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VER-Dinale 2025: Spannung bis zur allerletzten Prüfung

26.03.2025
Verden ist bekanntlich die Stadt der Pferde in der auch hochkarätige Pferdesportveranstaltungen eine lange Tradition haben. So fanden hier schon Deutsche Meisterschaften und Dressur-Europameisterschaften statt, die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde waren über Jahre ein fester Bestandteil des Sommerturniers und im Januar lockte die VER-Dinale Spitzenreiter in die Niedersachsenhalle.
Doch nach der zweijährigen Coronapause kehrte die wichtigste Reitveranstaltung für die gesamte Region zu einem neuem Termin und mit neuem Konzept in den Turnierkalender zurück. So durften sich die Zuschauer vom 21. bis 23. März2025 bereits über die dritte Auflage der Verdener Vereinschampionate freuen, bei denen Reitvereine in verschiedenen Prüfungen Punkte sammeln konnten. Und auch der Showwettbewerb der Reitvereine sowie die große Hengstpräsentation des Landgestüts Celle gehörten erneut zu dem abwechslungsreichen Programm. Denn laut Turnierleiterin Sarah Tietjen vom ausrichtenden Rennverein Verden „rundet die Verbindung aus Pferdezucht und Pferdesport das Turnierkonzept total ab.“
Allerdings gehörten auch dieses Jahr nicht nur Dressur- und Springprüfungen zum Programm. So fand bereits zum dritten Mal ein Hobby-Horsing-Wettbewerb statt. „Das haben wir auch im Zuge des Vereinskonzeptes aufgenommen, weil damals Hobby-Horsing als Trendsport noch stärker aufgekommen ist in Deutschland“, erklärt Sarah Tietjen und fügt nicht ohne Stolz hinzu: „Wir waren vor zwei Jahren mit eine der ersten Hobby-Horsing-Veranstaltungen in der Größenordnung, und das ist auch relativ konstant so geblieben. Das ist ganz schön so als Ergänzung zum Turnier, weil ja auch die Teilnehmer am Hobby-Horsing zwischendurch zum Zugucken zu den Springprüfungen gehen können. Und wir hoffen einfach, dass wir so eine Verbindung zum Pferd schaffen und Hobby-Horsing und den klassischen Reitsport so verbinden.“
Und da das neue Konzept der VER-Dinale auch bei den Reitern richtig gut ankommt, konnte sich das Veranstalterteam vom RV Graf von Schmettow und Rennverein Verden erneut über eine beeindruckenden Anzahl von rund 1.000 Nennungen für die 21 bis zur Klasse S* bzw. M** ausgeschriebenen Dressur- und Springprüfungen sowie 900 Aktive beim Showwettbewerb der Reitvereine freuen.
„Das Nennungsergebnis war wirklich wieder sehr, sehr gut. Wir waren bereits in kürzester Zeit nach Veröffentlichung der Ausschreibung voll in den Startplätzen. Gerade im A/L Bereich waren die Startplätze sehr schnell weg“, so Tietjen. Dabei konnten sich aber nicht nur die Nennungszahlen sehen lassen, „auch die Starterfüllung war sehr gut.“
Auftakt für ein tolles Turnierwochenende
So bildeten die ersten Dressurprüfungen der VER-Dinale-Vereins-Championate am Freitagmorgen den Auftakt zu einem tollen Turnierwochenende und am Abend öffneten sich die Tore der Niedersachsenhalle für die Hengstvorführung des Celler Landgestüts.
Der Samstag stand mit den WBO-Prüfungen sowie der A-Dressur und den Dressurreiterprüfungen der Klasse A und L* zuerst im Zeichen der Nachwuchsreiter bevor die Teams im Schubkarrenrennen auf Punktejagd für die VER-Dinale-Vereins-Championate gingen. Den krönenden Abschluss des zweiten Tages bildete erneut der Showwettbewerb der Reitvereine, bei dem acht Vereine mit ihren eindrucksvollen Schaubildern die Zuschauer faszinierten.
Am Finaltag bildete dann das in zwei Abteilungen ausgetragene M*-Springen einen ersten sportlichen Höhepunkt bevor das M**-Springen den krönenden Abschluss der 48. VER-Dinale bildete bei dem noch einmal 27 Teilnehmer ihre Pferde gesattelt hatten. Auch hier erwartete die Zuschauer spannender Sport bis zum letzten Starter. Denn nach dem Michelle Mielke mit Vigo de Primeur vom RV Der „Montagsclub“ e.V. nach flotten 55,95 Sekunden zu Hause war und lange die Führung innehatte, sauste Torsten Barmbold auf Curore (RFV Maasen-Sulingen e.V.) in 54,78 Sekunden ins Ziel. Und an dieser Zeit bissen sich die letzten fünf Starter, zu denen auch die für ihre flotten Ritte bekannten Stephan Dubsky mit C The Stars oder Thomas Miesner (RFRV Scheeßel) gehörten, die Zähne aus. Dabei blieb Dubsky zwar fehlerfrei, war aber einer Wimpernschlag langsamer als Mielke und belegte nach 55,97 Sekunden Rang 3.
So zogen die Veranstalter erneut eine absolut positive Turnierbilanz. „Das Konzept ist absolut aufgegangen. Was vor allem auch aufgegangen ist, ist dass die Vereine nicht nur als Einzelreiter hier sind, was sie natürlich in den Prüfungen erst einmal sind, sondern gemeinsam als Verein auftreten, sich gegenseitig anfeuern. Heute am Sonntag kam in der Meldestelle ganz oft die Frage, ‚wer ist gerade im Vereinschampionat vorne?‘ Das ist schon eine sehr, sehr gute Sache, dass dieser Teamspirit angefangen von der Basis in den WBO-Prüfungen bis zur S*-Dressur so angenommen wird“, freute sich Sarah Tietjen.
Vereins-Championate: Sieg für RFV Maasen-Sulingen
Am Sonntagabend standen dann die Sieger in den Vereinschampionaten fest. Bereits zum dritten Mal in Folge sicherte sich der RFV Maasen-Sulingen mit 376 Punkten den Sieg vor dem RFV Wechold-Martfeld (355 Punkte). Platz drei ging an den RV Alvern (350 Punkte).
Übrigens: Nach dem es in der Woche die ersten Meldungen von den Herpesfällen auch in Osnabrück und Schleswig Holstein gegeben hat, war Herpes natürlich auch ein Thema bei den Veranstaltern der VER-Dinale. „Natürlich haben wir dann intern besprochen, was können wir machen, wir haben uns auch mit den Tierärzten hier vor Ort abgesprochen und sind in den Austausch gegangen“, erklärt Tietjen und betont: „Schlussendlich ist es so, dass wir hier keine Vorgaben vom Veterinäramt haben. Aber wir haben für uns als Veranstalter gesagt, wir möchten die größtmögliche Sicherheit für die Pferde und die Teilnehmer bieten und deshalb haben wir rein vorsorglich verschiedene Maßnahmen eingeleitet. Wir haben beispielsweise umgesetzt, dass wir in den Siegerehrungen nicht mehr an die Pferde rangehen und auch weniger Pferde in die Halle genommen haben, wir haben gleichzeitig die Abreiteplatzsituation komplett entzerrt, in dem wir in Abstimmung mit den Tierärzten Regeln aufgestellt haben, wie viel Pferde gleichzeitig in die Abreitehalle dürfen. Die anderen haben draußen Flächen zur Verfügung gestellt bekommen, durften sich dort schon mal im Schritt und im Trab aufwärmen und zum Abspringen kurz vorher in die Halle rein. Und beim Showwettbewerb gestern Abend hatte jeder Reitverein seine eigene Halle. Wir haben hier in Verden insgesamt drei Warmup-Hallen, die wir genutzt haben. Das konnten wir so aufteilen, dass jeder Verein gesammelt immer nur in einer Halle war, so dass da eine ordentliche Trennung stattgefunden hat.“
Dabei geht ein großes Dankeschön an „die vielen ehrenamtlichen Helfern, die von morgens bis abends mit einer ganz großen Leidenschaft dabei sind, den Hannoveraner Verband und die Dienstleister, die uns super unterstütz haben und natürlich an die Personen, die kurzfristig als Aufsichtspersonal für den neuen hinzugekommenen Abreiteplatz eingesprungen sind.“
So steht für die Veranstalter, die im „Nachhinein noch einmal gucken, wo es Verbesserungspotential gibt, bereits jetzt fest, dass es im nächsten Jahr die 49. Auflage der VER-Dinale geben wird. „Den Termin haben wir schon einmal eingetragen in der Halle“, sagt Tietjen. Dabei will man „wieder Mitte März bleiben, weil es vom Konzept her ganz gut aufgeht. Die Startplätze sind voll, die Abende sind auch gefüllt.“ Text und Fotos: K. Blasig
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