Goldener Sonntag für Marcella Meinecke
Celle (psvhannover-aktuell). Das Goldene Reitabzeichen ist das Ziel aller Pferdesportler, doch nur die Besten erreichen es. Und zu denen gehört Marcella Meinecke aus Eicklingen, die bereits mehrfach bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Fahren (Einspänner) auf dem Treppchen stand und bei internationalen Championaten, wie z.B. den Jugend-Europameisterschaften im polnischen Ksiaz, die deutschen Farben erfolgreich vertreten hat.
Mittlerweile kann die Enkeltochter des ersten Weltmeisters der Zweispännerfahrer, Ekkert Meinecke, auf zehn Platzierungen an erster bis dritter Stelle in der Dressur sowie zehn Platzierungen an erster bis fünfter Stelle in der Kombinierten Wertung verweisen, so dass sie die Voraussetzungen für das Goldene Reitabzeichen erfüllt.
Am 18. August 2019 war es dann soweit. Mit den eigenen Fahrpferden und einem historischen Stadtwagen vom Celler Landgestüt, fuhr Großvater Ekkert Meinecke, der auch gleichzeitig Trainer von Marcella ist, seine Enkelin im Vierspänner auf den Paradeplatz. Mit auf dem Wagen saß Jochen Künneke, Träger des silbernen Reiterkreuzes, Tanja Meinecke und der Freund von Marcella. Jochen Künneke hielt in bewegenden Worten die Laudatio für seine Schülerin. „Er war jahrelang ihr Dressurtrainer beim Reiten. Einmal jede Woche hat sie alle unsere Pferde bei ihm in Nienhagen im Unterricht geritten. Er hat ihren ganzen Werdegang mit begleitet und unterstützt. Es hat ihm mit Marcella immer viel Spaß gemacht, weil sie sehr ehrgeizig ist und alle Aufgaben, die ihr gestellt wurden, schaffen wollte.“, erzählt Tanja Meinecke.
Im Rahmen der Celler Hengstparade erhielt Marcella aus den Händen von Erika Putensen, Geschäftsführerin des Pferdesport Verbandes Hannover, die begehrte Auszeichnung. Die Urkunde überreichte Landstallmeister Dr. Axel Brockmann, der zuvor die Zuschauer über die zahlreichen Erfolge unterrichtete. Einen Blumenstrauß überreichte Michael Edzards, der erste Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Celle. Die erfolgreiche Fahrsportlerin hatte sich das Landgestüt als Ort für die Verleihung gewünscht. „Marcella liebt schon immer das Landgestüt und seine Hengstparaden“, nennt Mutter Tanja, die ihre Tochter als Beifahrerin immer auf die Turniere begleitet, die Gründe. Außerdem darf sie seit einigen Jahren den Römerwagen auf dem Abfahrplatz fahren. „Das ist jede Hengstparade ihr Highlight.“ Natürlich ist sie am liebsten auch noch selber dabei, wie z.B. nach der Europameisterschaft wo sie die Pferde Borneo und Santino auf der Parade fahren und sich ins goldene Buch eintragen durfte. „Ich war überwältigt von der immer wieder tollen Kulisse und den begeisterten Zuschauern“, schwärmt Marcella und fügt hinzu: „Ich bin Herrn Dr. Brockmann, Ullrich Müller, Frau Putensen und Herrn Künneke sehr dankbar, dass das so stattfinden konnte. Es war ein so tolles Gefühl, dieses Erleben zu können.“ Außerdem wollte sie auf diesem Wege auch gerne ihrem Großvater danke sagen, für die ganze Arbeit, Mühe und den Schweiß, den sie zusammen in diesen Erfolg gesteckt haben. Übrigens: In diesem Jahr war Marcella Meinecke erstmalig nur zweispännig unterwegs. Und auch hier zeigte sie sich mehr als erfolgreich. „Wir sind alle großen Turniere und Sichtungen für die Weltmeisterschaft im September mitgefahren. Jetzt sind wir als erste Reserve für die Weltmeisterschaft in Drebkau nominiert“, erzählt Tanja Meinecke nicht ohne Stolz. „Auch das ist ein großer Erfolg, das innerhalb eines Jahres in der Disziplin zu schaffen.“ Text und Fotos: Katarina Blasig