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Konle und Baier neu in die Bundesjugendleitung gewählt

Ludwigsburg (fn-press). In der Bundesjugendleitung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) gibt es zwei neue Gesichter. Im Rahmen der Jahrestagung in Ludwigsburg wählte der FN-Bundesjugendausschuss Maren Konle als Bundesjugendsprecherin und Maja Baier für das Ressort Allgemeine Jugendarbeit neu in die Bundesjugendleitung. Darüber hinaus stimmte der Jugendausschuss einer neuen Jugendordnung zu.

Maren Konle ist seit 2016 Landesjugendsprecherin in Hessen. In geheimer Wahl wurde die Marburger BWL-Studentin zunächst von ihren Landesjugendsprecherkollegen als Kandidatin für das Amt der Bundesjugendsprecherin vorgeschlagen und anschließend vom Jugendausschuss bestätigt. Die 20-Jährige sammelte erste Reiterfahrungen auf Schulponys im Verein, nahm an Schulpferdecups teil und später dann mit einem Turnierpferd am Landesvierkampf. 2015 wechselte sie Seite vom Reiter auch zum Betreuer und Veranstalter. Seither kümmert sie sich um die Schulpferdecups ihres Vereins und auf Kreisebene. 2016 wurde sie ins Vorreiter-Team der FN und zur Landesjugendsprecherin gewählt und initiierte in dieser Funktion unter anderem die Gründung eines Jugendteams in Hessen.

Auszeichnung „Junges Ehrenamt für Friederike Lammert“

Maren Konle tritt die Nachfolge von Friederike Lammert an. Die Freiburger Rechtsstudentin verabschiedete sich turnusgemäß aus dem Amt. Für ihr Engagement in den vergangenen vier Jahren wurde die 22-Jährige gerade erst im Oktober mit der Jugend-Ehrennadel der Deutschen Sportjugend geehrt. Von der FN erhielt sie in Ludwigsburg die Auszeichnung „Junges Ehrenamt“. Es war das vierte Mal, dass dieses Auszeichnung vergeben wurde.
In der Bundesjugendleitung sind jeweils zwei Bundesjugendsprecher vertreten, die im Abstand von zwei Jahren für jeweils vier Jahre gewählt werden. Nicht zur Wahl stand daher die zweite Bundesjugendsprecherin Kira Schönberg (23) aus Hannover.

Maja Baier neu in der Bundesjugendleitung

Neu gewählt wurde allerdings ein Vertreter für das Ressort Allgemeine Jugendarbeit. Hierfür fand die einzige Kandidatin, Maja Baier, die Zustimmung aller Delegierten. Die 22-jährige Lehramtsstudentin der Germanistik und Politikwissenschaften engagiert sich bereits seit Jahren als Schulsprecherin und ehrenamtlich in verschiedenen, insbesondere politischen Projekten, aber auch im Pferdesport. Mit 16 legte sie die Prüfung zum Trainerassistenten ab und gestaltet seither die Jugendarbeit im Kinderreitsportzentrum in Bensheim mit, inklusive Hinführung von Kindern und Jugendlichen zum Turniersport. 2015/2016 gehörte sie zu den Absolventen des Pilotprojekts Trainer C Kinderreitsport, in diesem Jahr bestand sie die Prüfung zum FN-Berittführer. Maja Baier tritt die Nachfolge von Juliane Schulz (Düsseldorf) an, die aus privaten Gründen ihr Amt niederlegte.

Neue Jugendordnung verabschiedet

Abgestimmt wurde in Ludwigsburg auch über die komplett überarbeitete Jugendordnung der FN, die nun in Kraft tritt, sobald sie vom FN-Beirat Sport bestätigt ist. Neu darin ist unter anderem eine genaue Beschreibung der Aufgaben der Bundesjugendleitung. Dieser obliegt die Beratung, Kontrolle und Entscheidung in allen Angelegenheiten, für die sie gemäß Jugendordnung zuständig ist: die Führung der Deutschen Pferdesportjugend gemäß den in der Jugendordnung festgelegten Grundsätzen und den Beschlüssen des Ausschusses Jugend, die Erarbeitung von zukunftsorientierten Projektaufträgen, die Weiterentwicklung der Pferdesportjugend, die Wahrnehmung der spitzensportlichen Aufgaben gemäß Verfahrensordnung DOKR in der jeweiligen AG Nachwuchs, die Erarbeitung der Jahresberichte für den Ausschuss Jugend sowie die Benennung von Vertretern für weitere Fachgremien zur Bearbeitung von besonderen zeitlich begrenzten Aufgaben.

Reiterjugend gegen Alkoholmissbrauch

Ergänzt wurde die Jugendordnung auch durch den ausdrücklichen Hinweis, dass sich die Deutsche Reiterjugend gegen jeglichen Alkohol- und Drogenmissbrauch und gegen Doping wendet und für Kontrollen gemäß dem Anti-Doping-Reglement steht. „Das ist ein Thema, bei dem wir alle hinschauen müssen“, sagte Bundesjugendwartin Heidi van Thiel. „Und das nicht nur wegen der aktuellen Vorwürfe gegen einige Kaderreiter, die im Sommer im SPIEGEL erhoben wurden.“
Wie Alkoholgenuss zur Sucht wird und über deren Folgen berichtete in Ludwigsburg ein trockener Alkoholiker: „Ich bin Timo, bin 42 Jahre alt und Frührentner“, begann er seinen ehrlichen und erschütternden Vortrag, in dem er seinen Weg schilderte von der Abhängigkeit über Arbeitslosigkeit, mehrere Entziehungsversuche bis zum Zeitpunkt, in dem er nur knapp dem Tod entrinnen konnte. Heute unterstützt er die Suchtberatung durch Vorträge an Schulen und Kindergärten. „Immer, wenn Ihr Alkohol trinkt und dem ein ‚weil‘ hinzufügt – weil ich Spaß haben will, weil ich runterkommen will, weil ich selbstsicherer sein will – dann schüttet ihn am besten ganz schnell weg“, so seine eindringliche Empfehlung. „Denn bei der Sucht geht es primär nicht um die Substanz, es geht um das Gefühl, das man immer wieder erleben will“, sagte er. Dass nicht nur Alkohol Abhängigkeit erzeugen kann, machte er den Anwesenden im Übrigen gleich zu Beginn deutlich: „Stellt Euch doch mal vor, Ihr müsst jetzt euer Smartphone vier Wochen lang in einen Schrank einschließen….“

Eine eigene Kampagne unter dem Namen „Null Prozent Alkohol – 100 Prozent Pferdesport“ plant die Jugendleitung des Pferdesportverbands Berlin-Brandenburg für 2019. Mit Merkblättern zum Umgang mit Alkohol für Veranstalter und Teilnehmer, Bannern und Bandenwerbung auf Veranstaltungen, Plakaten in Vereinen und auf Veranstaltungen sowie einer Sensibilisierung der Trainer und Richter für das Thema soll das Thema Alkohol im Sport und Alkoholmissbrauch in den Fokus gerückt werden und der Alkoholkonsum während Turnierveranstaltungen eingedämmt werden. „Diese Pilotmaßnahme lässt sich später auch auf andere Verbandsbereiche erweitern“, so Heidi van Thiel. Im Bereich Jugendspitzensport sind für 2019 ebenfalls weitere Seminare geplant. So hat das Thema „Alkohol“ bereits seit Anfang 2018 als eigenes Unterrichts-Modul Eingang in das Lehrgangssystem am Bundesleistungszentrum des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) gefunden.

Aus Bundesnachwuchschampionat Dressur Junioren wird Bundesnachwuchschampionat Pferde (U15)

Nicht zuletzt hatte der Bundesjugendausschuss wieder über einige Anträge zu Ausschreibungen von Bundesveranstaltungen zu entscheiden. Erstmals hat das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in diesem Jahr ein deutsches Team zu den Children-Europameisterschaften Dressur entsandt. Nationaler Saisonhöhepunkt für diese Zielgruppe ist das Bundesnachwuchschampionat, das künftig Bundesnachwuchschampionat Pferde (U15) heißt, bei dem künftig die EM-Dressuraufgaben (Mannschafts- und Einzelwertung) in der Qualifikation geritten werden. Wie beim Preis der Besten findet dabei die Wertnotenfindung durch getrenntes Richten statt. Das Finale Pferde (U15) findet weiterhin mit Pferdewechsel der besten drei Paare statt.
Eine weitere Änderung betrifft das Bundesnachwuchschampionat Dressur Ponys. Hierzu sind künftig keine Mitglieder der Nachwuchskader 1 und 2 (Ponyreiter, Children, Junioren) mehr zugelassen. Auch diesem Antrag stimmte der Bundesjugendausschuss zu.

Tags: Bundesjugendausschuss, Bundesjugendleitung

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