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EM / U18-WM Ermelo: Goldener Tag für deutsche Junioren

Ermelo (fn-press). Vier Wettbewerbe. Viermal Gold. Dazu noch zweimal Bronze. So lautet die unfassbare Ausbeute und traumhafte Bilanz der deutschen Voltigierer vom ersten Finaltag beim Doppel-Championat im niederländischen Ermelo, wobei heute alle Entscheidungen der Junioren im Rahmen der U18-Weltmeisterschaften anstanden. Die Besonderheit des heutigen Tages bei den globalen Meisterschaften: Die Athleten von Bundestrainerin Ulla Ramge (Warendorf) und Disziplintrainer Kai Vorberg (Sassenberg) gingen lediglich in einem Wettbewerb (Pas-de-Deux) als Führende in den finalen Umlauf. Dann jedoch sicherten sich die Vertreter des Bundesadlers im „Ruitersportcentrum“ von Ermelo in der Provinz Gelderland einen Titel nach dem anderen.

Die 2019er-Champions sind: Ronja Kähler (Stahnsdorf) und Julian Kögl (Blankenfelde-Mahlow) im Pas-de-Deux, Mona Pavetic (Neuss) im Einzelvoltigieren der Damen, Jannik Liersch (Kreilling) bei den Herren sowie das Team des RSV Neuss-Grimlinghausen. Bronze sicherten sich Anna Löw und Fabian Pentrop (beide Münster) im Pas-de-Deux sowie Julian Kögl im Herren-Einzel.

Den Auftakt des Goldregens aus deutscher Sicht machten Ronja Kähler von der VRG Schäferhof und Julian Kögl vom Reitclub Grunewald. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Bundeskadervoltigierer bei den Europameisterschaften im ungarischen Kaposvár auf dem obersten Podest gestanden. Auch in Ermelo ließen die Pferdeakrobaten aus der Hauptstadt mit ihrer „West-Side-Story-Kür“ keine Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen. Im heutigen Durchgang kamen die 17-Jährige und ihr 18-jähriger Partner mit ihrem elfjährigen KWPN-Wallach Daytona und Longenführer Lars Hansen auf 8,68 Punkte. Das machte in der Summe beider Umläufe insgesamt 8,703 Punkte und damit den deutlichen Sieg für die Berlin-Brandenburger, die auch am bayrischen Leistungszentrum in Ingelsberg trainieren. Damit verwiesen sie die beiden Schweizerinnen Anja Schneider und Louisa Ryf mit großem Abstand auf den Silberrang. Die Eidgenössinnen beendeten das Championat mit 8,146 Zählern. Auch über Bronze konnte sich die deutsche Equipe freuen. Das Edelmetall erturnten Anna Löw (17) und Fabian Pentrop (17) vom Pferdesportverein Haus Getter. Die Westfalen sorgten mit dem 13-jährigen Oldenburger Sir Valentin und Longenführerin Dina Menke heute mit 8,21 Punkten sogar für die zweitbeste Wertung des Tages. Insgesamt hatten sich die Deutschen auf 8,091 Punkte vorgearbeitet – und die Silbermedaille damit nur um 0,055 Punkte verpasst.

Auch bei den Juniordamen gab es am Ende Tränen der Freude. Mona Pavetic hatte bereits gestern mit einem deutlichen Sieg in der Pflicht den Grundstein für den WM-Titel gelegt. Heute legte die 16-jährige Neusserin auf dem Rücken des zehnjährigen niederländischen Warmbluts Eyecatcher (Longe: Alexandra Knauf) mit dem Sieg in der Finalkür nach. 8,727 Punkte erhielt die Rheinländerin, die in Ermelo ihr allererstes Einzelchampionat bestritt. Damit verbuchte die Athletin vom RSV Neuss-Grimlinghausen in der Summe 8,402 Punkte. An dieses Resultat kam auch die Schweizerin Danielle Bürgi nicht mehr heran. Die Eidegenössin, die nach dem ersten Umlauf in Führung gelegen hatte und heute als letzte Starterin in den Zirkel lief, kam insgesamt auf 8,382 Punkte und somit zu Silber. Ihre Teamkollegin Samira Garius komplettierte das Podest (8,16). Die amtierende Europameisterin Fabienne Nitkowski aus Hamminkeln landete im Endklassement auf Rang vier. Die 17-jährige Rheinländerin von der VRG in den Auen beendete die WM mit dem 13-jährigen tschechischen Warmblut Dantez und Longenführerin Iris Schulten mit 8,068 Punkten. Annemie Szemes aus Baiersdorf beendete ihr erstes Championat auf dem starken sechsten Rang. Die 17-jährige Bayerin kam in einem leistungsmäßig sehr engen Feld mit ihrem zwölfjährigen bayrischen Warmblut Fernando und Longenführerin Dagmar Szemes auf 7,989 Punkte und musste damit der Österreicherin Jana Jakober knapp den Vortritt lassen (8,053). Im Finale der besten 15 Juniorinnen hatten sich jeweils drei Athletinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, zwei Amerikanerinnen, sowie jeweils eine Vertreterin aus der Slowakei, Tschechien, Dänemark und Ungarn qualifiziert.

Für eine Überraschung sorgte der Herrenwettbewerb. Hier hatte der Schweizer Sven Ris eigentlich mit einem komfortablen Abstand in Führung gelegen. Doch heute zog Jannik Liersch, der bis dato auf Silberkurs rangierte, noch am Favoriten vorbei. Der 17-jährige Vize-Europameister kassierte für seine „Asterix“-Kür mit seinem 18-jährigen Deutschen Sportpferd Elegante und Longenführer Alexander Hartl 8,23 Punkte. Damit kam der Athlet vom VV Ingelsberg auf 8,003 Punkte in der Endabrechnung. Ris, der als letzter Teilnehmer der Endrunde im Zirkel von Ermelo einlief, hatte schließlich mit der Harmonie mit seinem Pferd Acardi Van de Kapel zu kämpfen. Zweimal stoppte der Schimmel aus dem Nichts, was Ris einen Sturz und hohe Abzüge kostete. Er fiel auf 7,848 Punkte und Platz zwei zurück. Der Sieger des Tages war Julian Kögl vom Reitclub Grunewald. Der 18-Jährige aus Blankenfelde-Mahlow, der aktuell in München beim VV Ingelsberg lebt und trainiert, zeigte auf dem Rücken von Daytona (Longe: Lars Hansen) mit 8,292 Punkten die beste Kür des Tages und schob sich damit mit insgesamt 7,607 Punkten noch auf den Bronzerang vor. Simon Stolz aus Bodenheim, der dritte deutsche Herr unter schwarz-rot-goldener Flagge, war im zweiten Umlauf nicht mehr angetreten. Der 15-jährige vom VFZ Mainz-Ebersheim, der das Turnier ebenfalls mit Elegante und Longenführer Alexander Hartl angegangen war, konnte seine WM-Teilnahme nach der ersten Kür nicht fortsetzen. Bundestrainerin Ulla Ramge zog seinen Start zum Wohl des Pferdes zurück, da sich Elegante nicht auf die Kür von Stolz hatte einstellen können. Simon Stolz war aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls seines Erstpferdes Celebration kurz vor Abfahrt nach Ermelo auf das Ingelsberger Pferd umgestiegen.

Für den krönenden Abschluss des Tage sorgte schließlich das Juniorteam des RSV Neuss-Grimlinghausen. Die Mannschaft von Trainerin und Longenführerin Pauline Riedl präsentierte mit dem elfjährigen Rheinländer Smarti die mit Abstand beste Kür des Tages, für die die acht Wertungsrichter eine Wertung von 8,543 Punkten zückten. Damit stand Team Germany in der Endabrechnung bei 8,04 Punkten. Die österreichische Mannschaft von der VG Seefeld patzte schließlich am Ende ihrer Kür und kam in der Tageswertung nur auf 7,988 Punkte. Damit fielen die Voltigierer aus der Alpenrepublik in der Gesamtwertung auf 7,972 Punkte zurück und nahmen im Rahmen der Siegerehrung die Silbermedaillen entgegen. Bronze ging an das Team aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die U18-Voltigierer aus dem Bundesstaat Colorado, die das Championat mit der deutschen Longenführerin Christina Ender (RVV Equus) und ihrem Pferd Feel the Beat angetreten waren, präsentierten die zweitbeste Kür des Tages (8,383) und kamen in der Totalen auf 7,74 Punkte. Damit verwiesen die US-Girls – die vom ehemaligen dreifachen Weltmeister Christoph Lensing aus Rhede trainiert werden – das Team aus der Schweiz auf Platz vier (7,665), gefolgt von Tschechien (7,255) und Neuseeland (7,088). Die Pferdeakrobaten aus dem Südwestpazifik waren mit dem amtierenden U18-Welt- und Europameisterpferd Humphrey Bogart OLD sowie Longenführerin Andrea Blatz angetreten, die mit dem Team Nordheim in den beiden Vorjahren die Championate gewonnen hatten.

Im Medaillenspiegel der U18-Weltmeisterschaft hat Deutschland mit vier Gold- und zwei Bronzemedaillen deutlich gewonnen vor der Schweiz (dreimal Silber / einmal Bronze), Österreich (einmal Silber) sowie den USA (einmal Bronze).

Bei den Senioren stand das Technikprogramm der Einzelvoltigierer auf dem Programm. Hier konnte der Franzose Lambert Leclezio seinen Vorsprung weiter ausbauen. Der amtierende Weltmeister kam mit seinem Pferd Aroc aus Schweizer Zucht und Longenführerin Corinne Bosshard auf 8,555 Punkte. Der amtierende Vizeweltmeister Jannik Heiland zeigte ebenfalls ein starkes Programm. Der 27-jährige Ingenieur aus Wulfsen verbuchte auf dem Rücken seines Erfolgspferdes Dark Beluga mit Longenführerin Barbara Rosiny 8,403 Punkte. WEG-Bronzemedaillengewinner Thomas Brüsewitz belegte Rang drei der Tageswertung. Der 25-jährige Kölner, der vor zwei Wochen zum vierten Mal in Folge den CHIO in Aachen gewonnen hatte, voltigierte auf dem Rücken von Eyecatcher (Longe: Alexandra Knauf) zu 8,036 Punkten. Jannis Drewell aus Gütersloh folgte auf Rang vier. Der 28-jährige Europameister von 2015 und Weltcup-Sieger der Jahre 2017 und 2018, voltigierte mit Qualimero OLD und seiner Mutter Simone Drewell an der Longe zu 7,818 Punkten.

Bei den Damen sicherte sich die Österreicherin Katharina Luschin den Tagessieg. Sie erhielt für ihre Technikkür 8,764 Punkte. Auf Platz zwei landete Janika Derks aus Dormagen. Die 29-jährige Physiotherapeutin vom RSV Neuss-Grimlinghausen, die nach dem ersten Umlauf auf Platz zwei liegt, erhielt mit ihrem Pferd Carousso Hit und ihrer Longenführerin Jessica Lichtenberg 8,414 Punkte. Platz drei ging an Luschins Teamkollegin Jasmin Lindner. Die Weltmeisterin von 2016 erhielt 8,278 Punkte. Dahinter folgte Corinna Knauf vom VV Köln-Dünnwald. Die 26-Jährige erhielt mit ihrem Pferd Fabiola W und Longenführerin Alexandra Knauf 7,952 Punkte. Pauline Riedl aus Neuss, die dritte Starterin unter schwarz-rot-goldener Flagge, landete auf Rang zehn. Die 25-Jährige Aachenerin vom RSV Neuss-Grimlinghausen bekam für ihre Technikkür mit Flamant und Longenführerin Jessica Lichtenberg 7,579 Zähler.

Tags: EM Voltigieren, WM Voltigieren

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