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Göteborg: Daniel Deußer und Tobago Z beenden Weltcup-Finale auf Platz vier

Göteborg (fn-press). Mit einer tollen Aufholjagd dank zweier fehlerfreier Runden zum Abschluss haben Daniel Deußer und sein Hengst Tobago Z noch Platz vier beim Weltcup-Finale in Göteborg (SWE) erkämpft. Die Strafpunkte für je einen Abwurf in der ersten und zweiten Teilprüfung ließen letztlich keinen Platz auf dem Podest zu. Trotz Platz 14 tritt auch Christian Ahlmann die Heimreise mit einem positiven Gefühl für die anstehende Freiluft-Saison an. Ludger Beerbaum gab im letzten Springen nach einem deutlichen Fehler auf.

„Heute war einfach nicht mehr drin, da ich auf die Fehler der anderen angewiesen war. Ich bin mit hohen Erwartungen hier her gefahren, weil Tobago in den letzten Wochen einfach super gesprungen ist. Im Zeitspringen habe ich vielleicht ein bisschen zu viel Risiko genommen, der Fehler war am Ende ausschlaggebend“, sagte Deußer, der nach drei Qualifikationssiegen als Führender des Weltcup-Rankings angereist war. „Heute hätte es nicht besser sein können, mein Pferd ist super in Form und es gibt mir ein gutes Gefühl, dass er auf so einem Turnier bis zum letzten Tag so springen kann. Ich gehe jetzt mit einem guten Gefühl in die weitere Saison.“

Sein elfjähriger Zangersheider Hengst Tobago, den der gebürtige Hesse seit gut drei Jahren reitet, bestritt in Göteborg sein erstes Weltcup-Finale. Im Zeitspringen zum Auftakt ging Deußer ein hohes Risiko, schaffte zwar die schnellste Zeit, kassierte aber einen Abwurf. Auch in der zweiten Teilprüfung unterlief Deußer ein ärgerlicher Fehler, sodass er als Zehnter in den Finaltag starten musste und auf Schnitzer der Konkurrenz hoffen musste. Nicht alle taten ihm diesen Gefallen. Vor allem nicht die starken Schweizer Steve Guerdat und Martin Fuchs. Die beiden hatten bei den Weltreiterspielen in Tryon die Plätze zwei und drei hinter Weltmeisterin Simone Blum belegt. Und auch in Göteborg bewiesen sie, dass sie und ihre Pferde in Top-Form sind. Guerdat siegte mit dem KWPN-Wallach Alamo, Fuchs belegte mit dem Westfalen Clooney (von Cornet Obolensky – Ferragamo) Platz zwei. Dritter wurde Lokalmatador Peder Fredricson mit Catch Me Not.

Viel gelernt

Als zweitbestes deutsches Paar belegten Christian Ahlmann und Clintrexo Z Platz 14. Die beiden hatten die Weltcup-Qualifikation in Mechelen Ende 2018 gewonnen. Auch für den erst neunjährigen Schimmelhengst war es die Premiere beim Weltcup-Finale. Im Auftaktspringen von Göteborg blieben die beiden noch fehlerfrei und rangierten vorläufig auf Rang sieben, sammelten über Tag zwei und drei hinweg jedoch zu viele Strafpunkte, um sich auch am Ende unter den Top-Ten zu platzieren. „Clintrexo ist eigentlich an allen Tagen gut gesprungen, aber am Ende sind einfach zu viele Stangen heruntergefallen. Für das erste Weltcup-Finale ist es ok, aber ich hatte mir ehrlich gesagt mehr ausgerechnet“, lautete das Fazit von Christian Ahlmann, der neben der Quali in Mechelen auch jene in Leipzig gewonnen hatte und zweitbester Reiter der Westeuropa-Liga war. „Man hat gesehen, dass Clintrexo noch Erfahrung fehlt und er ein solches Championat noch das ein oder andere Mal mitmachen muss, bis alles richtig sitzt. Aber ich denke, dass wir gestärkt hier herausgehen und sich das im Laufe der Saison noch auszahlen wird. Das ist das Positive, was ich mitnehme.“

Grenzen aufgezeigt

Ludger Beerbaum setzte am letzten Tag, wie schon im Zeitspringen, auf den Holsteiner Casello (von Casall – Carolus), mit dem er bei den Olympischen Spielen in Rio die Bronzemedaille für das deutsche Team abgesichert hatte. Die beiden waren an Tag eins in Göteborg mit einem Fehler gestartet. In der zweiten Teilprüfung hatte Beerbaum auf den Rheinländer Cool Feeling (von Cornado NRW – Lancer II) gesetzt und mit ihm nach einem fehlerfreien Umlauf das Stechen erreicht, wo die beiden nach einem Flüchtigkeitsfehler gleich am ersten Sprung einen Abwurf kassierten. Der letzte Tag im Göteborger Scandinavium gab Beerbaum nach einem Abwurf und einem folgenden Fehler frühzeitig auf. „Das Ende war leider nicht so dolle. Ich habe draußen schon gedacht, dass der Tank ein bisschen leer ist. Erst der Fehler am Aussprung der Dreifachen, dann hatte ich nicht genügend Anlauf, sodass die Planke zu weit weg war“, analysierte der Routinier seinen Ritt. „Ich hatte gedacht, dass ich es unter die ersten Zehn locker schaffen könnte, aber da bin ich jetzt weit von weg. Hier wurden uns Grenzen aufgezeigt.“

Dominante Schweizer

Bundestrainer Otto Becker durfte sich letztlich über die fast gelungene Aufholjagd von Daniel Deußer freuen und nahm weitere Erkenntnisse aus dem Finale der Hallensaison mit. „Glückwunsch an die Schweizer, die beiden sind unglaublich geritten. Daniel war aber auch auf demselben Niveau. Er hat am ersten Tag viel riskiert, war zwar Schnellster, hatte aber diesen ärgerlichen Fehler. Ludger hat über das ganze Turnier gute Runden gezeigt, aber etwas Pech gehabt. Der Flüchtigkeitsfehler im Stechen am zweiten Tag war schade. Heute hat er es mit einem Galoppsprung weniger auf die Planke versucht, aber der Plan ging nicht auf. Bei Christians jungem Pferd hat man gemerkt, dass ihm bei so einem Championat noch die Erfahrung fehlt. Trotzdem ist das ein Paar für die Zukunft.“

Tags: Weltcup-Finale Springen

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