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Im Gespräch mit dem FN-Präsidenten
30.01.2025
Neues Online-Talkformat gestartet
âStallgespräch: Was nun, Herr Richenhagen?â ist der Titel eines Online-Talkformates mit dem neuen Präsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). FĂźr die Premiere waren die 50 Plätze schnell vergeben, weitere Talkrunden sollen aber noch folgen. Via Zoom hatte Prof. Martin Richenhagen in die Stallgasse eingeladen, um sich mit Mitgliedern und Interessierten Ăźber aktuelle Themen des Pferdesportes auszutauschen. Die Themen waren vielfältig von Fragen zur NachwuchsfĂśrderung, Angebote fĂźr den Breitensport oder die Ausbildung von Freizeitreitern bis hin zum Wolf.
Zu Beginn gab FN-Präsident Martin Richenhagen einen Einblick, was seit seiner Wahl am 26. November passiert ist. Er habe dann sofort losgelegt in Warendorf, und zwar zuerst mit einer Betriebsversammlung. âMein Ziel ist, aus der FN einen erstklassigen Verband zu gestalten mit hoher Kundenorientierung, und zwar mit der Ausrichtung und mit der Philosophie, dass die FN ein Dienstleistungsunternehmen ist,â erklärte er.
â¨â¨Auch gab es eine Frage, welche Angebote es speziell fĂźr den Breitensport und somit fĂźr die Mehrheit der Mitglieder aus Warendorf gebe. Richenhagen antwortete: âWir haben Ideen, deshalb haben wir auch das Projekt â100 Schulpferde plusâ, was sehr, sehr gut ankommt, ins Leben gerufen. Ich selbst habe einen groĂen Schulbetrieb gehabt im Rheinland und hab damit mein Studium finanziert. Also ich bin jemand, der von der Basis kommt. Ich bin nicht eingeflogen, weil meine Eltern wohlhabend waren und mir ein Pferd gekauft haben fĂźr eine Million, sondern ich habe mir das alles an der Basis erarbeitet. Ich glaube, ich weiĂ, wie wichtig die Basis ist.â
â¨â¨âEs gibt viele Dinge, die wir im Bereich Breitensport oder Freizeit-Reitsport machen kĂśnnen. Also von daher muss man sich nicht nur um den Spitzensport â wir sind ja im Spitzensport sehr erfolgreich, und da haben wir eigentlich am wenigsten Sorgen â kĂźmmern. Wir mĂźssen uns kĂźmmern um den ganz normalen Reiter, der auf dem Land, also in Wald, Feld und Flur reitet. Da kommen wir sehr bald mit Angeboten.
ââ¨â¨Der FN-Präsident gab zu diesem Thema auch einen Hinweis auf die PersĂśnliche Mitgliedschaft bei der FN: âIch sage mal, dass die PersĂśnliche Mitgliedschaft, uns sehr stark helfen kĂśnnte, auch finanziell. Die PersĂśnlichen Mitglieder, die sind alle eigentlich sehr zufrieden, weil die relativ viel geboten bekommen. Also von daher glaube ich, ist das ein groĂes Potenzial.ââ¨â¨
Sorgen um den Nachwuchs im Pferdesportâ¨
Ein Teilnehmer fragte, wie die FN, die Landesverbände, aber auch die Vereine, es schaffen wollen, dass der Reitsport nicht mehr so in Verruf gerate, sondern dass auch in den eigenen Reihen der Reiter wieder mehr Sachverstand vorhanden sei. âWie sollen wir den Leuten den Reitsport erklären, die damit nichts zu tun haben, wenn in den eigenen Reihen Ăźberhaupt kein Pferde-Sachverstand mehr vorhanden ist. Das wird immer weniger und erzeugt groĂen Unmutâ, so seine Einschätzung. Eine Teilnehmerin sorgte sich speziell um den Nachwuchs im Reitsport: âFĂźr mich ist das ein ganz kritischer Punkt, weil wir systematisch den Nachwuchs verlieren und wir systematisch auf diese Art und Weise auch das Interesse am Reitsport und damit auch die Kenntnis Ăźber den Reitsport verlieren. Die Leute kommen in immer grĂśĂerer Distanz und wir haben mit immer mehr unsinnigen oder nicht fachgerechten Kommentaren zu tun.â
Auch eine andere Teilnehmerin meldete sich mit einem ähnlichen Thema. Sie berichtete, dass nicht mehr geritten werde, es werde nur noch gefĂźhrt. âMich interessiert, wie Sie diese Menschen wieder einfangen mĂśchten? Das kĂśnnen Sie ja nur Ăźber Ausbildungs-Veranstaltungen machen, und da muss man wirklich ranâ, so ihr Statement. Der Präsident sicherte zu, sich damit zu befassen.â¨â¨
Ein Wunsch aus der Runde wäre auch fĂźr die Zukunft, dass es eben dann doch einen etwas grĂśĂeren Fokus auf die Ausbildung von Freizeitreitern gäbe. Das sieht der FN-Präsident auch so: âDas ist erstens ein wichtiges Thema, zweitens ein attraktives Thema und drittens machen wir das nicht gut genug.”
In der einstĂźndigen Talk-Runde kamen auch Fragen zum Wolf. Dazu sagte Richenhagen: âNach den letzten Entwicklungen sieht es so aus, dass da etwas passiert. Und wir sind da nach wie vor aktiv. Es ist aus meiner Sicht so, dass es mĂśglich sein wird in Zukunft, dass der Wolf bejagt wird.â
â¨â¨Ein weiterer Wunsch aus der Runde, war es, dass die FN wieder sichtbarer werde im nicht-organisierten Bereich. Martin Richenhagen erklärte, dass er Schirmherrschaften Ăźbernehme und auch häufiger bei kleineren Veranstaltungen Präsenz zeige. Man mĂźsse auch manchmal Präsenz zeigen, ohne dass da finanziell was bei rauskomme. âWir arbeiten ganz intensiv daran, das Image der FN zu verbessern. Und diese Veranstaltung heute, ist so ein kleines Mosaiksteinchen in diesem Zusammenhang. Auf jeden Fall war es ein erster Schritt zum Thema sichtbar werdenâ, sagte der FN-Präsident.⨠Ulrich Stockheim, der als Moderator durch die Veranstaltung fĂźhrte, ergänzte mit seinen Schlussworten: âDas haben wir, glaube ich, heute geschafft. Der Präsident hat zwei Monate nach Amtsantritt, schon zu vielen Dingen recht klar Stellung bezogen.â fn-press
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