WEG 2018: Dressur-Kür abgesagt
Tryon/USA (fn-press). Bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA werden keine Medaillen in der Grand Prix Kür vergeben. Da im Bundestaat North Carolina aufgrund der Ausläufer des Sturms Florence heftige Regenfälle erwartet werden, hat der WM-Veranstalter alle Wettbewerbe für Sonntag abgesagt. Während das finale Springen der Vielseitigkeitsreiter auf Montag verschoben wird, ist das für die Kür der Dressurreiter aufgrund des Rückflug-Termins der Pferde keine Option.
„Es wird hier seit zwei Tagen darüber diskutiert, was mit der Kür passiert, weil bekanntlich gewisse Wetterkapriolen drohen, die nicht erst seit gestern bekannt sind“, sagte der deutsche Dressur-Equipechef Klaus Roeser in Tryon. „Verschiedene Optionen wurden geprüft, unter anderem die Verlegung auf Montag. Das hätte aber bedeutet, dass wir am Sonntag aufgrund des erwarteten Regens nicht draußen trainieren könnten. Außerdem steht der Rückflug der europäischen Pferde für Montagabend fest. Wir können kein Pferd eine Prüfung gehen lassen und es anschließend auf den Flieger stellen. Das ist in keinster Weise vertretbar. Dieses Risiko kann und darf keiner eingehen. Aus veterinärmedizinischer Sicht ist das ein No-Go, allein wegen der Kolik-Gefahr.“
Es sei auch die Option diskutiert worden, die Kür im kleineren Stadion auszutragen, wo bereits die Dressur der Vielseitigkeitsreiter stattgefunden hat. „Dann hieß es aber, dort stehen keine TV-Kameras zur Verfügung“, sagte Roeser. „Dann kam die Überlegung auf, die Kür in die Halle zu verlegen. Das hätte aber bedeutet, dass alle Dressurpferde den Stall wechseln müssen. Außerdem hätte der Boden ausgetauscht werden müssen.“ Am Samstagnachmittag wurde in der sogenannten Indoor-Arena noch der Reining-Wettbewerb ausgetragen – auf einem speziell für die Western-Manöver geeigneten Sandboden. „Sowohl die Briten als auch die US-Amerikaner haben gesagt, sie werden Montag nicht reiten“, berichtete Roeser. „Das werden wir auch nicht, wenn zwei andere starke Nationen nicht an den Start gehen. Dem Veranstalter sind diese Umstände alles andere als egal. Er war sehr darauf bedacht, dass die Kür stattfindet.“ Alle deutschen Dressurreiter wurden von der Teamführung umgehend über die Absage der Kür informiert. „Sie hatten alle absolutes Verständnis, denn hier geht es um die Pferde und um Sicherheit. Das steht bei uns allen an erster Stelle, auch wenn wir aus sportlicher Sicht die Kür gerne noch geritten hätten“, sagte Roeser. Wann das finale Springen der Vielseitigkeitsreiter am Montag beginnt, steht bisher noch nicht definitv fest.
Die Dressur-Wettbewerbe der Weltreiterspiele sind somit frühzeitig beendet. Das deutsche Team reist mit zwei Goldmedaillen im Gepäck nach Hause. Die erste gab es am Donnerstag in der Teamwertung für Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) und TSF Dalera BB, Sönke Rothenberger (Bad Homburg) und Cosmo, Dorothee Schneider (Framersheim) und Samy Davis jr. sowie Isabell Werth (Rheinberg) und Bella Rose, die am Freitag ebenso Einzel-Gold im Grand Prix Special gewannen. Mit dem Sieg in der Teamwertung sicherten die deutschen Dressurreiter auf direktem Wege die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2020.
Alle Informationen zu den Weltreiterspielen: www.pferd-aktuell.de/weg2018