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Houghton Hall: Deutsches Vielseitigkeitsteam gewinnt Nationenpreis

Houghton/GBR (fn-press). Mit großem Vorsprung hat die deutsche Vielseitigkeitsmannschaft den Nationenpreis in Houghton Hall in der Nähe der britischen Universitätsstadt Cambridge gewonnen. Während das deutsche Quartett am Ende lediglich 122,2 Minuspunkte auf dem Konto hatte, sammelte das zweitplatzierte britische Team 142,5 Minuspunkte, die drittplatzierten Reiter aus den USA kamen auf 160,9 Minuspunkte.

Das Ergebnis des Nationenpreises spiegelt sich auch in der Einzelwertung des CICO3* nieder, in der sich drei der vier deutschen Teamreiter unter den ersten Fünf wiederfinden. Bettina Hoy (Rheine) landete mit Seigneur Medicott einen Start-Ziel-Sieg. Sie fügte ihrem Dressurergebnis von nur 35,3 Minuspunkten weder im Springen noch im abschließenden Gelände weitere Strafpunkte hinzu. "Wenn es mal läuft, dann läuft es", freute sich Hoy. Insbesondere da die Geländestrecke in diesem Jahr schwerer gewesen sei als noch in den Vorjahren. "Der Kurs war wesentlich technischer, stellte vor allem an den Reiter hohe Ansprüche. Man musste immer ganz genau die Linie halten", beschrieb sie. Sie selbst hatte Spaß an der Sache. "Micky (Seigneur Medicott) hat sich von Turnier zu Turnier weiterentwickelt. Er brauchte einfach seine Zeit, aber wenn er einfach mal Vertrauen hat, dann läuft es. Es war die geilste Runde, die er bisher gegangen ist, er lief wie in einer L-Prüfung."

Auch Julia Krajewski (Warendorf) beendete die Prüfung mit ihrem Olympiapferd Samourai du Thot mit ihrem Dressurergebnis von 41,1 Minuspunkten. "In der Dressur hatten wir ein, zwei kleine Fehlerchen. Aber generell war Sam sehr konzentriert, obwohl parallel zum Viereck eine andere Geländeprüfung stattfand“, sagte sie. „Das Gelände war sehr anspruchsvoll, ließ sich aber am Ende gut reiten. Allerdings musste immer wieder unterbrochen werden, weil irgendwo ein Pin abgebrochen ist.“ Diese Pins machen ein Hindernis „abwerfbar“, allerdings erfordert der Wiederaufbau Zeit. So musste auch Julia Krajewski ihren Ritt für vier Minuten unterbrechen und kam im Anschluss deutlich unterhalb der erlaubten Zeit ins Ziel.

Neun Sekunden fehlten Andreas Ostholt (Warendorf) mit So is et für eine komplette Nullrunde. Er war wie Hoy in Dressur unterhalb der 40er Marke geblieben, kassierte jedoch einen Abwurf im Springen und 3,6 Zeitfehler auf der Geländestrecke. 45,8 Minuspunkte bedeuteten Platz fünf für den Warendorfer Hauptfeldwebel. "Die Dressur war wie immer gut. Im Gelände bin ich nicht zu schnell geritten, aber insgesamt war es eine tolle Runde", sagte Ostholt. "Für mich ist Houghton Hall eines der schönsten Turniere, die es gibt. Es ist toll, durch den Park zu reiten." Etwas gewöhnungsbedürftig sei lediglich der etwas abschüssige Springplatz.

Etwas Pech hatte Perspektivgruppenmitglied Christoph Wahler (Warendorf). Er beendete die Prüfung mit 94,4 Minuspunkten auf Platz 45, davon 10 im Springen und 28,4 im Gelände. "Springen ist normalerweise sein Highligt und ich denke, dass wir die kleine Unstimmigkeit durch mehr Prüfungsroutine schnell wieder beheben können. Und im Gelände kamen wir beim Wassereinsprung etwas zu weit hineingeflogen, so dass wir die Wendung auf das nächste Hindernis verpasst haben", sagte Wahler. "Alles in allem hört sich das Ergebnis schlechter an, als es sich für mich anfühlt. Es war unsere zweite Prüfung nach einer längeren Verletzungspause und seine zweite Drei-Sterne-Prüfung überhaupt. Insofern war es insgesamt eine lehrreiche Erfahrung."

"Christoph war erster Reiter für das Team und musste im Gelände als Zweiter an den Start, ohne sich vorher andere Ritte anzusehen oder sich absprechen zu können. Insofern war das wirklich eine tolle Leistung“, lobte auch Bundestrainer Hans Melzer den Auftritt des 23-Jährigen. Auch er beschrieb die Geländestrecke um Houghton Hall als anspruchsvoll, mit interessanten Aufgaben und tollem Boden. „Auch konditionell die richtige Vorbereitung für Luhmühlen“, so Melzer. Dort wollen sich sowohl Bettina Hoy als auch Julia Krajewski und Andreas Ostholt mit ihren Pferden im CCI4* für einen Europameisterschaftsstart empfehlen. Und Christoph Wahler will im CIC3* um den Deutschen Meistertitel kämpfen.

Tags: Vielseitigkeit

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