Balve: Laura Klaphake erstmals Deutsche Meisterin der Springreiterinnen
Balve (fn-press). Die 23-jährige Laura Klaphake (Steinfeld) hat erstmals den Deutschen Meistertitel der Springreiterinnen gewonnen. Mit ihrem Pferd Silverstone G blieb sie in beiden Wertungsprüfungen ohne Strafpunkte. Zweite wurde, wie im Vorjahr, Angelique Rüsen (Marl), diesmal mit Carlson. Erstmals auf dem Treppchen stand auch Vanessa Borgmann (Wesel), die wie Rüsen insgesamt vier Strafpunkte verzeichnete.
Laura Klaphake konnte ihren Triumph selbst kaum fassen. Zwar weiß sie wie es sich anfühlt, Deutsche Meisterin zu werden, doch ihr letzter Titel liegt schon sieben Jahre zurück. Damals wurde sie mit ihrem Pony Jerome Deutsche Meisterin ihrer Altersklasse, genau wie schon drei Jahre zuvor. Nun hat sie den Sprung ins Seniorenlager geschafft. Im vergangenen Jahr triumphierte sie noch in der Etappe von Deutschlands U25-Springpokal in Balve, diesmal stand sie ganz oben auf dem Podest der Meisterschaftswertung. Mit ihrem schwedischen Wallach Silverstone G blieb sie als einzige Reiterin in allen drei Umläufen ohne Strafpunkte.
„Ich kann das noch gar nicht glauben, mit seinen neun Jahren hat er das so toll gemacht. Der Parcours war anspruchsvoll, aber er war fair gebaut“, sagte Klaphake, die 2010 und 2014 schon Mannschaftseuropameisterin der Jungen Reiter war. Silverstone, der Paul Schockemöhle gehört, kam sechsjährig zu Laura Klaphake und sei ein bisschen speziell. „Er ist schon mal ein bisschen überehrgeizig, aber er will immer alles richtig machen.“ Bereits in Hamburg vor gut zwei Wochen zeigte Klaphake mit ihrem zweiten Pferd Catch me if you can, dass sie auch auf Fünf-Sterne-Niveau mithalten kann. Das darf sie in zwei Wochen beim Nationenpreis in Rotterdam noch einmal beweisen.
Die in Balve zweitplatzierte Angelique Rüsen ist als Bereiterin im Stall von Christian Ahlmann tätig und gewann 2016 die Silbermedaille mit ihrem Pferd Charity. Diesmal gelang ihr die Vizemeisterschaft mit dem neunjährigen Carlson, einem Sohn des Württembergers Colorit, mit dem Ahlmann im Fünf-Sterne-Bereich erfolgreich unterwegs ist. Das Besondere: „Ich reite Carlson erst seit einer Woche, habe ihn vielleicht zehnmal geritten, inklusive Balve“, sagte Rüsen und lachte. „Am ersten Tag war die Abstimmung noch nicht optimal, heute klappte es deutlich besser.“
Zwei Jahre älter als seine Konkurrenten ist Caspar, das Pferd der Bronze-Gewinnerin Vanessa Borgmann (Wesel). Über den Westfalen von Cornet Obolensky – Diamantino sagte seine 24-jährige Reiterin, die ebenfalls zum ersten Mal im Seniorenlager antrat: „Caspar hat in den letzten Wochen schon gezeigt, dass er das auf jeden Fall kann. Aber er ist auf diesem Niveau noch nicht so erfahren. Ich bin hier ohne Druck hingefahren und dachte ich schnuppere mal rein. Dass es jetzt eine Medaille wurde, ist umso schöner.“
Für Heiner Engemann, Disziplintrainer Springen, stand fest: „Wir haben hier super Sport auf sehr hohem Niveau gesehen. Der Parcours heute war schwer, aber fair gebaut und hatte schon ein paar Tücken. Laura hat in den letzten Wochen schon einige gute Runden gedreht und gezeigt, dass sie in Form ist.“
Simone Blum (Zolling), Deutsche Meisterin 2016, kämpft in diesem Jahr in der Wertung der Herren um die Medaillen. Die Bronze-Gewinnerin des Vorjahres, Kendra Claricia Brinkop (Warendorf), schrammte diesmal mit ihrem NRW-Landbeschäler A la Carte knapp an einer Medaille vorbei und wurde mit vier Strafpunkten Vierte, da sie zwei Sekunden langsamer war als Borgmann.