CVI in Ermelo: Platz zwei für Fredenbeck
Ermelo (fn-press). Die deutschen Voltigierer haben beim internationalen 3*-Turnier im niederländischen Ermelo in allen Disziplinen ein deutliches Ausrufezeichen im Hinblick auf die Saison 2017 setzen können. Am Ende des Turnier-Wochenendes standen auf dem Podest ausschließlich Schützlinge von Bundestrainerin Ulla Ramge und Disziplintrainer Kai Vorberg. Das Team Norka des VV Köln-Dünnwald gewann bei den Teams vor Fredenbeck und Neuss-Grimlinghausen.
Weltcup-Sieger Jannis Drewell (Steinhagen) sicherte sich den Sieg bei den Herren vor Jannik Heiland (Wulfsen) und Thomas Brüsewitz (Köln). Janika Derks (Nievenheim-Ueckerath) gewann bei den Damen vor Sarah Kay (Münster) und Vize-Weltmeisterin und Vize-Weltcupsiegerin Kristina Boe (Hamburg).
Die Mannschaft des VV Köln-Dünnwald hatte sich bereits mit der Pflicht an die Spitze des Feldes setzen können und legte mit zwei Siegen in den Küren nach. Am Ende triumphierte das Team von Longenführer Patric Looser auf dem Rücken von Erfolgspferd Danny Boy mit 8,128 Punkten deutlich vor den Hannoveranern aus Fredenbeck, die an der Longe von Gesa Bührig mit Wizaro zu 7,907 Punkten voltigierten. Der RSV Neuss-Grimlinghausen folgte mit Smarti und Elisabeth Simon auf Rang drei (7,814). „Wir fahren mit einem guten Gefühl und sehr zufrieden von Ermelo nach Hause. Es ging auf diesem CVI vorrangig für uns darum, Routine zu gewinnen und Sicherheit für die Kür zu tanken. Nach einigen Schwierigkeiten in der ersten Kür schaffte es die Gruppe im Finale, eine sichere Runde zu zeigen. Das Team konnte damit einen wichtigen ersten Schritt machen. Uns steht aber noch eine Menge Arbeit zu Hause bevor“, sagte Looser. Das erklärte Ziel des Teams ist die Qualifikation für die Europameisterschaft im August im österreichischen Ebreichsdorf.
Platz drei für Thomas Brüsewitz
Seinen aktuellen Stand konnte einmal mehr Jannis Drewell unter Beweis stellen. Die Nummer eins der Welt turnte bei der Premiere seiner neuen Kür auf dem Rücken von Diabolus – longiert von Mutter Simone Drewell – zu einem ungefährdeten Sieg. Der Sportsoldat, der Anfang März in Dortmund das Weltcup-Finale gewonnen hatte, setzte sich bereits mit seiner Pflicht an die Spitze des Feldes und verbuchte nach drei Umläufen 8,271 Punkte. Auf Platz zwei folgte Landsmann Jannik Heiland. Auf Highlander, longiert von Winnie Schlüter, turnte der Weltcup-Dritte von Dortmund zu 7,956 Zählern, gefolgt von Trainingspartner Thomas Brüsewitz, der mit seinem CHIO-Aachen-Siegerpferd Bigstar (Longe: Irina Lenkeit) bei 7,882 Punkten ins Ziel kam. Miro Rengel (Köln/7,596) und Viktor Brüsewitz (Wulfsen/7,247) komplettierten mit den Plätzen vier und fünf das starke deutsche Ergebnis.
Ähnlich souverän sah es auch bei den Damen aus. Die Neusserin Janika Derks, die bereits im Vorjahr in Ermelo triumphiert hatte, beendete ihren internationalen Saisonauftakt mit 8,193 Punkten. Mit Auxerre und Trainerin Jessica Lichtenberg an der Longe überzeugte die Mannschafts-Welt- und -europameisterin vor allem mit ihrer Pflicht, in der sie sich um vier Zehntel vom restlichen Starterfeld absetzte. Mit Platz zwei überraschte Sarah Kay. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin der WM 2012 voltigierte mit Sir Valentin und Dina Menke an der Longe zu 7,962 Punkten und rangierte damit in der Endabrechnung knapp vor Vize-Weltmeisetin Kristina Boe. Die Hamburgerin war auch in ihrer neuen Kür auf dem Rücken von Don de la Mar – longiert von Winnie Schlüter – einmal mehr volles Risiko gegangen, kam ohne größere Fehler durch das Programm, blieb aber in der Endabrechnung mit 7,94 Punkten hauchdünn hinter Kay. Platz vier ging an die Dänin Sheena Bendixen. Auf den Plätzen fünf und sechs folgten die Neusserin Pauline Riedl (7,59) sowie die Kölnerin Corinna Knauf (7,581).
Auch bei den Junioren konnte die Equipe von Ramge und Vorberg auf ganzer Linie überzeugen. Der Sieg bei den Teams ging an die Baden-Württemberger vom RV Nordheim auf Humphrey Bogart (Longe: Andrea Blatz). Bei den Damen siegte Europameisterin Mara Xander auf Luigi (Andrea Blatz), bei den Herren Philipp Stippel mit Sir Valentin (Dina Menke). Im Junioren-Pas-de-Deux gingen die amtierenden Europameister Julian Kögl und Diana Harwardt getrennte Wege mit jeweils neuem Partner. Kögl landete mit Ronja Kähler auf Platz zwei (7,308), Harwardt mit Peter Künne auf Platz drei (6,962). Der Sieg ging an das Hamburger Duo Philine Lindhorst und Katharina von Eynern, das mit Mr. Luis v.d. Itzehoer und Veerle Schlüter an der Longe zu 7,544 Punkten voltigierte.
Vorberg zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen der deutschen Mannschaft: „Wie im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt sind viele unserer deutschen Athleten gut in die Saison gestartet. Dieses Jahr wirken jedoch einige noch deutlich spritziger und einen großen Schritt routinierter in ihren Programmen. Das lässt für den weiteren Saisonverlauf hoffen. Auch wenn sich dieser Eindruck bei den nächsten Wettkämpfen natürlich noch bestätigen muss, sind wir guter Dinge, was den momentanen Leistungsstand angeht.“ Ramge plichtete diesem Eindruck bei: „Wir freuen uns über die Erfolge und nehmen sie als Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Natürlich gibt es noch einiges zu verfeinern und zu stabilisieren, aber wir haben eine gute Arbeitsgrundlage für die nächsten Etappen“.