Vielseitigkeits-Saisonauftakt in Luhmühlen: Krajewski und Klimke vorne
Luhmühlen (fn-press). Der Heideort Luhmühlen ist in diesem Jahr nicht nur Schauplatz der Europameisterschaften, sondern begrüßte am Wochenende die Vielseitigkeitsreiter auch zum Saisonstart. In der Auftaktprüfung, einer internationalen Drei-Sterne-Prüfung CCI3*-S (bisherige Bezeichnung CIC2*), siegte Julia Krajewski (Warendorf) mit Samourai du Thot mit knappem Vorsprung vor Ingrid Klimke (Münster) mit ihren Pferden SAP Hale Bob OLD und Asha P.
Die beiden Spitzenreiterinnen und Teamkolleginnen der Vorjahres-WM in Tryon lieferten sich von Beginn an ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg. Nach der Dressur führte Ingrid Klimke mit Hale Bob vor Julia Krajewski, im Springen leisteten sich beide jeweils einen Abwurf im Springen und tauschten dann im abschließenden Geländeritt die Plätze. Die Europameisterin und WM-Dritte war zwei Sekunden langsamer als ihre Konkurrentin und kam auf ein Endergebnis von 24,2 Minuspunkten. Für Krajewski, die die schnellste Runde in dieser Prüfung drehte, waren es 23,9 Minuspunkte und das bedeutete den Sieg. Nur knapp über der Bestzeit kam Klimke auch mit ihrem Nachwuchspferd Asha P ins Ziel der Geländestrecke, machte damit drei Plätze gut und wurde Dritte (Endstand 27,1 Minuspunkte). Ganz ohne Zeitfehler bewältigte an diesem Tag jedoch keiner der 71 Teilnehmer die ersten Abteilung die Geländestrecke.
Ebenfalls in den TopTen landeten Klimkes und Krajewskis WM-Mitstreiter Kai Rüder (Blieschendorf) mit Colani Sunrise (Sechster/32,3 Minuspunkte) und Andreas Dibowski (Döhle). Letzterer allerdings nicht seinem Championatspferd FRH Corrida, sondern mit dem zehnjährigen Polen Barbados, mit dem seine Tochter Alina bereits bei Junioren-EM am Start war (Platz acht/34,6). Zwischen den beiden konnte sich Julia Krajewski mit Zweitpferd Amande de b’Neville auf Platz sieben platzieren (33,1). Direkt an die WM-Riege anknüpfen konnten der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger Peter Thomsen (Lindewitt) mit Sir Boggles auf Platz neun (34,9) sowie Michael Jung (Horb) mit Lennox. Der dreifache Olympiasieger startete von Platz drei nach Dressur, ließ sich im Gelände allerdings so viel Zeit, dass er am Ende Zehnter wurde (35,3).
Nahezu alle Reiter der deutschen Vielseitigkeits-Szene, die sich eine Chance auf einen EM-Start im August ausrechnen, nutzten die Chance auf einen Saisonstart in Luhmühlen. „Wir haben hier schöne Trainingsrunden gesehen, die die Eindrücke der ersten Lehrgänge in Warendorf bestätigt haben. Alle Kaderreiter sind gut durch den Winter gekommen, das milde Wetter hat dazu natürlich sein Übriges dazu beigetragen“, sagte Bundestrainer Hans Melzer. Lediglich Josefa Sommer (Immenhausen) und Sandra Auffarth (Ganderkesee) fehlten auf der Starterliste, ebenso wie der Hannoveraner Chipmunk FRH, der kürzlich in Stall von Michael Jung wechselte. „Josefa und Sandra haben eine andere Planung und steigen erst etwas später in die Saison ein“, erklärte Melzer. „Und für Michael und Chipmunk liegt der Fokus eindeutig auf den Olympischen Spielen 2020. Die beiden müssen sich jetzt erst einmal aufeinander einstimmen. Was aber nicht heißt, dass vielleicht doch noch Plan B zum Tragen kommt. Der lautet, dass die beiden noch in diesem Jahr versuchen, sich die formale Qualifikation für den Start in Tokio zu sichern.“
Calvin Böckmann gewinnt Nachwuchs-Abteilung
In der Abteilung der jüngeren Reiter setzte sich Calvin Böckmann (Lastrup) mit Altair de la Cense an die Spitze. Als nur einem von drei Reitern gelang dem Ex-Ponyeuropameister einer von nur drei Nullrunden im Gelände, so dass er die Prüfung mit seinem Dressurergebnis von 27,5 Minuspunkten abschloss. Die Plätze zwei (32,9) und fünf (35,4) belegte Perspektivgruppenmitglied Christoph Wahler (Warendorf(Bad Bevensen), Gewinner des U25-Förderpreises Vielseitigkeit 2018, mit Schimmel Carjatan S beziehungsweise Ignatz. Auf dem dritten Platz landete Kari Ingrid Gunzenhäuser, mit dem früher von Marina Köhncke gerittenen Let’s Dance (33,1).