Lanaken: Eckermanns Chao Lee ist Weltmeisterin
Lanaken (fn-press). Mit einer Gold-, Silber- und Bronzemedaille endete die Weltmeisterschaft der jungen Springpferde auf Gestüt Zangersheide im belgischen Lanaken. Katrin Eckermann (Sassenberg) führte im Klassement der sechsjährigen Pferde die von ihrem Vater Otmar Eckermann gezogene rheinische Stute Chao Lee zum Sieg, Marco Kutscher (Bad Essen) ritt bei den siebenjährigen Pferden den Hannoveraner Policeman auf Platz drei. Zudem ritt der Ire Michael Pender den fünfjährigen Oldenburger Chacco Bay auf den Silberrang.
Zunächst sah es nicht nach dem Weltmeister-Titel für Katrin Eckermann und Chao Lee, Bundeschampionesse 2018 und amtierende Vize-Championesse, aus. In der ersten Qualifikation auf Rang elf, reichte es am Folgetag im Zeitspringen nur für Platz 42. Im Finale aber zeigte die dunkelbraune rheinische Tochter des Comme il Faut (Muttervater Chacco-Blue), was in ihr steckt. Die Stute, die bei Katrins Vater Otmar Eckermann zur Welt kam, meisterte zunächst den Umlauf ohne Abwurf. Im Stechen erwischte Eckermann die Ideallinie und erreichte das Ziel in fehlerfreien 40,64 Sekunden. Die Zeit sollte knapp reichen, denn nur eine zehntel Sekunde langsamer beendete der junge Ire Michael Pender mit seiner irischen Stute MHS Cardenta den Parcours und sicherte sich die Silbermedaille (0/40,74). Auf dem Bronzerang folgte ein belgisches Paar: Jeroen Appelen und Nero de Semilly zeigten eine erheblich langsamere Runde (43,54).
Auch Harm Lahde (Blender) konnte sich fürs 16 Paare umfassende Stechen qualifizieren. Er stellte allerdings kein Pferd aus deutscher Zucht vor, sondern den französischen Wallach Oak Groves Desperado v. Diamant de Semilly und platzierte sich auf Rang fünf. Katrin Eckermann führte gleich noch ein Pferd in die Platzierung: Mit der westfälischen Dunkelfuchsstute Cala Mandia v. Capistrano-Valentino aus der Zucht von Ludger Wigger-Pieper (Telgte) behauptete sie sich an sechster Stelle.
Als Medaillenkandidatin ging Katrin Eckermann auch im Stechen des Finals der siebenjährigen Springpferde an den Start. In der ersten Qualifikation hatte sie mit der Stute Daddy‘s Destiny aus der Zucht von Lisa Frohberg (Wallenhorst) das zweitbeste Ergebnis erzielt, in der zweiten Prüfung, einem Zeitspringen, dann eine „gemütliche“ Runde gedreht, um dann im Finale auf Sieg zu reiten. Vielleicht wollte die 29-Jährige zu viel, jedenfalls fielen an zwei Hindernissen die Stangen. Daddy’s Destiny, ein Oldenburger Springpferd, das von Comme il Faut aus einer Acasino-Mutter abstammt, beendete die Weltmeisterschaft auf Rang sechs. Auch sie ist keine Unbekannte, im vergangenen Jahr hatte die braune Pferdelady das Bundeschampionat mit der Silbermedaille beendet.
In Lanaken feierte mit dem 17-jährigen Seamus Hughes Kennedy ein weiterer junger Ire einen Triumph. Er steuerte die irische Stute Cuffesgrange Cavadora in Bestzeit durchs Stechen (0/38,58), knapp dahinter auf dem Silberrang folgte der Italiener Victor Mariano Luminatti mit dem Zangersheider Hengst Cipollini Second Life Z (0/38,70). Auf dem Bronzerang behauptete sich Marco Kutscher. Der 44-Jährige stellte den Hannoveraner Policeman v. Perigueux-Accord II vor. Der Fuchswallach stammt aus der Zucht von Heinz Sprenger in Fritzlar und wurde von Marco Kutschers Lebensgefährtin Eva Bitter in den Sport gebracht.
Bei den fünfjährigen Springpferden konnten die wenigen deutschen Reiter nicht mithalten. Bester war der in der Schweiz lebende Marc Bettinger mit dem Holsteiner Lake Tahou v. Leovisto-Sandro auf Rang 28. Gold gewann in dieser Altersklasse wiederum einer der „jungen Wilden“ aus Irland: Der erst 17-jährige Jason Foley siegte mit der irischen Stute Rockwell RC. Aber die deutsche Zucht konnte einen Erfolg verbuchen: Silber sicherte sich der Ire Michael Pender (19) mit Chacco Bay. Der Oldenburger Hengst aus der Zucht von Alfons Brüggehagen (Cloppenburg) geht auf Chaccato-Heops zurück. Zu Bronze ritt die Britin Emma Stoker mit der Zangersheider Stute Skylandria Z.