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Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit: Bronze für das Team Hannover

Warendorf (fn-press). Beim Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit in Warendorf ist den westfälischen Teams nach 2014 erneut ein Doppelerfolg gelungen: Sowohl in der Abteilung „Ponys“ als auch bei den „Pferden“ konnte sich die Mannschaft des gastgebenden Landesverbandes in der Gesamtwertung an die Spitze setzen. In der Einzelwertung hatten allerdings andere die Nase vorn. Bei den „Pferden“ siegte Magdalena Steinle vom Team Berlin-Brandenburg mit Casino Express, bei den Ponyreitern triumphierte Emilia Vogel aus dem Rheinland mit ihrer Stute Tina. Das Team Hannover holte Bronze bei den Pferden, und Teamreiter Johannes Munk gewann auch Einzelbronze.

Fünf Teilprüfungen galt es zu bewältigen, bevor sich das westfälische Pony-Team mit die schwarz-rot-goldenen Schärpen umhängen lassen durften: Theorie, Dressur, Geländeritt, Springen und Vormustern. Mit 368,4 Punkten verwies das Quintett von Anna Roggenland die Mannschaften aus dem Rheinland und Hannover auf die Plätze. Für Westfalen starteten Antonia Schulte-Filthaut (Menden) im Sattel des EM-Ponys Classic Malina ihrer Schwester Anna, die beiden Saerbecker Amelie Nottmeier mit Katleen und Nele Kuberek mit Nouveaute de Van Gogh, der Goldene-Schärpe-Sieger von 2018, Ole Ottmann (Münster) mit Dream it sowie Linn Zepke (Telgte) mit Betty Boo, die mit Ausnahme der Theorie in allen Teilprüfungen Noten über „8“ erzielte und damit in der Einzelabrechnung den Silberrang belegte.

Die Siegerin in der Einzelwertung hatte die rheinische Mannschaft unter der Führung von Tina Hoffmann in ihren Reihen. Die 13-jährige Emilia Vogel aus Ratingen, im vergangenen Jahr ebenfalls noch Siegerin in der Goldenen Schärpe, lieferte mit einer glatten „Sehr gut“ die drittbeste Leistung beim Geländeritt ab. Besser als sie schnitten nur Tom Meier (Salzhausen) mit Talia Belle (9,2) und Johannes Munk (Wunsdorf) mit dem erst siebenjährigen Morton D (9,4) im Gelände ab und verhalfen damit dem Hannoveraner Team zur Bronzemedaille. Johannes Munk, der mit dem erst siebenjährigen Morton D nicht nur den Geländeritt, sondern auch das Stilspringen (8,7) gewinnen konnte, wurde damit selbst auch Dritter. Ein Erfolg auch für die Zuchtstätte Dahlkamp in Selm, die in Warendorf auf den Sieger in der Dressur stellte. Der schleswig-holsteinische Einzelreiter Matti Garlichs erzielte mit dem ehemaligen EM-Pony Andante D eine 9,2 im Viereck, musste jedoch nach wegen drei Vorbeiläufern an einem Eckensprung im Gelände ausscheiden.

Generell war Bundestrainer Fritz Lutter mit dem diesjährigen Pony-Starterfeld sehr zufrieden. „Wir haben ein paar Ponys gesehen, die echte Qualität haben, die galoppieren können und die wirklich großzügig springen können. Das ist eine ganz wichtige und gute Voraussetzung, um weiterzukommen. Viele der Ponys, die hier gut gegangen sind, können jeden nächsten Schritt gehen. Man muss jetzt nur sehen, wie die Reiter das umsetzen“, sagte Lutter und blickt damit optimistisch in die Zukunft. „Wir hatten in diesem Jahr aber nicht nur gute Ponys dabei, sondern auch ausgesprochen gut hingesetzte Reiter, viel besser als noch vor fünf oder sechs Jahren. Reiten lernt man eben nicht durch einen Lehrgang, sondern über einen langen Zeitraum. Das konnte man hier deutlich sehen und merken, dass sich die Reiter und Eltern schon intensiver mit dem Sport beschäftigt haben.“ Und damit meinte der Bundestrainer sicher nicht nur die Siegerin Emilia Vogel, die das Glück hat, von gleich zwei Mannschaftsolympiasiegern unterstützt zu werden, von Heimtrainer Ralf Ehrenbrink und ihrer Patentante Ingrid Klimke.

Nicht nur die Ponys und ihre Reiter kamen mit dem von Karl-Heinz Nothofer gebauten Geländestrecke gut zurecht, auch die „Abteilung Pferde“ hinterließ auf Bundestrainer Lutter einen ähnlich Eindruck. Besonders die Reiter aus Berlin-Brandenburg verstanden es, im Gelände zu überzeugen, allen voran Magdalena Steinle aus Cavertitz mit ihrem Holsteiner Schimmel Casino Express. Sie gewann nicht nur den Geländeritt, sondern eroberte sich dank Topnoten in den übrigen Teilprüfungen unangefochten die Spitzenposition. Nur weniger schlechter sahen die Richter den Geländeritt von Selina Traut vom Team Baden-Württemberg (9,3), die damit in der Endabrechnung den Silberrang belegte. Bronze in der Einzelwertung sicherte sich Viktoria Weyers (Rhede) mit ihrem Pferd Lariostea H. Die 15-Jährige punktete vor allem in der Dressur (9,0) und erzielte auch im Vormustern die Höchstnote von 10,0. In dem bis zuletzt spannenden Kampf um die Spitzenpositionen setze sie sich damit gegen Liesa Marie Rüder (Blieschendorf) mit Qualvino vom Team Schleswig-Holstein durch, die im Gelände mit einer „sehr guten“ Leistung (9,0) Vierte wurde und diese Position auch in der Einzelwertung belegt.

Für Viktoria Weyers ist es bereits das zweite Mal, dass sie mit einer westfälischen Mannschaft Gold beim Bundesnachwuchschampionat gewinnt. Bereits vor zwei Jahren gelang ihr mit Pony Zapp sogar der Doppelsieg. In diesem Jahr gingen an ihrer Seite Lioba Kruth (Münster) mit Ria WW, Laurenz Terbrack (Nottuln) mit Cayman, Anna Wecke (Aerzen) mit Cloud Nine und Gina Müller (Soest) mit Tofiffee an den Start. Gemeinsam verwies das Team von Landestrainerin Jutta Briel Vorjahressieger Schleswig-Holstein auf Platz zwei. Auf dem Bronzerang landete die nur zu dritt und damit ohne Streichergebnis angetretene Mannschaft Weser-Ems vor den Bayern.

Dass die Mannschaft Berlin-Brandenburg dahinter auf Platz fünf beendete, haben sie nur vor allem ihrer guten Geländeleistung zu verdanken. Bis dahin bildete das Quintett von Kerstin Pede noch das Schlusslicht der insgesamt zehn Verbandsmannschaften. Nicht nur dank des Geländesieges von Magdalena Steinle und einem dritten Platz ihre Teamkollegen Kay Ahilen mit Carnessa (9,2) rückte die Mannschaft zuletzt um fünf Plätze nach vorn.

Tags: Warendorf, Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit

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