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WM Ponyfahrer: Mannschafts-Gold und Platz sechs für Sven Kneifel

Kisber/HUN (fn-press). Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Mannschafts-Goldmedaille haben sich die deutschen Ponyfahrer, darunter auch Sven Kneifel aus dem PSV Hannover (dazu fuhr er noch auf Platz sechs im Einzel), bei der Weltmeisterschaft in Kisber in Ungarn mit dem niederländischen Team geliefert – mit dem glücklicheren Ende für Deutschland. Außerdem gab es noch drei Medaillen in der Einzelwertung: Katja Berlage holte Gold bei den Pony-Einspännern und Steffen Brauchle bei den Pony-Vierspännern. Außerdem gewann Pony-Zweispännerfahrer Christoh Weihe Bronze.

Nach Dressur und Gelände führte das Team aus den Niederlanden mit lediglich zwei Punkten Vorsprung. Dann stand das Kegelfahren als letzte Teildisziplin bevor: Nach den Einspännern führte Deutschland, nach den Zweispännern wieder die Niederlande und nach den Vierspännern war das deutsche Team wieder vorne. „Das war so ein spannendes Hin und Her und wir freuen uns riesig, dass wir unseren Mannschafts-Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen konnten“, so Cheftrainer Karl-Heinz Geiger, der sich gemeinsam mit Bundestrainer Dieter Lauterbach und Mareike Harm als Assistenz-Trainerin in Ungarn um insgesamt zwölf deutsche Ponyfahrer kümmern musste.

Für die deutsche Mannschaft fuhren die beiden Pony-Einspännerfahrer Katja Berlage (Nettetal) und Fabian Gänshirt (Lahr), die Pony-Zweispännerfahrer Dieter Baackmann (Emsdetten) und Jan-Felix Pfeffer (Oering) und die Pony-Vierspännerfahrer Steffen Brauchle (Lauchheim) und Sven Kneifel (Wunstorf). Jeweils ein Einspänner-, ein Zweispänner- und ein Vierspänner-Ergebnis in der Dressur, im Gelände und im Hindernisfahren floss in Mannschaftswertung mit ein. Am Ende kam das deutsche Team auf 449,66 Strafpunkte. Das Team aus den Niederlanden gewann mit 454,47 Punkten Silber, Bronze ging an die Schweiz mit 464,14 Punkte. Insgesamt waren bei der WM in Ungarn 99 Gespanne am Start und Fahrer aus 16 verschiedenen Nationen, von denen neun eine Mannschaft stellten.

Pony-Einspänner: Gold für Katja Berlage

Den Anfang im Hindernisfahren machten am Vormittag die Pony-Einspänner. Nach Platz zwei in der Dressur und Platz vier im Gelände lag Katja Berlage mit Nordstern’s Störtebecker als beste Deutsche auf Rang zwei. Katja Berlage hatte vor zwei Jahren - damals hieß sie noch Katja Helpertz - mit Nordstern’s Störtebecker bei der WM in Minden die Bronzemedaille gewonnen. Sie fuhr eine fehlerfreie Runde durch den Kegelparcours und setzte die bis dahin vor ihr liegende Niederländerin Tamara Pijl mit Dex unter Druck. Die beiden trennte nicht mal ein Punkt voneinander und bei Pijl fielen gleich mehrere Bälle von den Kegeln, so dass sie mit 9,94 Punkten auf Rang fünf zurückfiel und Berlage Gold gewann.

„Das hat Katja ganz souverän gemacht, sie ist eine tolle WM gefahren“, lobte der Cheftrainer. Das Ergebnis zählte auch für die Mannschaft. Der zweite deutsche Mannschaftsfahrer Fabian Gänshirt mit David L beendete die WM auf Rang 17, nachdem er im Kegelparcours 13,36 Punkte gesammelt hatte. Die beiden Einzelfahrer Sandra Schäfer (Nordwalde) kam mit Nemo von Bergen auf Platz elf, Niels Grundmann (Fredenbeck) mit Tadeus auf Platz 14. Silber ging an den Schweizer Cedric Scherrer, Bronze an den Belgier Gilles Pirotte.

Pony-Zweispänner: Bronze für Christof Weihe

Nach seinem Sieg in der Dressur und Platz sieben im Gelände musste Christof Weihe als Führender als letzter Starter der Pony-Zweispänner in den Kegelparcours. Er kam mit 8,22 Strafpunkten in Ziel und fiel auf Rang drei zurück. Bronze für Christof Weihe, der vor zwei Jahren noch selbst Veranstalter der Pony-WM in Minden war. Gold ging an die Niederländerin Rodinde Rutjens, Silber an ihre Teamkollegin Melanie van de Bunt. Platz vier belegte Jan-Felix Pfeffer, der nach Platz zwei in der Dressur und Platz sieben im Gelände schon knapp hinter den Medaillenrängen lag. Mit 7,65 Strafpunkten im Kegelparcours konnte er dann aber nicht mehr in die Medaillenvergabe eingreifen und blieb am Ende auf Platz vier. Der zweite Mannschaftsfahrer Dieter Baackmann, amtierender Deutscher Meister und Weltmeister der Pony-Zweispänner 2011 beendete die WM auf Rang acht. Einzelfahrerin Birgit Kohlweiß (Weil der Stadt) belegte Platz 15.

Pony-Vierspänner: Platz sechs für Sven Kneifel

Richtig spannend wurde es dann noch einmal bei den Pony-Vierspännern. Steffen Brauchle führte nach zwei Siegen in zwei Disziplinen mit 138,59 Punkten deutlich vor Edith Chardon mit 144,61 Punkte. Die Studentin der Tiermedizin stammt aus der erfolgreichsten niederländischen Fahrsport-Familie. Ihr Bruder Bram ist aktuell Europameister der Vierspänner bei den Großpferden, ihr Vater Ijsbrand mehrfacher Weltmeister.

Die Leidenschaft für den Fahrsport gilt auch für die Familie Brauchle, Steffens Bruder Michael Brauchle ist vor einigen Wochen Mannschafts-Europameisterschaft der Vierspänner geworden. Aber auch Steffen Brauchle sammelte schon zahlreiche Erfolge: So gewann er mit dem deutschen Team Gold bei der Weltmeisterschaft der Ponys 2017, 2011 und 2009 wurde 2015 und 2013 Vize-Weltmeister mit der Mannschaft und 2015 auch Vize-Weltmeister in der Einzelwertung in Breda in den Niederlanden und war schon zehn Mal Deutscher Meister – nur ein Einzel-Weltmeistertitel fehlte noch. Aber das gelang jetzt in Kisber.

Edith Chardon sammelte 17,86 Strafpunkte und fiel bis auf Rang sieben zurück. Steffen Brauchle startete mit rund 13 Punkten Vorsprung auf die niederländische Meisterin Marijke Hammink. „Ich habe Steffen gesagt, er soll eine saubere Null-Runde fahren und dafür dann lieber ein paar Zeitfehler in Kauf nehmen, aber er fuhr dann doch sehr langsam und hatte auch noch einen Ball, so dass es wirklich eng wurde“, fasste Bundestrainer Geiger die letzte Runde von Brauchle zusammen, der den Kegelparcours mit 11,49 Strafpunkten beendete. Aber es reichte und er gewann Gold mit 150,08 Punkten vor Marijke Hammink mit 151,47 Punkten. Bronze ging an den Schweizer Yannik Scherrer mit 152,72.

Der zweite deutsche Mannschaftsfahrer Sven Kneifel war mit 0,34 Punkten Bester im Kegelparcours und rettete damit dem deutschen Team die Goldmedaille. Er verbesserte sich von Platz neun auf sechs. Der Weltmeister der Pony-Vierspänner von 2017 Michael Bügener wird nach Platz elf in der Dressur und Platz sieben in Gelände und Kegelfahren am Ende Achter.

„Wir haben unser Ziel erreicht: Wir wollten unseren Mannschafts-Weltmeistertitel verteidigen und haben mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille auch noch drei Einzelmedaillen gewonnen. Insgesamt war es ein erfolgreiches Jahr für den deutschen Fahrsport: Gold bei der EM der Vierspänner in Donaueschingen, Bronze für die Zweispänner bei der WM in Drebkau und jetzt Gold bei der Pony-WM“, so das Fazit von Cheftrainer Karl-Heinz Geiger.

Tags: Fahren, Sven Kneifel, WM Ponyfahren

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