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Weltcup-Finale: Kathrin Meyer schreibt Voltigiergeschichte

07.04.2025
Das Weltcup-Finale im Voltigieren, das zum zweiten Mal in Folge in Basel ausgetragen wurde, markierte einen gelungenen Auftakt in die internationale Saison der deutschen Athletinnen und Athleten. In der renommierten St. Jakobshalle präsentierten sich die Voltigierer in starker Form und erzielten beachtliche Ergebnisse.
In den Einzelwettbewerben der Damen und Herren sowie im Pas de Deux gingen zahlreiche deutsche Finalqualifikanten an den Start, die sich im Laufe der Saison 2024 mit konstanten Leistungen ihre Tickets für das Weltcup-Finale gesichert hatten. Eine Besonderheit beim Weltcup: In den Einzelkonkurrenzen wird keine Pflicht gezeigt. Stattdessen setzt sich das Ergebnis aus dem Technikprogramm (40 Prozent) und der Kür (60 Prozent) zusammen. Im Pas de Deux werden zwei Kürumläufe absolviert, die ebenso gewichtet in die Gesamtwertung eingehen.
Kathrin Meyer feiert historischen dritten Titel
Nach ihren Erfolgen 2023 in Omaha (USA) und 2024 bereits in Basel (Schweiz) gelang Kathrin Meyer auch in diesem Jahr der große Wurf: Die 24-Jährige aus Hamburg (startet für den PSV Hannover) sicherte sich als erste Voltigiererin überhaupt zum dritten Mal in Folge den Titel beim Weltcup-Finale. Anders als in den Vorjahren verzichtete Meyer auf ihr Familienpferd San Clasico S OLD sowie ihre Mutter Sonja Meyer an der Longe. Stattdessen setzte sie auf Capitain Claus OLD unter der Longenführung von Gesa Bührig – ein Gespann, das bereits bei den Weltmeisterschaften 2022 im dänischen Herning erfolgreich war. Mit zwei starken Auftritten und neuem Kürprogramm (Endnote: 9,023) platzierte sich Meyer deutlich vor den Schweizer Lokalmatadorinnen Ilona Hannich (8,898) und Nadja Büttiker (8,661), die beide ihren Abschied vom Spitzensport feierten. Mit einer Rekordpunktzahl und dem historischen dritten Titel in Folge schreibt Meyer ein neues Kapitel in der Geschichte des Voltigiersports.
Für die verletzungsbedingt ausgefallenen Alice Layher und Alina Roß rückten kurzfristig Annemie Szemes (Baiersdorf) und Sema Hornberg (Marktoberdorf) nach. Beide wurden von Nina Vorberg longiert, allerdings auf unterschiedlichen Pferden. Szemes, die bereits bei der WM in Bern im vergangenen Jahr nachrücken durfte und sich dort gut präsentierte, voltigierte auf dem Westfalen-Wallach Rubinio. Die 23-Jährige Weltcup-Debütantin landete mit einem Gesamtergebnis von 8,383 auf Rang vier. Sema Hornberg, die zum zweiten Mal in einem Weltcup-Finale antrat, voltigierte auf dem erfahrenen Rockemotion NRW. Obwohl die 24-Jährige in der Kür das Pferd ein Mal unfreiwillig verließ, könnte sie sich um einen Platz nach vorne kämpfen. Final bedeutete dies Rang sechs mit einer Gesamtpunktzahl von 7,356.
Silber und Bronze für deutsche Herren
In der Herrenkonkurrenz setzte sich der Europameister von 2023, Quentin Jabet aus Frankreich, bei seinem ersten Weltcup-Start mit 9,180 Punkten souverän durch.
Julian Wilfling, der nach dem Technikprogramm noch hinter dem Italiener Davide Zanella auf Rang drei lag, erturnte sich mit seinem langjährigen Partner Aragorn (Longe: Alexander Zebrak) den zweiten Platz. Zwei saubere Runden sicherten dem 29-Jährigen aus Untermeitingen bei seiner dritten Teilnahme am Weltcup-Finale ein Gesamtergebnis von 8,683.
Für Thomas Brüsewitz (Köln) reichte es bei seiner sechsten Finalteilnahme in der Endwertung für Platz drei (8,671). Der 30-Jährige, der auf dem 13-jährigen Schimmelwallach William II Z (Longenführer: Maik Husmann) voltigierte, punktete vor allem mit einer starken Kür am Sonntag und konnte sich um einen Platz nach vorne schieben.
Jannik Heiland, der in seinem siebten Weltcup-Finale seit 2017 nicht wie gewohnt mit dem 21-jährigen Hannoveraner Dark Beluga FRH an der Longe von Barbara Rosiny einlief, beendete den Wettkampf auf Platz fünf. Der 32-Jährige aus Wulfsen voltigierte erstmalig auf internationaler Bühne auf Rey Rubino an der Longe von Lars Hansen und erzielte im starken Starterfeld, in dem sieben von acht Athleten ein Ergebnis von über 8,0 erreichten, eine finale Punktzahl von 8,392.
Italienisches Duo erneut nicht zu schlagen
Im Pas de Deux Wettbewerb dominierten wie im Vorjahr die Italiener Rebecca Greggio und Davide Zanella. Sie verteidigten ihren Titel mit zwei überzeugenden Runden.
Das deutsche Weltmeister-Paar Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin), das in den Vorjahren 2023 und 2024 jeweils Silber gewann, verpasste diesmal das Podium. Mit DSP Sir Laulau und Longenführerin Andrea Harwardt kamen sie auf eine Endnote von 7,989 Punkten und mussten sich den Schweizer Paaren Laffer/Hannich (8,356) und Maruccio/Schmid (8,254) geschlagen geben.
Das zweite deutsche Duo schloss bei seiner ersten Weltcup-Teilnahme mit 7,329 Punkten auf Rang fünf ab. Gisa Sternberg (Osterholz) und Linda Otten (Lilienthal), Gewinnerinnen der Bronzemedaille bei der WM in Bern 2024, liefen mit dem Hannoveraner-Wallach Espresso und Cornelia Ammermann an der Longe ein. fn-press/C. Christmann (Vaulting World)
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