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Rendswoude: Anna Siemer gewinnt CIC3*

Rendswoude/NED (fn-press). Volles Haus hieß es am Pfingstwochenende beim internationalen Vielseitigkeitsturnier im niederländischen Rendswoude, wo deutsche Paare drei der fünf ausgeschriebenen Prüfungen für sich entscheiden konnten.

In der höchstklassigen Prüfungen, einem CIC3*, siegte Anna Siemer aus Eyendorf mit der zehnjährigen Hannoveraner Stute Butts Avondale (v. Nobre xx - Heraldik xx). Nach Dressur noch Dritte, arbeitete sich die 34-Jährige, die erst im vor Kurzem ihre zweites Baby bekommen hat, mit nur einem Abwurf im Springen und der zweitschnellsten Geländerunde an die Spitze vor. Mit einem Endstand von 50,6 Minuspunkten verwies sie den Dänen Peter T. Flarup mit Frankie (55,2) und Vincent Martens aus Belgien mit Zeta (60,5) auf die Plätze. „Das ist einfach ihr Turnier. Sie ging hier das dritte Mal in der Drei-Sterne-Prüfung und war das dritte Mal platziert“, freute sich Siemer für ihr Pferd. „Vor allem liegt ihr die Geländestrecke, bei der meistens die Zeit entscheidet. Avondale ist ein flinkes Pferd. Sie ist unheimlich schnell, lässt sich aber genauso schnell wieder anhalten, es ist bisschen wie wenn andere Go kart-Fahren“, erklärte die Reiterin. Beinahe wäre es ein Doppelerfolg für sie geworden, denn mit ihrer zweiten Chloé lag sie nach Dressur und Springen ebenfalls gut im Rennen. Im Gelände musste sich das Paar allerdings 20 Strafpunkte anrechnen lassen. „Das war keine Verweigerung und kein Vorbeiläufer, sondern ein technischer Fehler. Ich habe meine Linie gekreuzt, der Fehler war definitiv meiner“, ärgerte sich Anna Siemer.
Als zweitbestes deutsches Paar landete die aus Fürfeld stammende Warendorfer Sportsoldatin Marie-Sophie Arnold mit Remember M auf Platz neun (64,0) – eine gelungene Drei-Sterne-Premier für die 21-Jährige, die im vergangenen Jahr noch Mannschaftsvizeeuropameisterin der Jungen Reiter war. Die schnellste und einzige strafpunktfreie Geländerunde legte 24-jährige Franziska Keinki (Grömitz) mit dem 17-jährigen Holsteiner Lancaster vor, allerdings hatte sie zuvor vier Abwürfe im Parcours kassiert. Mit insgesamt 69,1 Minuspunkten landete das Paar auf Platz elf.


Auch in der Zwei-Sterne-Kurzprüfung CIC2* konnte sich mit Nadine Marzahl und der ehemalige Vize-Bundeschampionesse Valentine ein deutsches Paar mit einem Ergebnis von durchsetzen. Lediglich ein Springfehler kam zu ihrem Dressurergebnis hinzu, Endstand 44,5. Zweite wurde die Junge Reiterin Annina Lutter mit Rock Girl H mit 46,5 Minuspunkten vor dem Italiener Umberto Riva mit Phoenix d’Amigny (47,5).
Nach Dressur und Springen hatte noch Weltmeisterin Sandra Auffarth (Ganderkesee) Führung gelegen. Ihr 15-jähriger Erfolgspartner Opgun Louvo hatte sich im Winter verletzt und wurde langsam wieder aufgebaut. Im Gelände ließ es Auffarth daher langsamer angehen und wurde mit insgesamt 52,8 Minuspunkten Neunte. "Wolle freute sich richtig, dass er wieder mitdurfte. Ich wollte hier bewusst eine ruhige Runde reiten. Er geht ja sonst immer schon aus der Startbox heraus voll auf Angriff. Ich wollte, dass er mitnimmt, dass es auch ruhiger geht", sagte Auffarth. Nächste Station für die beiden ist die Deutsche Meisterschaft in Luhmühlen, wo sie als Titelverteidiger antreten. Für Sandra selbst steht aber zuvor noch eine andere DM auf dem Programm. Am kommenden Wochenende startet sie mit mit Landlord und Nupafeed's La Vista bei den Deutschen Meisterschaften in Balve im Springen. "Ich bin ja immer schon gerne gesprungen. Bei Deutschen Meisterschaften war allerdings letztmals als Ponyreiterin. Meine beiden Pferde sind selbst gezogen, da bin ich besonders stolz darauf." 


Wie viele Teilnehmer hatte auch Sandra Auffarth gleich mehrere Pferde mit nach Rendswoude gebracht. Im CCI2* wurde sie mit ihrem Franzosen Viamant du Matz mit 54,1 Minuspunkten Zweite hinter der Niederländerin Aliene Ruyter mit Bomba (52,7). Im CCI1* belegte sie mit Daytona Beach Platz drei (44,3). Die beiden ersten Plätze blieben auch hier in den Niederlanden. Es siegte Elaine Pen mit Blue Nile (41,8) vor Larissa Hartkamp mit Il Dolce van de Distelhoeve (42,5).

Pony-Doppeleuropameisterin Anna Lena Schaaf gewinnt CCIP2


Für die Ponyreiter war das CCIP2 Rendswoude nach dem Preis der Besten in Marbach eine weitere Sichtung, um sich für den Start bei den Europameisterschaften zu empfehlen. Souveräne Siegerin war hier die Doppeleuropameisterin Anna Lena Schaaf (Voerde), die mit Pearl die Prüfung als Einzige mit dem Dressurergebnis beendete. Mit einem Endstand von nur 41,3 Minuspunkten setzte sie sich mit Abstand an die Spitze vor die Niederländerin Elise Otto mit Orchid’s Megan mit Abstand hinter sich (51,6). Derjenige, der ihr noch Paroli hätte bieten können, war Marbach-Sieger Calvin Böckmann (Lastrup). Allerdings war dessen Pony Askaban B nach dem Geländeritt nicht ganz fit. „Ich vermute, dass er sich irgendwo den Huf geprellt hat“, erklärte Mutter Simone Böckmann. „Wir wollten daher auf keinen Fall ein Risiko eingehen und haben ihn vor dem Springen zurückgezogen. Das Pony hat schon so viel geleistet, das musste hier nichts mehr beweisen.“ Auf dem dritten Platz landete die erst 13-jährige Maxima Homola (Bad Homburg) mit Nutcracker (58,4). Als drittbester Deutscher landete Calvin Böckmanns Zwillingsbruder Jason Böckmann mit Rocky auf Platz sieben (67,0). Andere deutsche Paare hatten dagegen Pech, darunter die Marbach-Zweite Theresa Schulze Wartenhorst (Everswinkel) mit Pascal S.W., die nach drei Verweigerungen im Gelände ausschied. Ähnlich wie ihr erging es nahezu der Hälfte der 34 Starter. „Der Kurs stellte speziell gerade reiterlich Ansprüche, denen manche der jüngeren Teilnehmer noch überforderten. Ein anderes Problem war der Termin. Die Kinder mussten bis zum Abend auf den Start warten und durch die Abendsonne lag das eines der Hindernisse in einem etwas ungünstigen Licht, was auch einige Ponys irritierte und zu Fehlern führte“, erklärte Bundestrainer Fritz Lutter. Für ihn geht es am kommenden Wochenende weiter zum CCIP Kalundborg in Dänemark, wo weitere EM-Kandidaten zur Formüberprüfung antreten. Die endgültige Entscheidung darüber, wer Ende Juli die Reise nach Kasposvar antritt, fällt dann am ersten Juli-Wochenende im Rahmen eines Trainingsturniers in Warendorf.

Tags: Vielseitigkeit, Rendswoude

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