Grammy K und Klosterhof's Jarle Baroness sind die besten Allrounder
Verden (fn-press). Die fünfjährige Hannoveraner Stute Grammy K und Fjordpferdstute Klosterhof's Jarle Baroness sind die Siegerinnen des Bundesweiten Championats des Freizeitpferde/-ponys. Im Rahmen der Verdiana in Verden stellten die beiden in fünf Teilwettbewerben ihre Allrounderqualitäten unter Beweis.
„Das Tolle ist, dass es so vielseitig ist. Dass nicht nur der Gang bewertet wird, sondern auch die Gelassenheit und das Zusammenspiel von Pferd und Reiter“, beschreibt die Reiterin von Grammy K, Carolin Klatte (Wardenburg), den besonderen Reiz des „Freizeitpferdechampionats“. „Diese Prüfung ist für alle Pferde, egal, was sie später mal machen sollen, die beste Vorbereitung. Sie müssen alles lernen, man ist vielseitig unterwegs. Und es ist doch auch toll, ein gehorsames Pferd zu haben“, ergänzt ihre Mutter, Susanne Klatte, die Züchterin von Grammy K. In allen fünf Teilwettbewerben des Championats – von der Rittigkeitsaufgabe im Viereck, über den Fremdreitertest, den Gehorsamsparcours und die Gangartenüberprüfung bis hin zum Gruppengeländeritt inklusive einzeln zu reitender Geländesprünge erzielte die Rappstute (von Goldfever II – Dauphin) Topnoten und gefiel durch ihre Gelassenheit in allen Situationen. Selbst durch einen davonfliegenden Sonnenschirm ließ sie nicht aus der Ruhe bringen. Der sollte als Gehorsamsaufgabe eigentlich nur umrundet werden, wurde jedoch kurz zuvor durch eine Windböe aus der Haltung gerissen. „Sie guckt zwar. Sie ist aber nicht jemand, der dann sofort die Flucht ergreift, sondern sie wartet auf den Reiter, hört dann was ich sage“, sagte Klatte über ihr Pferd, das sie selbst angeritten und ausgebildet hat.
Für Carolin Klatte ist es bereits der zweite Sieg im Bundesweiten Championat des deutschen Freizeitpferdes/-ponys. Vor vier Jahren sicherte sie sich mit der mittlerweile in M-Dressur platzierten und ebenfalls von Goldfever II abstammenden Gaudera den Titel und - damals wie heute – zusätzlich den Titel der Hannoveraner Freizeitpferdechampionesse.
In diesem Jahr wurde es zum Ende allerdings knapp. Mit insgesamt 86,7 Punkten trennten Klatte und Grammy K gerade einmal sieben Zehntel von der zweitplatzierten Oldenburger Schimmelstute Feline (v. Fairbanks). Diese erzielte mit ihrer erst 13-jährigen Reiterin Mija Metzen (Langen-Geestland) eine glatte „10“ für das flüssige Überwinden der kleinen Geländehindernisse und kam am Ende auf 86,0 Punkte. Im vergangenen Jahr war das junge Paar noch Dritter geworden. Bronze in diesem Jahr ging an den Hannoveraner Leopold (v. Lissaro), der von Sarah Junk (Moisdorf) vorgestellt wurde (79,8), ebenso wie der Viertplatzierte Mastro’s Voice, ein erst vierjähriges Deutsches Reitpony von Coelenhage's Purple Rain (79,6).
Nachfrage nach Freizeitpferdechampionat steigt
Bereits zum elften Mal hieß es in diesem Jahr „Bühne frei“ für die Freizeitpferde und -ponys und ihre Reiter – allerdings zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als in den Vorjahren. Grund dafür war die Vorverlegung der Verdiana vom üblichen Augusttermin auf den 1. Mai. Dem Interesse tat dies jedoch wenig Abbruch. Erneut gab es eine Warteliste fürs Championat. Insbesondere die Nachfrage nach dem für alle offene Championat ist in den vergangenen Jahren ständig gewachsen. In diesem Jahr war Zahl der Teilnehmer in der alters- und rasseoffenen Abteilung mit 31 fast doppelt so hoch wie in der Abteilung für die vier- bis siebenjährigen Pferde aus deutscher Zucht.
Der Sieg ging hier an die Fjordpferdestute Klosterhof's Jarle Baroness, vorgestellt von Christina Tietgen aus Reinbek. „Ich habe meine Stute als Jährling geschenkt bekommen und kenne auch ihren Vater Stedjeblakken gut, der bei mir als Pachthengst aufgestellt war“, berichtete die Reiterin, die früher selbst eine kleine Fjordpferdezucht betrieben hat. Für das Paar war es der zweite Start beim Bundesweiten Championat des Freizeitpferde-/ponys in Verden. Im vergangenen Jahr waren sie noch Sechste. „Der Fremdreitertest und der Gruppengeländeritt“, verriet Tietgen auf die Frage, was in diesem Jahr besser gelaufen sei. Insgesamt kamen für das Paar 86,3 Punkte zusammen, ein Punkt mehr als für den Zweitplatzierten Nytos W, einen 14-jährigen Haflinger von Novaris, der von Nikola Kammin (Wolfenbüttel) geritten wurde. Auf dem dritten Platz landete das bereits 17-jährige Deutsche Reitpony Malisard von Mariano, das im Fremdreitertest am besten von allen Teilnehmern abschnitt und mit einer glatten 10 belohnt wurde. Geritten wurde Malisard von Patrick Kliche aus Euskirchen. Insgesamt kamen für dieses Paar 84,8 Punkte zusammen.