BCH 2018: Dreijährige Reitponychampions gekürt
Warendorf (fn-press). Der beste dreijährige Reitponyhengst 2018 kommt aus Westfalen: Cosmo callidus v. Cosmopolitan D-Cyriac WE wurde von Bernd Sabel gezogen und von Tanja Fischer vorgestellt (8,5). Er verwies den in Weser-Ems gezogenen Tackmanns Marshmallow v. FS Mr. Right-Don William (8,4) sowie den hessischen gezogenen Casino Gold v. Casino Royale K-Daiquiry (8,3) auf den Silber- und Bronzerang.
Schon am Donnerstag hatte der braune Cosmopolitan D-Sohn das Feld der 21 gestarteten dreijährigen Reitponyhengste mit einer 8,3 angeführt und zog somit als Favorit ins Finale, dem Preis der Ponyforums GmbH, ein, das 2018 erstmals ohne Fremdreitertest stattfand. Neu war auch, dass die Aufgabe noch altersgemäßer auf die Youngster zugeschnitten war und die Richter während der Prüfung korrigierend eingreifend durften. An der Vorstellung des neuen Bundeschampions, der im Besitz von Maria Crone-Münzebrock ist, gab es allerdings nichts zu beanstanden: „Ein Pony von hervorragender Qualität mit sehr gutem Fundament und guter Dreiteilung. Der Hengst hat einen bedeutenden, runden Trab nach vorne mit viel Kraft und Potenzial, dabei sehr elastisch und federnd. Er wurde sehr einfühlsam und gleichzeitig dynamisch altersgemäß vorgestellt“, lautete der Kommentar von Reinhard Richenhagen, der die Prüfung gemeinsam mit Ute von Platen und Gerd Wolfgang Sickinger richtete. Für Trab und Gebäude zogen sie sogar zweimal die 9,0. Überglücklich war auch seine Reiterin Tanja Fischer, die ihn weiter sportlich fördern wird: „Mein Mann und ich haben uns auf den Ponyforum-Hengsttagen in Cosmo callidus verliebt und waren schon auf der Auktion von seinen Bewegungsqualitäten und dem Spitzencharakter überzeugt. Sehr gute Kunden haben ihn dann für uns gekauft. Er war dieses Jahr Vize-Westfalenchampion und zeigt sich hier mega gelassen. Ich konnte ihn vom Stallzelt durch den Wald ganz alleine zum Vorbereitungsplatz reiten. Das geht nicht mit jedem dreijährigen Hengst.“
Ganz knapp dahinter sicherte sich Tackmanns Marshmallow v. FS Mr. Right-Don William, gezogen von Johannes Sabel und im Besitz von Janne Tackmann, die Silbermedaille. „Ein Ponyhengst mit sehr schönem Gesicht und guten Reitpferdepoints. Der Galopp ist bergauf gesprungen mit viel Abdruck. Er präsentierte sich heute losgelassen, willig, harmonisch und natürlich“, lautete der Richterspruch für den in Weser-Ems gezogenen Hengst, der von Wenke Kraus im Warendorfer Reitpferdeviereck vorgestellt wurde. Seine Höchstnote (9,0) sprang für das Gebäude heraus, zweimal die 8,5 gab es für den Galopp und die Ausbildung.
Seine Note aus der Vorentscheidung (8,1) konnte der von Danica Duen vorgestellte Palomino Casino Gold v. Casino Royale K-Daiquiry (Züchter: Werner Elberich) noch leicht verbessern (8,3) und sich so Bronze sichern. „Ein ganz moderner, typvoller Ponyhengst mit guter Oberlinie, der sich sportlich-stabil präsentiert mit bedeutendem gut getragenen Galopp. Wir hätten uns nur etwas mehr Dehnung gewünscht“, lautete der Richterspruch für das hessisch gezogene Reitpony, das auch im Besitz der Reiterin steht.
Dreijährige Reitponys (Stuten und Wallache)
Die erste Schärpe des Tages durfte sich Jil-Marielle Becks, die diesjährige Doppel-Europameisterin der U25-Dressurreiter, überreichen lassen. Sie ritt ihre selbstgezogene und ausgebildete westfälisch gezogene Reitponystute HBS Golden Mylight v. Golden West-Bavarottie direkt zum Bundeschampionatstitel (8,6) bei den dreijährigen Reitponys (Stuten und Wallache). Silber und Bronze gingen nach Hannover und Weser-Ems an Chopin v. Cosmopolitan-Keerlke (8,4) und Kastanienhof Goldeneye v. Cockney Cracker WE-Losander (8,2).
Insgesamt 24 Ponys bewarben sich in diesem Reitpony-Feld um den Titel, von denen acht ins Finale ohne Fremdreitertest einzogen. Die Siegerin im Preis der FNverlages, HBS Golden Mylight, konnte ihre Qualifikationswertnote von 8,4 nochmal um zwei Zehntel verbessern. Dr. Carsten Munk, Jürgen Uthoff und Reinhard Richenhagen sahen die bewegungsstarke Reitponystute in schicker Falbjacke, die Reiterin und Züchterin Jil-Marielle Becks gehört, auch im Finale vorne: „Eine Stute mit erkennbar dynamischem, gleichmäßigen Traben in stabiler Anlehnung, die einen sehr runden Fußungsbogen zeigt. Mit diesem bedeutenden Trab ist alles möglich, zumal hier ein sehr leichtes, losgelassenes und doch dynamisches Reiten gezeigt wurde. Die Stute will sich bewegen und zeigt dabei ein tolles Interieur. Schön, dass sie so natürlich vorgestellt wurde.“ Das wurde jeweils mit einer 9,0 für den Trab, den Schritt und die Ausbildung honoriert.
„HBS Golden Mylight ist mein erstes Zuchtprodukt überhaupt, und ich bin wahnsinnig stolz, weil ich auch den Vater selbst ausgesucht habe. Weil die Stute noch so jugendlich ist, haben wir sie erst auf drei Turnieren vorgestellt, wo sie unter anderem Westfalen-Championesse wurde. Jetzt bekommt sie ihre wohlverdiente Pause. Ich genieße es sehr, jetzt nochmal so ein tolles Pony zu reiten, denn in meiner eigenen Ponyzeit hatte ich Ponys, mit denen ich froh war, überhaupt mal eine grüne Schleife zu gewinnen. Die Stute möchte ich gerne behalten und nächstes Jahr nochmal vorstellen. Sie ist einfach top vom Charakter. Ponys sind meine Leidenschaft und mein Hobby“, freute sich U-25 Europameisterin Jil-Marielle Becks, die gerne weiter züchten möchte.
Aus dem Zuchtgebiet Hannover kommt der Vize-Bundeschampion Chopin v. Cosmopolitan-Keerlke, der von der ZG Deecke gezogen wurde und Cerstin Reinhardt gehört. Danica Duen stellte den bildschönen braunen Wallach vor, der seine Höchstnote (9,0) für das Gebäude bekam und am Ende mit einer 8,4 Silber gewann: „Dieses Pony bereitet Freude, geht losgelassen mit viel Ausdruck in schöner, leichter Anlehnung. Uns haben die natürlichen Bewegungsabläufe gefallen. Besonders der Schritt war taktsicher, fleißig und gleichmäßig“, urteilten die Richter.
In der Qualifikation rangierte die in Weser-Ems gezogene Braunfalbstute Kastanienhof Goldeneye v. Cockney Cracker WE-Losander (Züchter und Besitzer: Gestüt Kastanienhof) noch an zweiter Stelle, im Finale wurde es dann Bronze (8,2). Julia Coldewey stellte die Ponystute vor und bekam vor allem Lob für die Ausbildung: „Ein charmantes, edles und modern konstruiertes Pony mit sehr leichtfüßigen Bewegungen. Alle Grundgangarten sind fein und gleichmäßig. Wir haben hier leichtes Reiten in natürlicher Selbsthaltung gesehen.“