DAM Riesenbeck Springen: Platz sechs für Nicole Könemann
Riesenbeck (fn-press). Doppelter Grund zur Freude für Mecklenburg-Vorpommern bei den Deutschen Amateur-Meisterschaften (DAM): Sowohl die Titelträgerin der dritten Auflage des Turniers, Anna Madlen Horn (Groß Schwansee) mit Priceless, als auch die Vize-Meisterin Lisa Rohde (Wendorf) mit Lantano kommen aus dem Landesverband im hohen Norden. Platz drei belegt Katharina Knoop (Hoogstede) mit Follow Me aus Weser-Ems.
Bei den Meisterschaften auf der Reitanlage Riesenbeck International standen damit in Dressur und Springen jeweils drei Frauen auf dem Treppchen. „Es ist ein phantastisches Gefühl. Vier Runden null zu reiten, war ein tolles Erlebnis!“, freute sich Anna Madlen Horn über ihren Sieg in der Gesamtwertung und ein erfolgreiches Wochenende. Nachdem sie bereits im vergangenen Jahr bereits bei den DAM in Dagobertshausen mit ihrer Stute Priceless an den Start ging, kam das Paar gereifter nach Riesenbeck: „Man merkt, dass wir doch noch ein Jahr mehr zusammengewachsen sind. Priceless ist seit drei Jahren bei mir. Sie ist ein unheimlich willensstarkes Pferd und versucht immer alles zu geben, wobei sie sich auch gerne ein bisschen beeindrucken lässt.“ Die Stute hat Horn von ihrem Bruder Kai Rüder geliehen, der in diesem Jahr bereits den Titel des Mannschaftseuropameisters in der Vielseitigkeit gewann. Darüber hinaus wurde Neffe Mathies Rüder gerade Deutscher Meister der U14-Springreiter. Mit ihrem Sieg gelang Horn nun der Hattrick.
Die neue Deutsche Amateur-Meisterin ist selbst Landwirtin und hat mit ihrem Mann einen Betrieb in Mecklenburg: „Ich habe tatsächlich nur dieses eine Pferd im Stall, und ich schaffe auch nicht mehr als ein Pferd am Tag. Meine Kinder reiten dann noch ein bisschen auf ihrem Pony und ansonsten sind wir echt beengt zeitlich mit der Landwirtschaft.“ Das neue Qualifikationssystem nach Ranglisten fand Horn super: „Im Jahr davor war das für mich in Mecklenburg-Vorpommern sehr aufwändig, diese Qualifikationsturniere zu reiten und dafür sehr weit zu fahren. Jetzt konnte man selbst planen, wie es in die Saison passt und wie man das eingebaut kriegt, und das war deutlich angenehmer und stressfreier.“
Insgesamt 55 Reiter gingen bei der DAM 2019 im Springen an den Start. In drei Wertungsprüfungen sammelten sie Punkte für die Meisterschaftswertung. Die besten 30 Reiter der beiden ersten Prüfungen durften zum finalen Springen der Klasse S* mit Stechen am Sonntag antreten. Sieben Reiter erreichten dort mit fehlerfreien Ritten das Stechen. Der Sieg in der letzten Prüfung ging an die Vize-Meisterin Lisa Rohde. Platz zwei sicherte sich Jörg Fänger (Osnabrück) mit Cedrick, der Platz fünf in der Gesamtwertung belegte. Er haderte am Ende etwas mit einem Abwurf am ersten Tag der DAM. Auf den Rängen drei und vier in der letzten Wertungsprüfung folgten die neue Meisterin Anna Madlen Horn und Bronzegewinnerin Katharina Knoop. Die besten hannoverschen Springreiter im Finale waren Nicole Könemann (Warmsen) mit Quasimodo (Platz sechs) und Frederik Schmitz (Neustadt) mit Sydney PJ (Platz elf), der auch das die erste Wertungsprüfung für sich entscheiden konnte.
Gar nicht soweit weg von der Siegerin wohnt die zweitplatzierte Lisa Rohde: „Wir kommen aus Stralsund. Ich arbeite da in einem Autohaus in der Buchhaltung.“ Pferde gehören bei den Rohdes zur Familie: „Wir haben zuhause vier Sportpferde und dann haben wir noch junge Pferde, eine eigene Zucht. Ohne meine Eltern und meinem Bruder wäre das nicht möglich, so mit vier Pferden neben der Arbeit. Das ist aufgeteilt, einer kümmert sich ums Futter, einer ums Training, einer um den Stall, da wäscht so eine Hand die andere.“ Mit ihrem 14-jährigen Wallach Lantano holte die Silbermedaillen-Gewinnerin in diesem Jahr bereits den Titel bei den Landesmeisterschaften: „Meinen Lantano habe ich damals zweijährig bekommen, da saß auch noch nie jemand anderes drauf, den habe ich selbst ausgebildet. Wir haben uns beide zusammen von E bis S* gebracht.“
Katharina Knoop aus dem Landesverband Weser-Ems freute sich über die bronzene Medaille bei ihrer ersten DAM: „Die ganze Saison lief schon super gut, und wir haben jetzt hier daraufhin gearbeitet und ich bin froh, dass es so gut geklappt hat. Die Parcours waren tatsächlich anspruchsvoller als ich gedacht hätte. Der erste Tag war einladend für den Anfang und die anderen Tage waren anspruchsvoll, nicht unbedingt von der Höhe, sondern vor allem technisch.“ Die Reiterin aus Hoogstede und ihr neunjähriger Wallach Follow Me sind ein eingespieltes Team: „Follow Me habe ich schon, seitdem er zwei Jahre alt ist. Ich habe ihn selbst ausgebildet bis zu S**-Springen. Er macht immer alles möglich für mich. Follow Me ist ziemlich wild und verrückt, aber sobald die Glocke läutet im Parcours ist er immer voll da.“
"Ich finde die Idee, dass es eine DM für Amateure gibt, super. Das Niveau im Springen war durchweg gut. Es hat keine schlechten Bilder gegeben. Alle waren den Anforderungen gewachsen, die einer solchen Meisterschaft würdig waren. Für mich war besonders interessant, einmal ganz andere Paare zu erleben. Wir haben hier Reiter gesehen, die in ihren Heimatregionen zu den Besten auf diesem Niveau gehören. Hier wurde ihnen die Chance geboten, auch einmal bundesweit gegeneinander zu starten", sagte Simone Teeuwen, die gemeinsam mit Reinhard Lütke-Harman und Herbert Schmerling die Springprüfungen richtete.
Bei der Meisterehrung am Nachmittag war auch Dr. Harald Hohmann, Vize-Präsident für den Bereich Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vor Ort und lobte das hohe Niveau der Ritte. Außerdem ging sein Dank an das Team in Riesenbeck: „Wir sind froh und glücklich, dass wir hier die Deutschen Amateur-Meisterschaften durchgeführt werden konnten, dass Riesenbeck kurzfristig eingesprungen ist. Unser herzlicher Dank gilt Ludger Beerbaum und dem ganzen Veranstalter-Team dafür, die ganz hervorragende Rahmenbedingungen für diese Veranstaltung geschaffen haben.“