Coronavirus: CHIO Aachen abgesagt
Warendorf. Nun steht es fest: Im Jahr 2020 wird es kein Weltfest des Pferdesports geben. Der traditionsreiche CHIO, der von 29. Mai bis 7. Juni in der Aachener Soers hätte stattfinden sollen, muss wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt werden. Ebenso das Turnier der Sieger in Münster und das Pferdefestival Redefin. Damit muss auch Deutschlands wichtigste Springreit-Serie, die „Bemer Riders Tour“, ein Jahr aussetzen.
„Die Gesundheit der Menschen steht über allem“, sagt Frank Kemperman, der Vorstandsvorsitzende des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV). Daher habe man, auch vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Entwicklungen sowie der von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen, entschieden, den CHIO Aachen 2020 abzusagen. „Das war für uns alle eine sehr emotionale und schwere Entscheidung“, so Michael Mronz, Geschäftsführer der Aachener Reitturnier GmbH (ART). Doch völlig verzichten müssen die Fans und Freunde des CHIO Aachen nicht. „Wir werden einen virtuellen CHIO Aachen 2020 organisieren“, sagt Mronz. Auf der Webseite und in den sozialen Medien wird es die legendäre CHIO Aachen-Atmosphäre zumindest digital geben. In den nächsten Tagen werden die Organisatoren das Projekt detaillierter vorstellen.
Gekaufte Karten können in Tickets für den CHIO Aachen 2021 (25. Juni bis 4. Juli) umgewandelt werden, alle Infos und weitere Optionen gibt es unter chioaachen.de/tickets. Das Team vom CHIO Aachen nimmt nun Kontakt zu allen registrierten Kartenkunden auf und bittet darum, derzeit von telefonischen Nachfragen abzusehen, da Zeit für die aufwendige Umsetzung benötigt wird. Die Geschäftsstelle des CHIO Aachen bleibt weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen.
Kein Turnier der Sieger, keine Riders-Tour
Auch der Vorstand des Westfälischen Reitervereins hat entscheiden, das diesjährige Turnier der Sieger (TdS) vor dem Münsteraner Schloss (27. bis 31. August) abzusagen. „Wir bitten euch um Verständnis für diese Entscheidung. Einen späteren Termin zu finden und das Turnier ganz einfach zu verlegen, war für uns keine Option: Zu ungewiss wären die Auflagen und Bedingungen, unter denen das Turnier dann womöglich stattfinden würde. Das von uns so geliebte Turnier der Sieger lebt von seiner einzigartigen Atmosphäre. Da das Turnier für das gesamte Organisationsteam ein Herzensprojekt ist, kam es für uns nicht in Frage, es womöglich in abgewandelter Form durchzuführen. Der einzigartige Charakter dieses Turniers soll erhalten bleiben“, so die Veranstalter. Tickets, die bereits im Vorverkauf erworben wurden, werden zurückerstattet. Briefe an alle beteiligten Akteure seien bereits auf dem Weg.
Mit dem TdS ist auch eine weitere der sechs Etappen der Riders Tour betroffen. Die erste Etappe wäre am kommenden Wochenende bei Horses&Dreams in Hagen a.T.W. gewesen, das bereits abgesagt worden ist. Ebenso abgesagt wurde das Pferdefestival Redefin, das von 15. bis 17. Mai hätte stattfinden sollen. Auch das Hamburger Derby findet nicht wie geplant an Christi Himmelfahrt statt. Ein neuer Termin wird derzeit noch gesucht. Die Veranstalter der Riders Tour haben sich deshalb dazu entschlossen, die Serie in diesem Jahr auszusetzen. „Es ist richtig, die Gesundheit aller Menschen ist so weit zu schützen wie möglich“, sagt Paul Schockemöhle, Initiator der Riders Tour. „Es ist geplant, die internationale Turnierserie in der kommenden Saison 2021/22 über die sechs Etappen Hagen, Redefin, Hamburg, Münster, Paderborn bis ins Finale in Neumünster fortzuführen, in der Hoffnung, dass Sportveranstaltungen dann wieder in gewohnter Weise durchgeführt werden können“, ergänzt Schockemöhle. Quellen: ALRV/TdS/Bemer Riders Tour