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Cool Corny und Pep's Pilotin sind die Freizeitpferdechampions 2018

Verden (fn-press). Der Hannoveraner Cool Corny und der Westfale Pep's Pilotin sind die Champions im zehnten Bundesweiten Championat des Freizeitpferde/-ponys, das im Rahmen der Verdiana in Verden ausgetragen wurde. Beide Reiterinnen der neuen Freizeitpferdechampions, Julia Pape und Selina Hanel, und  kommen aus dem Verbandsgebiet des PSV Hannover.

Rittig, gehorsam, geländetauglich, gelehrig, dazu gute Grundgangarten und eine Prise Unerschrockenheit und Neugier, das sind die Zutaten für ein gutes Freizeitpferd oder -pony . Und dies müssen sie auch beim Bundesweiten Championat des Freizeitpferde/-ponys in fünf Teilwettbewerben unter Beweis stellen: in einer Rittigkeitsaufgabe im Viereck, beim Fremdreitertest, im Gehorsamsparcours mit Stangenlabyrinth, Plane, Rappelsack und Sonnenschirm mit Flatterbehang, beim Gruppengeländeritt mit Grundgangartenbewertung und Geländeritt, einzeln geritten, mit drei kleinen Sprüngen und einem Wasserdurchritt. 90,2 von 100 möglichen Punkten sammelte Cool Corny als Siegerin der ersten Abteilung, die vier- bis siebenjährigen Nachwuchspferden mit einer deutschen Zuchtbescheinigung vorbehalten ist. „Sie ist so eine coole Socke“, sagt ihre Reiterin und Besitzerin Julia Pape über die frisch gebackenen Championesse Cool Corny. „Nur ausgerechnet beim Rappelsack hat sie einmal den Po hochgeworfen“, ergänzt sie lachend. Seit zweieinhalb Jahren hat die 27-Jährige die siebenjährige Schimmelstute von Corlensky G I - Life Style im Stall. Auf der Suche nach einem Nachfolger für ihre Stute, mit der sie etliche Jahre in Dressur, Springen und Gelände A-erfolgreich war, sei sie durch halb Deutschland gereist, erzählt sie. Fündig wurde die Bremer Polizistin („Leider nicht bei der Berittenen Polizei“) schließlich ganz ihrer der Nähe bei Züchter Hans-Ludwig Beilken. „Schon beim ersten Ausprobieren habe ich gewusst: Das ist meine“, schwärmt sie. Begeistert war auch Fremdreiterin Maike Löhr, die die Pferde der ersten Abteilung auf Rittigkeit und Temperament prüfte. Sie vergab die glatte 10 für die Schimmelstute, die mit ihrem Sieg auch den zusätzlich vergebenen Titel des Hannoveraner Champions für sich verbuchen konnte.

Neuer Vize-Champion und zugleich bester Rassevertreter der einmal mehr stark vertretenen Fjordpferde-Fraktion ist mit 83,2 Punkten der sechsjährige Kosmosens Pinocchio v. Vikkelsoe's I.P. – Munkholt. Der aus Dänemark stammende und 2017 in Neumünster gekörte Hengst steht im Besitz von Hans Giesen aus Odenthal. Geritten wurde der Hellbraunfalbe von Anke Kolvenbach, die mit Illmo und Sirko bereits frühere Freizeitpferdechampions präsentierte. Mit der 8,7 stellten die Richterinnen Annette von Hartmann und Ulrike Dose-Dibbern Kosmosens Pinocchio in der Rittigkeitsaufgabe an die Spitze und auch in den folgenden Teilwettbewerben gab es durchgängig gute bis sehr gute Noten, für das Verhalten in der Gruppe sogar die 10.
Auf dem dritten Platz folgte eine „alte Bekannte“, die sechsjährige Oldenburger Stute Feline (v. Fairbanks – Walt Disney I). In den Vorjahren erfolgreich von seiner Züchterin und Ausbilderin Susanne Marschalk-Pecksen für ihre Besitzerin Jasmina Metzen aus Emmerich vorgestellt, saß jetzt deren zwölfjährige Tochter Mija Metzen im Sattel. Mit Ausnahme kleiner Probleme im Schritt, stellte Feline erneut ihre Rittigkeit in allen Teilwettbewerben unter Beweis. Hier gab es für die flüssige Geländerunde eine 10, insgesamt kamen 83,5 Punkte zusammen.

Insgesamt gingen in der ersten Gruppe 25 Paare an den Start, darunter neun Hannoveraner, zwei Holsteiner, je ein Oldenburger und Trakehner, sieben Fjordpferde, drei Deutsche Reitponys und zwei New Forest Ponys. „Erstmals hatten wir sogar eine Warteliste“, freut sich Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und seit zehn Jahren treibende Kraft des „Freizeitpferdechampionats“. Seit drei Jahren ist auch die Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe mit im Boot. „Wir haben erkannt, dass sich viele Reiter ein solches Championat wünschen, in dem sie die Allrounder-Qualitäten ihrer Pferde unter Beweis stellen können“, sagt Annette von Hartmann als zuständige FN-Mitarbeiterin. So gab es in diesem Jahr erstmals auch ein vergleichbares Süddeutsches Championat in München mit guter Beteiligung.

"Die Anforderungen sind nicht zu unterschätzen"


In Verden traten 26 Paare in der alters- und rasseoffen ausgeschriebenen Abteilung an. Als Siegerin ging die 17-jährige Westfalenstute Pep's Pilotin (v. Pep) hervor, vorgestellt von Selina Hanel. Bis vor vier Jahren waren die beiden im Turniersport aktiv, vielfach im Springen, aber auch in der Dressur bis A/L platziert. Aktuell reitet die Tierärztin „nur noch freizeitmäßig“. Von einer Freundin wurde sie zum Mitmachen animiert. „Ich bin ohne Erwartungen hierhergefahren. Es hätte auch die totale Katastrophe werden können oder eben ein Sieg, so wie es jetzt eben gekommen ist“, sagt sie lachend. Die Entscheidung war allerdings knapp. Mit einem Endstand von 84,0 Punkten trennt das Siegerpaar nur 0,2 Punkte von Vize-Champion Vivaldi, einem Sohn des Ponyhengstes Van Gogh. Beide Pferde hatten ihre besonderen Stärken im Gelände und im Gehorsamsparcours, hier vergaben die Richter Klaus Dibbern und Annette Slonka jeweils die Höchstnote 10. Ausschlaggebend für den Sieg war am Ende die höhere Rittigkeitsnote durch Fremdreiterin Anika Bardenhagen für Pep’s Pilotin.
Kleinere Probleme im Gehorsamsparcours hatte Julia Thamm aus Wiesbaden mit Casino Prince Charming (v. Cassitano). Ansonsten hätte auch der in Bayern gezogene Wallach die Schärpe mit nach Hause nehmen können. Und auch Eva Potthoff aus Nottuln war mit dem Rappschecken Franki nur ganz knapp hinter den Medaillen. Sie wurde mit 83,5 Punkten Vierte.

„Das Niveau ist in den letzten Jahren beständig besser geworden, vor allem reiterlich“, sagt Annette von Hartmann. „Das Championat gewinnt nicht nur an Bekanntheit, es hat sich auch herumgesprochen, dass man sich darauf vorbereiten muss. Der einzelne Wettbewerb ist es nicht, das können zuhause sicher viele. Aber es ist die Atmosphäre hier und Summe der Wettbewerbe, die die Pferde mental und konditionell fordern. Man darf das nicht unterschätzen. Das ist eine echte Leistung.“ 

Alle Ergebnisse 

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Tags: VERDIANA, Freizeitpferde-Championat, Bundesweites Championat des Freizeitpferde/-ponys

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