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Tierwohl-Medaille 2018 für Studie zu Schlafmangel bei Pferden

Ingelheim (fn-press). Bereits zum zweiten Mal hat der Unternehmensbereich Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim die Tierwohl-Medaille in den Kategorien Rind, Schwein, Pferd und Kleintier verliehen. Die Auszeichnung honoriert innovative und in der Praxis anwendbare Arbeiten zur Verbesserung des tierischen Wohlbefindens. In der Kategorie Pferd erhielten die beiden Fachtierärztinnen Dr. Anna-Caroline Wöhr und Dr. Christine Fuchs die Tierwohl-Medaille. Sie beschäftigten sich in einer Studie mit den schwerwiegenden Folgen von REM-Schlafmangel bei Pferden.

Bisher wurde sowohl unter Laien als auch Tierärzten angenommen, dass Pferde, die immer wieder aus einer Ruhephase heraus plötzlich kollabieren und sich dabei oftmals schwere Verletzungen zuziehen, an Narkolepsie und somit an einer Gehirnerkrankung leiden. Die beiden Forscherinnen von der Ludwig-Maximilians-Universität in München bewiesen nun jedoch erstmals, dass es sich bei den beobachteten Kollapsen um die Folge eines REM-Schlafmangels handelt. Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement, auch Traumschlaf genannt) ist eine Schlafphase, die Pferde ausschließlich im Liegen erreichen, da in dieser Zeit alle Muskeln erschlaffen. Die Forscherinnen fanden heraus, dass sich Pferde, die zum Beispiel aufgrund ihrer Haltungsbedingungen unter Stress stehen, seltener ablegen und somit auch seltener in den REM-Schlaf fallen. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle dabei, ob sich ein Pferd ablegt oder nicht, zum Beispiel die Größe der zur Verfügung stehenden Liegefläche, die Art des Einstreumaterials, das Stallklima oder die Rangordnung in Gruppenhaltungen.

Aus ihrer nun ausgezeichneten Studie „Stilles Leiden: REM-Schlafmangel beim Pferd“ leiteten die Forscherinnen zudem konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Haltungsbedingungen von Pferden ab. Schon einfache Maßnahmen wie die Umstellung des Pferdes, eine Verbesserung des Liegekomforts oder eine Änderung der Gruppenzusammensetzung, können zur Verringerung der Anfälle oder sogar zu einer kompletten Genesung des Pferdes und somit zu einer deutlichen Verbesserung des Tierwohls führen. „Die beiden ausgezeichneten Tierärztinnen leisten mit ihrer Arbeit einen großen Beitrag dazu, das Thema „Schlaf beim Pferd“ in das Bewusstsein von Tierärzten und Pferdehaltern sowie -besitzern zu befördern und neue Aspekte aufzuzeigen, wie das Wohl der Pferde in Einzel- und Gruppenhaltungen verbessert werden kann“, sagte Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der FN-Abteilung Veterinärmedizin und Tierschutz. Zusammen mit Dr. Margit Zeitler-Feicht vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technischen Universität München sowie Prof. Dr. Peter Stadler, Leiter der Klinik für Pferde der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, bildete Lagershausen die Jury in der Kategorie Pferd.

Hintergrund der Tierwohl-Medaille:

Der Unternehmensbereich Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim legt großen Wert darauf, eng mit Universitäten und Tierarztpraxen zusammenzuarbeiten. Durch die Vergabe der Tierwohl-Medaille 2018 bestätigt das Unternehmen seinen Fokus auf Prävention und die Entwicklung neuartiger Tiergesundheitslösungen. Mit der Tierwohl-Medaille fördert das Unternehmen insbesondere wissenschaftliche Konzepte mit dem Ziel, Schmerzen und Leiden bei Tieren zu vermindern. Je Kategorie sichtete eine unabhängige, dreiköpfige Jury die eingereichten Arbeiten. Je zwei Juroren aus der Wissenschaft und ein Juror mit praxisnahem Hintergrund zeichneten die Forscherinnen und Forscher aus. fn-press/Boehringer

Tags: Tierwohl

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