsämtern, Fakten an die Hand geben, dass unter diesen Auflagen zukünftig Veranstaltungen ohne Zuschauer stattfinden können“, so Karl-Heinz Klasen, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins, der gemeinsam mit Thomas Brandt und Hergen Forkert die Turnierleitung inne hatte und auch gemeinsam mit Patrick Kunz Hygiene-Beauftragter war. Das Springpferdemeeting war ausschließlich Berufsreiter und Ausbilder ausgeschrieben. Wir möchten, das eine Fortsetzung möglich wird und andere unserem Beispiel folgen“, hofft Karl-Heinz Klasen.
Praxisnahe Lösungen
Die Landesregierung hat im Zuge weiterer Lockerungen die Möglichkeit des Trainings - und damit auch des Unterrichts) - in Outdoor-Sportanlagen für Vereine / Betriebe ab dem 6. Mai angekündigt (siehe Pressemitteilung der Landesregierung vom 1. Mai 2020).
„Damit wächst die Hoffnung auf eine zeitliche Perspektive für die Wiederaufnahme des Wettkampfsports (sicher unter strengen Auflagen und vermutlich vorerst ohne Zuschauer). Für den Wiedereinstieg in den Turniersport haben die Deutsche Reiterliche Vereinigung und die Landesverbände einen Leitfaden erarbeitet. Die Erfahrungen der Organisation dieses Berufsreiter-Turnieres sollen als „Feldversuch“ unseren turnierveranstaltenden Vereinen und damit allen Pferdesportlern in Niedersachsen (und darüber hinaus) zugute kommen. Die auf dem Gelände in der Westergellersener Heide genehmigten, erprobten und von den örtlich zuständigen
Behörden abgenommen Maßnahmen bieten praxisnahe Lösungen für die Abläufe bei gleichzeitiger Einhaltung aller vorgeschriebenen Hygiene-Vorschriften. Das war auch ein wesentlicher Grund für uns, die so intensiven und langwierigen Bemühungen des Veranstalters zu unterstützen und die Veranstaltung/ Ausschreibung im Schulterschluss mit der FN zu genehmigen“, so die Geschäftsführerin des Pferdesportes Hannover, Erika Putensen.
Strenge Auflagen
Für jeweils zwei Pferde waren in Luhmühlen nur ein Pfleger/ Begleiter zugelassen. Zuschauer sowie Pferdebesitzer hatten keinen Zutritt. Bestandteil der Nennung/ Ausschreibung war die Abgabe eines unterschriebenen Anwesenheitsnachweises, der an der ersten Eingangskontrolle abgegeben werden musste. Ohne diese Vorlage durften die Reiter nicht starten. An der Kontrolle bekamen die Reiter/ Pfleger Tagesbänder und KN95-Masen (FFP2-Standard) ausgehändigt, die auf dem Gelände permanent getragen werden mussten, falls keine eigenen Masken zur Verfügung standen. Nur auf dem Pferd (Vorbereitung/ Prüfung) waren die Reiter von der Maskenpflicht befreit. Zutritt zum Veranstaltungsgelände, das komplett umzäunt war und nur einen Zugang hatten ausschließlich Personen ohne Krankheitssymptome, die für eine Infektion mit dem Coronavirus typisch sind. Der Mindestabstand zwischen zwei Personen von anderthalb Metern musste immer eingehalten werden. Wer diese Anordnungen nicht beachtete, oder den Anweisungen der Ordner/ Richter nicht folgte, konnte mit einer Ordnungsmaßnahme belegt und von der Veranstaltung ausgeschlossen werden. Auf dem Hängerparkplatz wurden die Gespanne von einem Ordner, der mit einem Motorrad vorfuhr, entsprechen eingewiesen, so dass Abstände von mindestens zehn Metern eingehalten werden konnten. Überall waren Schilder aufgestellt, die auf die Hygiene-Vorschriften hinwiesen. In den Toilettenräumen, die mehrfach am Tag gereinigt und desinfiziert wurden, standen Desinfektionsmittel und Papiertücher zum gründlichen Händewaschen bereit. Die Meldestelle war nur über Equi-Score sowie telefonisch zu erreichen, so dass hier kein persönlicher Kontakt stattfand. Errittene Gewinngelder erhielten die Reiter nach der Veranstaltung überwiesen. Verpflegung musste jeder selbst mitbringen. Es war allerdings eine „Notversorgung“ eingerichtet mit Außer-Haus-Verkauf hinter einer Scheibe, wo es Kaffee, Wasser und Brötchen zum Mitnehmen gab. Die Veranstaltung wurde im Live-Stream übertragen.