Erfolgreiche Meisterprüfung der Pferdewirte
Echem (psvhannover-aktuell). Mit der letzten Prüfungsleistung am 18. Juni 2019 im LBZ Echem haben elf Teilnehmer den Fortbildungsabschluss zur Pferdewirtschaftsmeister erfolgreich bestanden. Organisiert und durchgeführt von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, umfasst der im Oktober 2017 begonnene Vorbereitungslehrgang in den Fachrichtungen Pferdehaltung und Service und Pferdezucht die drei Prüfungsteile Pferdehaltung, Pferdeeinsatz, Pferdezucht und Dienstleistungen, Betriebs- und Unternehmensführung sowie Berufsausbildung und Mitarbeiterführung.
Im fachlichen Prüfungsteil mussten die Prüflinge ein Arbeitsprojekt durchführen, dass sich auf die laufende Bewirtschaftung eines pferdewirtschaftlichen Unternehmens und für dessen weitere Entwicklung mit Bezug zur gewählten Fachrichtung von Bedeutung ist. Themenstellungen wie „Einstreuvarianten in der Boxenhaltung“, „Verbesserung des Stallklimas und des Pferdewohls“, aber auch „Optimierung der Fütterung in unterschiedlichen Nutzungsrichtungen“ brachten weitreichende Erkenntnisse für die Praxis und die Teilnehmer.
Im Prüfungsteil Betriebs- und Unternehmensführung stand ebenfalls ein Arbeitsprojekt in Form einer schriftlichen Dokumentation im Mittelpunkt, wobei eine komplexe betriebswirtschaftliche Aufgabe sich mit der weiteren Betriebsentwicklung beschäftigt. Beispielsweise wurden die Auswirkungen einer größeren Investition, die Existenzgründung eines Reitschulbetriebes oder die Aufnahme eines neuen Betriebszweiges unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten kalkuliert. Darüber hinaus mussten beide Arbeitsprojekte nicht nur auf hohem Niveau durchgeführt und dokumentiert werden, sondern auch jeweils in einem Fachgespräch dem Prüfungsausschuss vorgestellt und erläutert werden.
Der Prüfungsteil Berufsausbildung und Mitarbeiterführung bestand aus der Durchführung einer Ausbildungssituation, d. h. einer fachbezogenen Unterweisung eines Auszubildenden und wurde im Teil Mitarbeiterführung durch eine Fallstudie komplettiert, in der für eine betriebliche Problemsituation Handlungsoptionen und Lösungsmöglichkeiten aus Sicht des Betriebsleiters aufgezeigt werden mussten. Situationen, die in die Führungsverantwortung des Betriebsleiters fallen oder seine Kompetenz in der Betriebsorganisation fordern, sind hier beispielhaft zu nennen. Ergänzt werden alle drei Prüfungsteile jeweils durch eine schriftliche Prüfung.
Die Ausrichtung des Meisterkurses auf projektbasierte Themenstellungen mit einem engen Betriebsbezug, sowohl im fachlichen als auch im betriebswirtschaftlichen Teil, stellte wiederum eine große Herausforderung für Teilnehmer, Referenten, Prüfer und Kursbetreuer dar. Andererseits entstehen hierdurch große Potentiale hinsichtlich der Entwicklung beruflicher Handlungskompetenzen, der Betriebsführung, der Bearbeitung und Lösung einzelbetrieblicher Problemstellungen und das alles mit dem entsprechenden Fachrichtungsbezug, der schon seit Jahren in der Erstausbildung vorgegeben ist.