DJM Voltigieren: Neuss-Grimlinghausen holt den Titel in Krumke
Krumke (fn-press). Die Entscheidungen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften (DJM) im Voltigieren sind gefallen: Nach drei spannenden Wettkampftagen im sachsen-anhaltinischen Krumke gingen die Titel an den RSV Neuss-Grimlinghausen (Rheinland), Fabienne Nitkowski (Hamminkeln/Rheinland), Jannik Liersch (Krailling/Bayern) und Ronja Kähler (Stahnsdorf) und Julian Kögl (Blankenfelde-Mahlow) für Berlin-Brandenburg. Der RV Krumke um Turnierorganisatorin Marion Schulze war nach 2011 und 2015 bereits zum dritten Mal Ausrichter der DJM.
Die erste Entscheidung des Tages fiel im Doppelvoltigieren. Insgesamt zwölf Paarungen waren in der Altmark angetreten. Am Ende machten die klaren Favoriten das Rennen. Ronja Kähler (Stahnsdorf) und Julian Kögl (Blankenfelde-Mahlow) vom Landesverband Berlin-Brandenburg, die auch am bayrischen Leistungszentrum in Ingelsberg trainieren, gewannen nach dem Auftakt am Freitag auch das Kürfinale und freuten sich mit einer Gesamtwertung von 8,289 Punkten über ihren zweiten DJM-Titel. Die 17-Jährige von der VRG Schäferhof und der 18-Jährige vom RC Grunewald, die im Vorjahr den EM-Titel im ungarischen Kaposvár sowie in diesem Jahr den Weltmeister-Titel im niederländischen Ermelo gewonnen hatten, überzeugten das Richtergremium mit ihrer Kür zum Thema „West-Side-Story“. Das Paar hatte bei der DJM kurzfristig auf die Ingelsberger Stute Elegante umsteigen müssen, da ihr Erst- und Erfolgspferd Daytona nicht durch die Verfassungsprüfung gekommen war. Longiert wurden die Bundeskader-Athleten aus diesem Grund diesmal nicht von Lars Hansen, sondern von Ingelsberg-Cheftrainer Alexander Hartl. Im finalen Durchgang hatten Kähler und Kögl mit 8,485 Punkten für die höchste Pas-de-Deux-Wertung des Turniers gesorgt.
Die Silbermedaille ging nach Rheinland-Pfalz: Jana Schuhmacher und Hannah Bidon, longiert von Karin Kramp, voltigierten auf dem Rücken von Ritchie zu 7,834 Punkten in der Tageswertung. Das machte 7,906 Zähler in der Endabrechnung und somit Platz zwei für die Athleten der TuS Fortuna Saarburg. Bronze geht an den Landesverband Bayern. Anna Bregulla und Amei Wittmann voltigierten mit Fernando, longiert von Dagmar Szemes, zu 7,77 Punkten. Damit verwiesen die Voltigierer aus dem Freistaat die WM-Bronzedaillengewinner Anna Löw und Fabian Pentrop aus Westfalen hauchdünn auf Rang vier. Die 17-Jährige und ihr 18-jähriger Partner vom Pferdesportverein Haus Getter kamen mit dem 13-jährigen Oldenburger Sir Valentin mit Longenführerin Dr. Dina Menke insgesamt auf 7,761 Punkte.
Im Anschluss wurden die Medaillen bei den U18-Damen mit der abschließenden Kürrunde vergeben. Hier siegte Fabienne Nitkowski für den Landesverband Rheinland. Die Vorjahressiegerin hatte nach dem ersten Durchgang noch auf Silberkurs gelegen. Im Finale holte die 17-Jährige aus Hamminkeln mit zwei Siegen in Pflicht und Kür schließlich noch auf und stand in der Endabrechnung mit 8,001 Punkten auf dem obersten Podest. Damit sicherte sich die amtierende Europameisterin und Viertplatzierte der diesjährigen Weltmeisterschaft in Ermelo nach 2018 ihren zweiten DJM-Titel in Folge. Angetreten war Nitkowski mit ihrem Erfolgspferd Dantez. Das 13-jährige tschechisches Warmblut wurde longiert von Iris Schulten. Salome Trampler (LF: Jenny Trampler) belegt mit Johnny den 24. Platz.
Die 16-jährige Mona Pavetic, amtierende Weltmeisterin und Führende nach der ersten Runde, landete im Endklassement auf Rang zwei und holte sich damit die Silbermedaille. Die frisch gekürte Weltmeisterin aus Neuss landete mit ihrem 10-jährigen niederländischen Warmblut Eyecatcher und Longenführerin Alexandra Knauf bei 7,95 Punkten. Bronze ging an den Landesverband Westfalen. Paula Waskowiak, die bereits nach dem ersten Durchgang auf Medaillenkurs gelegen hatte, kam mit ihrem Pferd Paint Ball und Longenführerin Tabea Stuck auf 7,635 Punkte und verwies damit WM-Teilnehmerin Annemie Szemes aus Bayern auf Platz vier (7,582). Platz fünf ging an Diana Harwardt aus Bernau (7,425).
Die Goldmedaille für den Landesverband Bayern gab es im Anschluss bei den Junior-Herren. Hier siegte mit großem Abstand Jannik Liersch. Der 17-Jährige aus Krailling siegte in der finalen Kür zum Thema „Asterix“ mit 8,483 Punkten und kam in der Endwertung auf 7,901 Zähler. Damit verwies der frisch gekürte amtierende U18-Weltmeister vom Voltigierverein Ingelsberg mit seiner 18-jährigen Stute Elegante die Konkurrenz auf die weiteren Plätze. Silber holte Philip Goroncy aus Drensteinfurt für den Landesverband Westfalen. Der 16-Jährige vom Team RV „von Nagel“ Herbern kam mit seinem Pferd Hendrikx und Longenführerin Antje Döhnert auf 7,568 Punkte in der Endabrechnung. Bronze gewann Sam Perkuhn für den Landesverband Rheinland mit Max und Longenführerin Katharina Lutter (7,3).
Den großen Höhepunkt des Wettkampftages lieferten die Mannschaften. Nach dem Auftakt in der Pflicht hatten die Bayern aus Ingelsberg in Führung gelegen. Nach der ersten Kür waren dann die frisch gekürten Weltmeister des RSV Neuss-Grimlinghausen an die Spitze des Rankings gestürmt. Im finalen Durchgang konnten die Rheinländer ihre Kürstärke schließlich einmal mehr unter Beweis stellen. Mit einer Tageswertung von 8,44 Punkten festigte die Gruppe von Trainerin und Longenführerin Pauline Riedl mit dem elfjährigen Rheinländer Smarti den ersten Rang und freute sich schließlich mit 7,861 Punkten in der Totalen über die Goldmedaille. Rang zwei ging an den VV Ingelsberg mit dem Pferd Rajan und Longenführerin Annkathrin Solf. Die Süddeutschen kamen in der Tageswertung der Kür auf Rang drei (8,137) und in der Endabrechnung auf 7,743 Zähler. Den zweiten Platz im Durchgang (8,254) sicherte sich das Hamburger Team HWR. Die Mannschaft von Trainer und Longenführer Hendrik Brühl stand nach drei Umläufen mit dem Pferd Diavolo of Farms End bei 7,612 Punkten und erhielt dafür die Bronzemedaille. Damit verwiesen die Norddeutschen die Vorjahressieger vom RV Nordheim (Baden-Württemberg) auf Platz vier (7,491). Dahinter folgten Oldenburg (Weser-Ems/7,331), Köln-Dünnwald (Rheinland/7,168) und die Gastgeber vom Juniorteam Krumke (Sachsen-Anhalt/7,166). Das Team Fredenbeck II aus dem PSV Hannover (LF: Insa Rademaker) belegt mit Wizaro Platz elf.